Veronika A. Grager. Donauweibchen küssen härter(Buch)

Veronika A. Grager
Donauweibchen küssen härter
p.machinery, 2023, Paperback, 192 Seiten, 14,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Was präsentiert uns Herausgeber und Verlagsinhaber Michael Haitel in diesem Band mit dem ungewöhnlichen Titel? Eine Kollektion von zehn ganz unterschiedlichen Erzählungen einer österreichischen Autorin, die erst nach Abschluss ihres Berufslebens mit dem Verfassen von Texten begonnen hat.


In diesem Sammelband präsentiert sie uns ganz unterschiedliche Geschichten; da lernen wir eine Wiener Polizeiermittlerin kennen, die einem mysteriösen Serienkiller auf der Spur ist und dabei auf unerklärliche Indizien stößt.
Oder sie entführt uns in eine Welt, in der die Klima-Erwärmung dafür gesorgt hat, dass die reichen Nationen kurzerhand die Menschen der Dritten Welt ermordet haben, die über 50jährigen in ein Todeslager verfrachten und die Jungen, Gesunden als Sklaven in die Kolonien senden - Kolonien, die aber ein wenig anders sind, als erwartet.
Es gibt Geschichten, in denen es um Raumfahrer geht (die Besatzung einer Orbitalstation verändert sich, Mars-Expeditionen werden auf ihrem Weg zum Roten Planeten von etwas abgefangen, Aliens beobachten die Erde und deren Bewohner).
Immer wieder auch spielt die Erderwärmung und mögliche Lösungsmöglichkeiten sowie die Hilflosigkeit der jungen Fridays-for-Future-Bewegung eine Rolle. Dann lernen wir einige Tunichtgute kennen, die ihre Strafe nicht etwa vom Staat, sondern von einem nachtragenden Opfer erhalten und zum Abschluss gibt es noch einen erschütternd, real wirkenden Bericht über eine Abschiebung von Migranten und den Folgen.

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Robert Aickman: Kräfte der Finsternis - Sämtliche Erzählungen 2 (Buch)

Robert Aickman
Kräfte der Finsternis
Sämtliche Erzählungen 2
Übersetzung: Usch Kiausch
Titelbild: Johann Heinrich Füssli
Festa, 2023, Hardcover, 382 Seiten, 36,99 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Für mich stellen die Auswahl, die Herausgeber und Verlag für die Reihen „Weird Edition“ sowie der „Pulp Legends“ vornehmen, inzwischen die Crème de la Crème der Publikationen von Festa dar. Hier gelingt es ihnen, ein ums andere Mal, zu Unrecht vergessene Autoren und deren Werke zu entdecken, dem deutschsprachigen Leser zumeist erstmals und in gediegenen, werkgetreuen Übersetzungen zugänglich zu machen. Zudem erfreuen sie den bibliophilen Connaisseur mit handwerklich vorbildlicher Qualität.

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Gernot Schatzdorfer: Insektoid (Buch)

Gernot Schatzdorfer
Insektoid
Titelbild: Klaus Brandt
p.machinery, 2023, Paperback, 184 Seiten, 14,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Ines ist Raumpilotin, und eine gute noch dazu. Als ihr Boss einen geheimen Auftrag annimmt, der ihr Schiff zu einem Planeten führt, in dessen Nähe es zu Turbulenzen und Anomalien kommt, ahnt sie nicht, dass sie ihr ganzes Können brauchen wird, um eine Notlandung hinzulegen.

Kaum auf den Boden aufgeschlagen, verliert sie auch noch den letzten Mit-Überlebenden - ein riesiges Insekt hat diesen getötet.

Glück für sie, dass sie eine Waffe, die große Gottesanbeterin nur ihre Chitin-Zangen hat. Doch dann hört sie in durchaus verständlicher Sprache eine Behauptung, die sie aus den Socken haut: Das Insekt behauptet, aus Notwehr gehandelt zu haben - und hat auch noch recht mit der Behauptung!

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J. R. Ward: Der gefallene Engel - Black Dagger 39 (Buch)

J. R. Ward
Der gefallene Engel
Black Dagger 39
(Lassiter)
Übersetzung: Bettina Spangler
Heyne, 2023, Taschenbuch, 764 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Zunächst floh er vor seinem Schöpfer, erfreute sich an platten TV-Serien, Fast Food und den Schrullen der Menschen wie der Vampire. Dann wurde die Angelegenheit für Lassiter, den gefallenen Engel, ein wenig ernster. Die Jungfrau der Schrift übertrug die Verantwortung über ihre Spezies, allen voran über die Black Dagger, ausgerechnet einem Flüchtling aus dem Himmel.

Seitdem ist Schluss mit Lustig. In seiner neuen Rolle, in der er über das Schicksal aller Vampire wacht, hat er Entscheidungen beeinflusst und getroffen, die er besser hätte sein lassen.

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Martha Wells: Übertragungsfehler - Ein Killerbot-Roman (Buch)

Martha Wells
Übertragungsfehler - Ein Killerbot-Roman
(Fugitive Telemetry, 2021)
Übersetzung: Frank Böhmert
Titelbild: Jaime Jones
Heyne, 2024, Paperback, 190 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Man sollte es ja nun wirklich einmal begriffen haben: Ich, eine ehemalige, freidrehende SecurityUnit, bin - auch wenn mein Name vielleicht etwas Anderes andeutet - kein freilaufender, manischer Massenmörder. Ich bin sehr zufrieden damit, wenn meine Schutzbefohlene friedlich ihr Leben leben kann und ich nichts zu tun bekomme.

Gestatten, dass ich mich vorstelle: Killerbot der Name und auf Preservation Station so etwas wie die Persona non grata. Die Sicherheitschefin kann mich nicht ausstehen, verwehrt mir jeglichen Zugang zu den Überwachungsdrohnen der Station - und ich musste doch versprechen, meine eigenen kleinen Informanten schön zurückzuhalten; wie soll man denn da seinen Auftrag, den Schutz vor den Killern von GrayCris, eines mega-sauren Konzerns, erfüllen?

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Evelyn Skye: Damsel - Der Pfad des Feuers (Buch)

Evelyn Skye
Damsel - Der Pfad des Feuers
(Damsel, 2023)
Übersetzung: Nina Lieke
Heyne, 2023, Hardcover, 414 Seiten, 24,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Prinzessinnen sollten hübsch, nett und zurückhaltend sein - so zumindest die landläufige Meinung. Nun, Elodie von der kargen, verarmten, ja hungernden Insel Inophe entspricht, zum großen Leidwesen ihrer Stiefmutter, aber auch gar nicht diesen Erwartungen. Sie klettert auf Felsen, fällt auch gerne einmal in eine Felsspalte, reitet wie der Wind über die Dünen und trägt - ein Skandal - Hosen unter ihrem Rock! Damit noch nicht genug, hat sie von den die Insel besuchenden Seefahrern deren Idiom gelernt, weiß mit ihrem Sextanten aus Haarnadeln den Standort zu bestimmen - ich denke, Sie sehen das Bild? Ein Wildfang mit dem Herz auf dem rechten Fleck.

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Kai Meyer: Die Bibliothek im Nebel (Buch)

Kai Meyer
Die Bibliothek im Nebel
Knaur, 2023, Hardcover, 556 Seiten, 24,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Willkommen in Sankt Petersburg, in dem es in den Jahren 1913 bis 1917 nicht eben ruhig zugeht. Nach dem frühen Tod seiner Eltern kommt der junge Adelige Artur zu seinen reichen Verwandten. Dafür, dass er an der Universität Bibliothekswesen studieren darf, soll er die Bibliothek seines Onkels aufräumen.

Dann schlägt der Geheimdienst zu - Arturs Verwandte verschwinden, das Anwesen wird den Plünderern überlassen. Nicht genug mit dem Krieg gegen Wilhelms Truppen, die Bolschewiken bereiten sich auf den gewaltsamen Umsturz des Zaren-Regimes vor.

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Patrick Hertweck: Der letzte Rabe des Empire (Buch)

Patrick Hertweck
Der letzte Rabe des Empire
Carlsen, 2023, Taschenbuch, 480 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Bereits 2021 erschien „Der letzte Rabe des Empire“ bei Thienemann. Dort bestehen auch die eBook-Rechte weiter, das Taschenbuch aber erscheint bei Carlsen. Der Autor scheint sich auf das 19. Jahrhundert spezialisiert zu haben, denn es ist nicht sein erster Roman, der in dieser Zeit spielt, wenngleich auch der erste in England.


London im Jahr 1888. Eine grausame Mordserie im Stadtteil Whitechapel versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Der Mörder, inzwischen Jack the Ripper genannt, scheint sich auf eine ganz bestimmte Gruppe von Einwohnern zu konzentrieren.

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Stella Tack: Der schlafende Prinz - Ever & After 1 (Buch)

Stella Tack
Der schlafende Prinz
Ever & After 1
Ravensburger, 2023, Paperback, 576 Seiten, 16,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die 1995 geborene Stella Tack absolvierte zwar eine therapeutische Ausbildung, fand ihre Berufung aber im Verfassen von Liebesgeschichten für junge Erwachsene. Mit ihrer neuen Dilogie „Ever & After“ folgt die dem aktuellen Trend, Märchen-Motive und Fantasy mit Romantik zu verbinden, wie der erste Band, „Der schlafende Prinz“, beweist.


Die Nachfahren der Märchenfiguren leben unter den Menschen, aber sie unterscheiden sich bis auf ihr Blut und ihre Vergangenheit kaum noch von den Sterblichen, da sie vor langer Zeit ihrer Gaben beraubt wurden. Seit Jahren schwindet auch ihre Zahl. Nun soll ein altes Ritual all diesen Glanz vergangener Zeit zurückbringen.

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Poznanski: Oracle (Buch)

Poznanski
Oracle
Loewe, 2023, Hardcover, 432 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schon seit Jahren zeichnet sich Ursula Poznanski durch die Tatsache aus, dass sie mit sicherem Händchen aktuelle Themen aufgreift und in modernen Thriller verarbeitet, die sich an Leserinnen und Lesern ab vierzehn Jahren richtet. Treffsicher setzt sie die Lebenswelt ihrer Helden in Szene, wie sie nun auch wieder in „Oracle“ beweist.


Schon als Kind hatte Julian mit seltsamen Wahrnehmungen zu kämpfen, die niemand wirklich ernstnahm. Stattdessen kam er in Therapie und musste Tabletten nehmen, konnte jahrelang nicht wirklich unter Menschen gehen. Doch mit dem Studium wagt er einen Schritt nach vorne und beginnt sich seinen Dämonen zu stellen.

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