Sie ist auf Freundschaft programmiert: M3GAN ist kein gewöhnliches Spielzeug, designt als beste Freundin eines Kindes und Verbündete der Eltern. Als Robotik-Expertin Gemma unerwartet zum Vormund ihrer verwaisten Nichte wird, nimmt sie den Prototyp der Hightech-Puppe mit nach Hause. Eine folgenschwere Entscheidung, denn M3GAN entwickelt einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt.
Hier ist ein erster Trailer zu "M3GAN", der Film kommt am 12. Januar 2023 in die deutschen Kinos. Gerard Johnstone führte Regie, Allison Williams, Violet McGraw und Ronny Chieng werden in den Hauptrollen zu sehen sein.
Vom 25. bis zum 29. Oktober findet in Stuttgart zum 11. Mal das crossmediale Fantastikfestival Dragon Days statt. An sechs Veranstaltungstagen stehen wieder Geschichten und Kreative im Zentrum, die hinaus über die Ränder der Realität schauen: ob Science Fiction, Horror oder Fantasy, ob Comic, Streamingserie, Film, Roman, Computerspiel oder Malerei. Eröffnen wird die Dragon Days 2022 der australische Autor Jay Kristoff, dessen düstere, sarkastische Fantasy-Epen sich auch hierzulande stetig wachsender Beliebtheit erfreuen und dessen fast nihilistischer, 1000 Seiten starker neuer Roman "Das Reich der Vampire" den Auftakt einer mehrbändigen Reihe bildet.
Außerdem zu Gast sind der aus Simbabwe stammende, in Edinburgh lebende Autor T. L. Huchu; der von Stephen King und George R. R. Martin sehr geschätzte niederländische Horror-Autor Thomas Olde Heuvelt; der spanische Comiczeichner Albert Monteys, der aus Kurt Vonneguts Romanklassiker "Schlachthof 5" eine Graphic Novel gemacht hat; der Comiczeichner und -verleger Stefan Dinter, der einen frischen Blick auf H. G. Wells' skeptische Zukunftsvision "Die Zeitmaschine" wirft; der Medienwissenschaftler Dr. Andreas Rauscher, der dem als Roman, Netflix-Serie und Gamesreihe erfolgreichen Phänomen "The Witcher" auf den Grund gehen möchte.
Die Dragon Days brechen klassische Lesungs- und Vortragsformate regelmäßig mit Live-Zeichnen, Augmented-Reality-Elementen oder auch mal Sporteinlagen. Besonderer Programmpunkt dieses Jahr: im direkten Anschluss an die Lesung von T. L. Huchu im Linden-Museum am 27. Oktober um 19.30 Uhr wird die aus Simbabwe stammende Musikerin Vimbai Zimuto ein Mbira-Konzert geben. Die Mbira, ein Daumenklavier, dient in der Glaubenswelt der Shona aus Simbabwe als Türöffner ins Jenseits, noch bis in die zweite Hälfe des 20. Jahrhunderts hinein war Frauen die Nutzung des sakralen Instruments untersagt. In seinem frisch auf Deutsch erschienenen Roman "Die Bibliothek von Edinburgh" greift Huchu dieses Motiv auf: Seine Teenager-Heldin Ropa ist in einem schwer krisenbenagten Schottland der nahen Zukunft mittels Mbira Telegrammbotin zwischen Diesseits und Jenseits.
Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz, das Stuttgarter Literaturhaus, das Kulturzentrum Merlin sowie das Kino Cinema sind neben dem Linden-Museum weitere Veranstaltungsorte der Dragon Days 2022.
In den herrlich schelmischen Köpfen von Henry Selick und Jordan Peele ist die Geschichte um Kat entstanden. Die von ihrer Vergangenheit verfolgte Jugendliche muss sich wortwörtlich ihren persönlichen Dämonen - Wendell und Wild - stellen, während sie in ihrer alten Heimatstadt ein neues Leben beginnt. Netflix kündigt den Film für den 28. Oktober an, hier ist ein erster Trailer.
Roman Klementovic Wenn der Nebel schweigt Gmeiner, 2022, Paperback, 346 Seiten, 18,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
War „Wenn die Stille schreit“ noch ein Kurzkrimi aus der Feder von Roman Klementovic, so legt der Autor nun mit einem großen Roman im Paperpack-Format nach. Und wieder taucht er dabei in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche ein und schildert mit „Wenn der Nebel schweigt“ ein bitterböses Drama.
Lange schon hat Jana mit ihrer Familie gebrochen und versucht, sich fern der alten Heimat ein neues Leben aufzubauen - was aber auch nicht so recht gelingen will. Denn das Trauma, ihre Mutter ermordet vorgefunden zu haben, überschattet immer noch alles, zumal nicht klar ist, ob ihr Vater daran schuld war.
Varsha Shah Ajay und die Tintenhelden (Ajay and the Mumbai Sun, 2022) Übersetzung: Katharina Naumann Titelbild und Innenillustrationen: Sonia Albert Atrium, 2022, Hardcover, 240 Seiten, 15,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Varsha Shah arbeitete zunächst als Rechtsanwältin, ehe sie anfing Englisch und Literatur zu unterrichten. Ihr großer Traum jedoch war es immer eine Schriftstellerin zu werden, etwas, das sie nun mit ihrem Kinderbuch „Ajay und die Tintenhelden“ wahr gemacht hat.
Ajay ist nur eines der vielen Straßenkinder in Mumbai, aber er hat einen Traum: Er will einmal ein bekannter Journalist werden, was allerdings ein unerreichbares Ziel mit seinen Voraussetzungen zu sein scheint. Dann bekommt er die Chance, denn zusammen mit seinen Freunden gelangt er an eine Druckerpresse und verwirklicht so seine Ideen mit der „Mumbai Sun“.
Stell dir vor, du hast nur noch einen Tag zu leben - den aber für immer. Drei Menschen in extremen Lebenslagen stellen diese Zeit-anomalie zuerst an sich fest. Schon bald teilt sich die Welt in zwei Gruppen: Erweckte Menschen, die sich der 24- Stunden-Loops bewusst sind, und Amnesisten, Menschen, deren Erinnerungen jeden Tag aufs Neue gelöscht werden. Um herauszufinden, warum die Erweckten erwacht sind und wie sie wieder aus dieser Zeitschleife herauskommen, verfolgen Freya, Moritz und Sophie geheimnisvolle Spuren. Das Phänomen stellt sie schließlich vor eine fatale Entscheidung: Macht sie die Schleife zu Monstern oder bleiben sie Menschen?
ZDFneo zeigt je drei Folgen der sechsteiligen Serie "Another Monday" morgen und am Mittwoch jeweils ab 20.15 Uhr als Free-TV-Premiere, in der ZDFmediathek sind sie bereits abrufbar.
Online gegangen ist ein erster Promo zu "Doctor Who: The Power of the Doctor". Die BBC kündigt die letzte Folge mit Jodie Whittaker für den 23. Oktober an.
Amie Kaufman & Jay Kristoff Aurora erleuchtet (Aurora’s End, 2021) Titelbild: Charlie Bowater Übersetzung: Barbara König Fischer Sauerländer, 2022, Paperback, 524 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Äonen ist es her, dass zwei intergalaktische Mächte aufeinanderstießen. Der damalige Konflikt wurde mit allen Mitteln geführt, verheerte ganze galaktische Regionen und kostete unzählige Leben. Damals siegten die humanoiden Eshvaren über das Ra’haam, ein einziges Wesen, in das Millionen von Organismen aufgegangen sind und das sich gleich Ungeziefer über ganze Planeten ausbreitet. Der Sieg aber kostete die Eshvaren ihr Leben, das Ra’haam zog sich, schwer angeschlagen, über Jahrtausende in geheime Brutstätten zurück. Jetzt ist es erwacht, hat die terranische Zivilisation unterwandert und plant seinen endgültigen Sieg.
Carsten Berg Das Herz, der Kreis und der Tod KBV, 2022, Taschenbuch, 400 Seiten, 14,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Carsten Berg wurde zwar 1959 in Castrop-Rauxel geboren, studierte aber in Aachen erst Bergbau und dann Germanistik und Philosophie, um später als freier Journalist, PR-Redakteur, Werbetexter und mehr zu arbeiten. 1998 veröffentlichte er seinen ersten Kriminalroman. Seit aktuellstes Buch ist „Das Herz, der Kreis und der Tod“.
Libuda, Privatdetektiv aus Aachen, erhält von Til Schornstein, einem Hotelier aus Aachen den Auftrag, seine verschwundene Schwester Marie wieder zu finden. Eigentlich ein Routine-Auftrag, aber der Ermittler spürt ein seltsames Kribbeln, kennt er doch die Frau von früher.
Am 15. Oktober findet von 11.00 bis 18.00 Uhr im WELTKUNSTZIMMER (Ronsdorfer Straße 77 A, 40233 Düsseldorf) die Düsseldorfer Comic- und Mang- Convention statt. Eintritt: 7,00 EUR (frei für Kinder bis 12 Jahren in Begleitung ihrer Eltern). Zu Gast ist diesmal auch wieder Alex Völker, die bekannte Manga-Zeichnerin wird zwischen 13.00 und 15.00 Uhr eine kostenlose Zeichenwerkstatt für Kinder und Jugendliche anbieten. Dazu gesellen sich weitere tolle Künstler, die für ihre Community live zeichnen und signieren werden. Der ganze Facetten-Reichtum der Szene wird auf der Convention sichtbar und macht den Besuch zu einem aufregenden Ausflug in die Welt der bunten Bilder. Es präsentieren sich zahlreiche Anbieter mit ihren Neuheiten aus den Bereichen Manga, Graphic Novel, Comic-Kunst und Independent Comics. Insgesamt zeichnen viele Künstlerinnen und Künstler live vor Ort. Es heißt ebenfalls: Cosplayers Welcome! Wer mit aufwendig gestalteten Kostümen in die Haut von Manga-Figuren und Superhelden schlüpft, ist herzlich willkommen.
Hier ist ein weiterer Trailer zu "Wednesday". Die neue Netflix-Serie ist der Phantasie von Tim Burton entsprungen und feiert am 23. November ihre Premiere - mit Jenna Ortega in der Titelrolle und Catherine Zeta-Jones, Luis Guzman, Gwendoline Christie, Christina Ricci und anderen in weiteren Rollen.
Im Mittelpunkt von "Peripherie" steht Flynne Fisher, eine Frau, die versucht, die Scherben ihrer zerrütteten Familie in einer vergessenen Ecke eines zukünftigen Amerikas zusammenzuhalten. Flynne ist klug, ehrgeizig und dem Untergang geweiht. Sie hat keine Zukunft. Bis die Zukunft nach ihr ruft. "Peripherie" ist William Gibsons schillernder, halluzinatorischer Blick auf das Schicksal der Menschheit - und auf das, was danach kommt.
Prime Video kündigt die Serie für den 21. Oktober an, hier ist ein weiterer Trailer.
Im Verlag Dieter von Reeken ist eine Neuausgabe von "Wieder wandert Behemoth" (1924) von Egmont Colerus erschienen. (Paperback, 188 Seiten, 2 Abbildungen, mit einem Nachwort von Dr. Franz Rottensteiner, 15,00 EUR)
Egmont Colerus (eigentlich Egmont Colerus von Geldern, 1888–1939) war ein in der Zwischenkriegszeit ziemlich erfolgreicher Schriftsteller, der heute so gut wie vergessen ist. Er schrieb zu Beginn seiner Laufbahn unter anderem vier wenig bekannte utopische und phantastische Romane. Am erfolgreichsten, auch international, waren allerdings drei populärwissenschaftliche Werke über Mathematik, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch neu aufgelegt wurden und Übersetzungen in mehrere Sprachen erlebten: "Vom Einmaleins zum Integral" (1934), "Vom Punkt zur vierten Dimension" (1935) und "Von Pythagoras bis Hilbert" (1937). Seine utopischen Bücher sind stark von den Turbulenzen und Umbrüchen der Zeit um den Ersten Weltkrieg geprägt. Der letzte utopische Roman Colerus’, "Wieder wandert Behemoth" (1924), schildert eine futuristische Welt, eine Zeitenwende, einen Umbruch, eine Zeit innerer und äußerer Unruhen und des Bürgerkriegs. Eine dekadente, verfeinerte und verspielte Kultur steht gegen urwüchsige Kraft, auch rassistisch geprägte Gegensätze spielen mit, was in einer Apokalypse endet, in der die verbrauchte, ziellos dahintriftende Welt dem Ansturm junger, barbarischer Kräfte unterliegt, erzählt in einer expressionistischen, oft dunklen Sprache. "Wieder wandert Behemoth" ist somit ein wichtiges Zeitdokument für die geistigen Strömungen und Konflikte der Zeit, aber auch ein Buch von einiger Bedeutung, denn es weist eine klare Linie auf und ist, anders als die fragmentierten, verworrenen früheren Science-Fiction-Romane des Autors, ein Werk aus einem Guss.
Weiter geht es mit einem neuen Abenteuer der „Drachensturm“-Reihe von Alastair Chisholm, das einerseits die Geschichte fortschreibt, andererseits aber auch möglich macht, auch jetzt noch einzusteigen, wie der vierte Band „Mira und Flammenzunge“ beweist.
Mira und Flammenzunge lieben es, herauszufinden, wie Dinge funktionieren und haben ein Händchen für Mechanik. Deshalb würden sie auch gerne mehr darüber wissen, wie ihr verstecktes Heim bei der Drachensehergilde eigentlich am Laufen gehalten wird. Und tatsächlich dürfen sie einen Blick in das sprichwörtliche Herz der Anlage werfen, durch die die Zuflucht Licht und Schutz erhält. Aber sie bemerken auch, das etwas nicht stimmt - und das könnte gefährlich sein, denn von außen her wächst die Gefahr ebenfalls.
T. L. Huchu Die Bibliothek von Edinburgh (The Library of the Dead, 2021) Übersetzung: Vanessa Lamatsch Penhaligon, 2022, Paperback, 382 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Ropafadzo, kurz Ropa genannt, lebt in Edinburgh. Nun wäre dies ja nichts wirklich Bemerkenswertes, wenn unsere fast 15jährige nicht das Talent ihrer Großmutter geerbt hätte und sich mit den Toten, die noch nicht weitergereist sind, unterhalten könnte!
Die Zeiten nach der großen Katastrophe sind für alle mehr als schwierig. So ist es an ihr, die schwerkranke Oma und ihre jüngere Schwester durchzubringen. Mit Hilfe ihrer Mbira, einem traditionellen afrikanischen Musikinstrument und manches Mal begleitet von dem Fuchs, der unter ihrem Wohnwagen haust, überbringt sie Botschaften der Verblichenen. Und dies natürlich gegen klingende Münze.