Katharina Peters: Todesküste (Hörbuch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 09. Juli 2023 11:13
Katharina Peters
Todesküste
Emma Klar ermittelt 8
Sprecherin: Katja Liebig
steinbach sprechende bücher, 2023, 2 CDs, 10 Stunden 42 Minuten, ca. 11,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Katharina Peters ist ein Pseudonym der in Wolfsburg geborenen Manuela Kuck. Nach langen Jahren in Berlin und Brandenburg lebt sie nun in Schleswig-Holstein, liebt aber die Ostseeküste und dort vor allem Rügen. Daher sind die Romane um ihre Ermittlerin Emma Klar auch in der Region angesiedelt. „Todesküste“ ist der achte Band der Reihe, das ungekürzte Hörbuch wird gelesen von Katja Liebig.
Emma Klar, einstmals selbst Polizeibeamtin aber nun Privatermittlerin, die immer noch eng mit dem BKA zusammenarbeitet, wird von Michaela Reiter gebeten, mehr über den scheinbaren Selbstmord ihres Mannes herauszufinden. Das Pikante daran: Emma beschäftigt sich schon länger mit einem Verbrecher-Netzwerk von unter anderem Kinderschämndern, zu dem auch Paul Reiter gehörte.
Und der Mann bleibt nicht das einzige Opfer, denn ein weiterer Mann wird am Strand von Graal Müritz gefunden, erfroren, aber auch voller Spuren von Misshandlung. Könnte es sein, dass die Fälle miteinander zu tun haben? Schon bald gibt es viele Verdächtige, zumeist Angehörige der Opfer, denen man durchaus grausame Rache zutrauen könnte.
Es mag zwar sein, dass die Geschichte in einen viel größeren Kontext eingebunden ist, der als roter Faden die Romane miteinander verbindet, aber das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen, weil sich die Autorin am Anfang viel Zeit nimmt, um noch einmal die Zusammenhänge und den bisherigen Wissensstand zu zusammenzufassen. Die Szenen, in denen man schon das Gefühl hat, dass da mehr ist, halten sich in Grenzen.
Die Geschichte lebt durch die intensiven Interaktionen und ausgefeilten Dialoge der Figuren. Team-Arbeit wird groß geschrieben, aber auch die Verdächtigen erhalten jede Menge Profil, so dass die Figuren sehr lebendig wirken. Das führt aber auch dazu, dass man sich ein wenig Zeit nehmen und viel Geduld mitbringen muss, denn die Handlung zieht sich dadurch im Mittelteil, gerade weil die Figuren nicht wirklich vorankommen. Erst zum Ende hin fügen sich die Hinweise zu einem runden Bild zusammen und sorgen dafür, dass der Abschluss solide und glaubwürdig gelingt.
Das Hörbuch ist ungekürzt, fordert dem Zuhörer aber Einiges ab, da Katja Liebig sehr langsam spricht und bei längerem Zuhären anfängt monoton zu wirken, auch wenn sie in Dialogen den Figuren durchaus eine besondere Note gibt, die diese unterscheidbar macht.
Alles in allem dürfte das Hörbuch deshalb vor allem diejenigen ansprechen, die sich mit Zeit und Aufmerksamkeit der komplexen Geschichte widmen können, es ist aber nichts zum „mal eben zwischendurch“ hören.
Das Hörbuch von „Todesküste“, dem achten Band von „Emma Klar ermittelt“, erzählt eine solide Geschichte, fordert allerdings durch die sich nur langsam fortschreitende und detailreiche Handlung auch Einiges an Aufmerksamkeit. Genau diese sollte man auch mitbringen, um es genießen zu können.