Literatur-News

Jason Dark erhält eine John-Sinclair-Skulptur zum Geburtstag

Jason Dark ist der Schöpfer von John Sinclair. Das erste Sinclair-Abenteuer war "Die Nacht des Hexers", das am 13. Juli 1973 als Band 1 der Romanheft-Reihe "Gespenster-Krimi" erschien. 1978 bekam "Geisterjäger John Sinclair" seine eigene Serie, die seit Jahrzehnten als eine der erfolgreichsten Romanheft-Serien weltweit gilt. Mit einer Auflage von über 250 Millionen Romanen und 5 Millionen Hörspielen hat John Sinclair längst Kult-Status erreicht. Der Sinclair-Schöpfer Jason Dark heißt eigentlich Helmut Rellergerd. Am vorigen Samstag wurde er 75 Jahre alt. Zu diesem Anlass wurde der Bestseller-Autor im Verlag mit einem Überraschungsempfang geehrt, bei dem nicht nur alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Geburtstagsständchen sangen und mit ihm auf seine Gesundheit anstießen, sondern auch eine lebensgroße John-Sinclair-Skulptur des Künstlers Yakup Yalcinkayas enthüllt und Helmut Rellergerd übergeben wurde.

Helmut Rellergerd, John Sinclair, Yakup Yalcinkaya
(C) Olivier Favre / Quelle: Verlagsgruppe Lübbe AG

"Maddrax" wird 20

"Maddrax" wird 20 Jahre alt. Zu diesem Anlass schickt der Bastei Verlag Matthew Drax und seine Gefährtin Aruula in ein Abenteuer, das seinesgleichen sucht: In einer Parallelwelt des Jahres 1971 treffen sie auf einen anderen, wohlbekannten Romanhelden: Perry Rhodan. Das Heft (Band 523, 1,90 EUR) trägt bezeichnenderweise den Titel "Crossover", erscheint am kommenden Dienstag und wurde von Oliver Fröhlich verfasst, einem altgedienten "Maddrax"-Autor, der auch für die "Perry Rhodan"-Serie aus dem Pabel Moewig Verlag schreibt.

Das Cover des Jubiläumsbandes ist eine Reminiszenz an ersten Band von "Perry Rhodan", der im September 1961 erschien. Gemalt hat es der argentinische Künstler Néstor Taylor - die damalige Vorlage stammt von Johnny Bruck. Auf den Heftinnenseiten sind als Mini-Poster beide Motive nebeneinander zu sehen. Enthalten ist in Band 523 neben der üblichen Leserseite auch ein Essay über die Serie, geschrieben von "Maddrax"-Autor Michael M. Thurner, der ebenfalls für Pabel Moewig tätig ist. Außerdem ein Grußwort von Klaus N. Frick, dem Chefredakteur von "Perry Rhodan". Und als besonderes Extra steuert der bekannte Cartoonist Matthias Kringe eine ganze Comicseite bei, deren augenzwinkernder Inhalt die Fans beider Serien zum Lachen bringen wird. Außerdem gibt es für alle Leser ein Geschenk im Heft: den Code zum kostenlosen Download des Romans als eBook. Dieses Angebot gilt bis Anfang März.

Die Handlung des Jubiläumsbandes wird die "Perry Rhodan"-Leser an die Anfänge ihrer Serie versetzen: ins Jahr 1971, als Major Perry Rhodan vom Mond zurückkehrte, um mit Hilfe einer außerirdischen Rasse die "Dritte Macht" zu gründen und einen Weltkrieg zu verhindern. Dass dabei auch Matthew Drax und seine Gefährtin Aruula eine Rolle spielten, war bislang niemandem bekannt. Oliver Fröhlich nutzt eine Handlungslücke in Band 2, in der er die "Maddrax"-Geschichte ansiedelt.

(C) 2020 Verlagsgruppe Lübbe AG

2020: "Gert - Unter Piraten"

Der Verlag Peter Hopf kündigt für dieses Jahr "Gert - Unter Piraten" an. Die werkgetreue Umsetzung kommt von Harald Jacobsen und umfasst den kompletten Inhalt aus den Kolibri-Comicheften 1 bis 24 von Hansrudi Wäscher, die zwischen Februar und September 1955 im Lehning Verlag erschienen.

Gert Randolf ist ein dreizehnjähriger Junge, der im frühen 15. Jahrhundert in Lübeck lebt. Wie viele Jungen in seinem Alter träumt er davon, einst selbst als berühmter Kapitän zur See zu fahren und wilde Abenteuer zu erleben.
Gert ahnt nicht, wie schnell sein Wunsch in Erfüllung gehen soll. Als er Kapitän Stürmer, einem Weggefährten Störtebekers, einen Wunsch erfüllt, zieht der Pirat den Jungen in ein großes Abenteuer. Gert wird Schiffsjunge und kämpft nicht nur gegen Orkane und Haie, sondern auch gegen Meuterer. Er findet neue Freunde und bewährt sich in schweren Kämpfen. Auch sein Freund Peter, der ihn in diese Abenteuer begleitet, muss sich beweisen. Am Ende geht es um einen sagenhaften Schatz des berüchtigten Piraten Claus Störtebeker.

Erschienen: "Kurd Laßwitz - Eine illustrierte Bibliografie seiner Werke 1868–2019"

Im Verlag Dieter von Reeken ist soeben die zweite, durchgesehene und ergänzte Auflage des Buchs "Kurd Laßwitz - Eine illustrierte Bibliografie seiner Werke 1868–2019" von Rudi Schweikert (ab 2010 fortgeführt von Dieter von Reeken) erschienen: (Paperback mit Klappenbroschur, 278 Seiten, durchgehend Bilderdruckpapier, 362 Abbildungen davon 156 farbig, systematisch-alphabetisches Register, 22,50 EUR, ISBN 978-3-945807-52-1)

Kurd Laßwitz (1848–1910), langjähriger Gymnasialprofessor in Gotha, war seit Ende der 1860er Jahre bis zu seinem Tode schriftstellerisch tätig. Neben bedeutenden naturwissenschaftlichen und philosophischen Schriften (insbesondere über die Geschichte der Atomistik, die Arbeiten Immanuel Kants und Gustav Theodor Fechners) und zahlreichen Essays verfasste er vor allem "moderne Märchen", Romane, Novellen und Kurzgeschichten, die man heute rückblickend als Science Fiction, als überwiegend anspruchsvolle spekulative Erzählliteratur bezeichnen kann. Vor allem wegen seines eindrucksvollen umfangreichen Romans "Auf zwei Planeten" (1897) wird Laßwitz heute vielfach als  der Vater der deutschen Science Fiction bezeichnet.

Gestorben: Gudrun Pausewang (1928-2020)

Die 1928 in der Tschechoslowakei geborene deutsche Schriftstellerin Gudrun Pausewang ist gestern im Alter von 91 Jahren gestorben. Pausewang schrieb mehr als hundert Bücher, rund fünf Millionen Exemplare wurden verkauft. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Kinder- und Jugendbücher. "Die letzten Kinder von Schewenborn" (1983), "Die Wolke" (1987) und "Der Schlund" (1993) zählten zu ihren bekanntesten Romanen. Pausewangs Romane wurde unter anderem mit dem Buxtehuder Bullen, dem Deutschem Jugendliteraturpreis, dem Kurd Laßwitz Preis und dem Deutscher Science Fiction Preis ausgezeichnet, 2017 erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis für ihr Lebenswerk.

Gestorben: Christopher Tolkien (1924-2020)

Der 1924 in Leeds geborene Christopher Tolkien ist am Mittwoch im französischen Draguignan im Alter von 95 Jahren gestorben. Zu Lebzeiten seines Vaters J. R. R. Tolkien fertigte er unter anderem Karten zu dessen Werk an, später fungierte er als sein Nachlassverwalter und gab unter anderem "Das Silmarillion" (1977) und "Nachrichten aus Mittelerde" (1980) heraus.

Erschienen: "Leroy Phoenix - Über Luft und Schatten"

Im Arcanum Fantasy Verlag, einem Label vom Verlag Saphir im Stahl, ist der Urban-Fantasy-Roman "Leroy Phoenix - Über Luft und Schatten" von Karsten Zingsheim erschienen. (Taschenbuch, 358 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-940928-26-9)

Schwarzmagische Ritualmorde halten die übersinnliche Gesellschaft von London in Atem. Der Luftelementarist Leroy Phoenix wird vom Hohen Rat beauftragt, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um den Übeltäter zu finden. Doch je tiefer er gräbt, desto undurchdringlicher wird das Dickicht der Intrigen und desto weiter muss er die Grenzen seiner eigenen Moralvorstellungen dehnen. Die Grenze zwischen Freund und Feind verwischt zunehmend. Letztendlich stellt sich eine entscheidende Frage: Wie sehr darf er sich selbst verlieren, um seinen Hals aus der Schlinge einer tödlichen Intrige zu ziehen?

Memoranda Verlag neu gegründet

Nach der Neustrukturierung der Europa Verlage GmbH (zu der auch das Imprint Golkonda gehört) trennt sich Hardy Kettlitz mit der von ihm herausgegebenen Buchreihe Memoranda von Golkonda und gründet im Januar 2020 den eigenständigen Memoranda Verlag. Im Memoranda Verlag werden die bisherigen Reihen fortgeführt. Es erscheinen vorwiegend Sachbücher zu den Themen Science Fiction und Fantasy, aber auch Erzählungen und Romane deutscher und internationaler Autoren. Die Bücher sind als hochwertige Printausgaben und als eBooks erhältlich.

Sachbücher: Die Sachbücher beschäftigen sich mit einzelnen Themengebieten sowie mit der Geschichte der Science Fiction. So zum Beispiel die mehrbändige Geschichte der deutschsprachigen Science Fiction von Hans Frey oder die dreibändige Ausgabe zum Hugo Award von Hardy Kettlitz.
Erzählungen und Romane: Es erscheinen die zunächst auf zehn Bände angelegten Werke in Einzelausgaben von Angela und Karlheinz Steinmüller, darüberhinaus aber auch weitere Werke von Autoren wie Kir Bulytschow, Michael Marrak, Simon Weinert und Charles Platt.
SF Personality: In dieser Reihe werden (seit 1994 in unterschiedlichen Verlagen) Person und Werk ausgewählter Science-Fiction-Autoren vorgestellt und ausführlich besprochen. Seit Band 25 wird die Reihe bei Memoranda in neuer Ausstattung weitergeführt und zum Teil neu aufgelegt. Die Werkführer beschäftigen sich mit Autoren wie J. G. Ballard, Robert Silverberg, James Tiptree Jr., Kurt Vonnegut Jr., Ray Bradbury, Isaac Asimov und vielen anderen.


Als erster Titel ist soeben der Erzählungsband "Der einheitliche Wille des gesamten Sowjetvolkes" erschienen. Kir Bulytschow (1934–2003) ist wohl der beliebteste russische SF-Autor nach den Strugatzkis. Seine Werke wurden allein in Russland mehr als 5 Millionen Mal verkauft und in mehr als 24 Sprachen übersetzt. Die sehr verschiedenartigen Texte dieses Bandes aus den Jahren 1987 bis 1991 vereint der Umstand, dass sie vor der unter Gorbatschow begonnenen Politik der neuen Offenheit wohl kaum eine Chance zur Veröffentlichung gehabt hätten. (Paperback mit Klappenbroschur, 304 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-948616-00-7 (auch als Hardcover (26,00 EUR) und als eBoob erhältlich (12,99 EUR)).


Folgende Titel sind derzeit für März in Vorbereitung:
Hans Frey: "Aufbruch in den Abgrund - Deutsche Science Fiction zwischen Demokratie und Diktatur"
Der zweite Band der Geschichte der deutschen Science Fiction beschäftigt sich mit der Literatur aus der Zeit zwischen 1918 und 1945. 

Angela & Karlheinz Steinmüller. "Der Traummeister"
Der erstmals 1990 erschienene und jetzt in einer Neufassung vorliegende Roman illustriert an mehreren utopischen Modellen den Satz, die Idee werde "zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift" - und das so intensiv, dass die Wirklichkeit in Miscara schließlich mit der Traumwelt verschmilzt.

SF Personality 17: Stefan T. Pinternagel: "Kurt Vonnegut Jr. und die Science Fiction"
Kurt Vonnegut Jr. gilt als einer der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Pinternagel gibt eine ausführliche Übersicht zu Leben und Werk des Autors.

Gestorben: Mike Resnick (1942-2020)

Mike Resnick ist heute im Alter von 77 Jahren gestorben. Der US-Amerikaner war seit Mitte der 60er Jahre schriftstellerisch aktiv, vorwiegend im Bereich der Science Fiction. Er schrieb Romane und Kurzgeschichten, verfasste aber auch Sachbücher und gab Anthologien heraus. Er wurde Dutzende Male für viele bekannte Awards nominiert - unter anderem gewann er alleine fünfmal den Hugo. Hierzulande erschien nur ein Bruchteil seiner Arbeit. Zu Mike Resnicks bekanntesten Werken zählten "Santiago" (1986), "Die Einhornpirsch" (1987) und "Elfenbein" (1988).

Die Longlist des Seraph 2020 steht fest

Die Longlist für den Seraph 2020 steht: Zwölf Titel haben es in der Kategorie Bestes Buch in die engere Auswahl des Literaturpreises für Phantastik geschafft. In der Kategorie Bester Independent-Titel sind fünf Titel im Rennen. Genauso viele sind es in der Kategorie Bestes Debüt, die auch in diesem Jahr wieder dotiert ist. Bis Anfang März wählt nun eine unabhängige Fachjury die Shortlist. Im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2020 verkündet die Phantastische Akademie dann am 12. März auf der Fantasy-Leseinsel die Sieger und Siegerinnen in den drei Kategorien. Im Anschluss haben diese die Möglichkeit, ihren Roman im Rahmen des großen Phantastik-Leseabends gemeinsam mit bekannten deutschen Phantastik-Autoren und -Autorinnen vor großem Publikum zu präsentieren. Als Höhepunkt der Veranstaltung lesen die Seraph-Preisträgerinnen und -Preisträger aus ihren Siegertiteln.

Folgende Titel haben die Chance auf den diesjährigen Seraph:

Bestes Buch:
Anne Troja: "Rheanne: An Bord der Adlerschwinge" (Blanvalet)
Christoph Marzi: "Mitternacht" (Piper)
Judith und Christian Vogt: "Wasteland" (Droemer Knaur)
Kris Brynn: "Out of Balance: Kollision" (Bastei Lübbe)
Laura Weller: "Bay City Heroes: Im Zeichen der Gerechtigkeit" (Bastei Lübbe)
Max Heubeck: "Alben und Trolle: Die schwarze Armee" (Bastei Lübbe)
Natalie Speer: "Waldkind" (Bastei Lübbe)
Nina Blazon: "Rabenherz und Eismund" (cbj)
Oliver Plaschka: "Der Wächter der Winde" (Klett-Cotta)
Sabrina Železný: "Feuerschwingen" (Ohne Ohren)
Tanja Heitmann: "Stoneheaven" (Ivi)
Zoran Drvenkar: "Licht und Schatten" (Beltz & Gelberg)

Bestes Debüt:
Anett E. Schlicht: "Zeit der Eismonde" (Piper)
Lena Kiefer: "Ophelia Scale: Die Welt wird brennen" (cbj)
Ria Winter: "Tal der Toten" (Impress)
Fräulein Spiegel: "Nirgendland" (Edition Roter Drache)
Bijan Moini: "Der Würfel" (Atrium)

Bester Independent-Titel:
Anne Granert: "Des Sandes Widerhall"
Brandon Q. Morris: "Das Triton-Desaster"
Erik Kellen und Mira Valentin: "Windherz"
Laura Kier: "Myalig - Gestohlene Leben"
Melanie Vogltanz: "Schwarzmondlicht"