Foster, Alan Dean: Star Trek – Der Roman zum Film (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 20. Juni 2009 01:00
Alan Dean Foster
Star Trek – Der Roman zum Film
(Star Trek. Film Tie-In, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Susanne Döpke
Cross Cult, 2009, Taschenbuch, 304 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-05-2
Von Christel Scheja
Der neue »Star Trek«-Film unter der Regie von J. J. Abrams hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte eines Serien-Universums neu zu schreiben. Zu diesem Zweck werden das Leben und die Erlebnisse von Captain Kirk und seiner Crew noch einmal ganz von Anfang an erzählt. Den Roman zum Film – verfasst nach dem Originaldrehbuch von Roberto Orci und Alex Kurtzman – liefert Alan Dean Foster, seit gut drei Jahrzehnten selbst ein berühmter SF-Autor.
Alles beginnt mit der Geburt der zentralen Heldenfiguren. Auf Vulkan erblickt der kleine Spock das Licht der Welt. Er ist das Kind zweiter Welten, da seine Mutter von der Erde stammt. Da ihm auf seiner Heimatwelt viel Abscheu und Hass entgegen schlägt, entscheidet sich der Junge später, nicht in den Dienst Vulkans sondern der Sternenflotte zu treten.
Weitaus dramatischer geht die Geburt von James T. Kirk vor sich. Gerade als er aus dem Leib seiner Mutter gleitet, opfert der Vater sein Leben, um die Familie und auch die restliche Crew zu retten, da das Schiff in den Kampf mit einem fremdartigen und übermächtigen Raumschiff verwickelt wurde.
Gut zwanzig Jahre später führt der junge Mann ein zielloses Leben und sucht die Herausforderung am falschen Ort – bis Captain Christopher Pike seinen Ehrgeiz wachkitzelt und ihn daran erinnert, dass er dem Opfertod seines Vaters nur dann einen Sinn geben kann, wenn er in dessen Fußstapfen tritt und seine ihm angeborenen Fähigkeiten wirklich nutzt.
Jim Kirk tritt in die Sternenflotten-Akademie ein. Doch so ganz kann er nicht aus seiner Haut und bringt seine Karriere in Gefahr, indem er den Kobayashi-Maru-Test manipuliert. Deshalb soll er auch auf der Erde zurückbleiben, während alle anderen Kadetten Schiffen zugeteilt werden, als ganz plötzlich der Alarmzustand ausgerufen wird. Allerdings schmuggelt ihn ein Freund – Dr. McCoy – an Bord der Enterprise.
Jim hält sich eine Weile verborgen, verfolgt aber aufmerksam die Nachrichten, die durch das Schiff gehen. Als er erkennt, dass hinter dem fremdartigen Schiff, das nach einigen Raumern und Stützpunkten nun im Begriff ist, Vulkan zu zerstören, genau der Feind steckt, der seinen Vater auf dem Gewissen hat, gibt es für ihn kein Halten mehr, und er begibt sich in die Kommandozentrale. Weil er Captain Pike und seiner Crew damit das Leben rettet, beginnt eine dramatische Geschichte seinen Lauf zu nehmen.
Ehe er sich versieht, muss Kirk seine Qualitäten als Führungsoffizier beweisen. Dabei hat er nur einen Rivalen, denn Commander Spock ist nicht nur im Beruf, sondern auch in der Liebe zu der schönen Uhura sein gefährlichster Gegenspieler.
Der Autor, der einen Roman zum Film verfasst, hat heutzutage nicht mehr die Freiheit, die eine oder andere Szene dazu zu erfinden, was die Nebencharakter lebendiger machen und die Motive des Bösewichts besser erklären würde. Das ist leider auch bei »Star Trek – Der Roman zum Film« so.
Routiniert kleidet Alan Dean Foster die Beschreibungen und Dialoge des Drehbuchs in Worte. Der Roman liest sich flüssig und unterhaltsam, aber wirkliche Einblicke gibt er nicht. Ebenso oberflächlich wie die Charakterisierung der einzelnen Figuren bleibt auch alles andere. Vor allem gehen Details verloren, die Nero zu einem faszinierenden Bösewicht hätten machen können. Die visuelle Action wird kaum beschrieben, und auch die Besonderheiten bestimmter Figuren sind auf ein Mindestmaß reduziert. Es gibt nicht einmal Bildtafeln mit Fotos aus dem Film.
Gegenüber einem richtigen SF-Roman zeigen sich in »Star Trek – Der Roman zum Film« deutliche Schwächen, da der Autor – so gut er auch sonst sein mag – keine Freiheiten in der Gestaltung der Handlung hat. Deshalb ist der Roman allenfalls für diejenigen interessant, die den Film noch einmal Revue passieren und sich damit die Zeit bis zur DVD-Veröffentlichung vertreiben wollen.