Silke Alagöz & Astrid Rauner (Hrsg.): Die Götter des Imperiums (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 05. Juli 2014 10:00
Silke Alagöz & Astrid Rauner (Hrsg.)
Die Götter des Imperiums
Titelillustration von Timo Kümmel
Verlag Torsten Low, 2014, Taschenbuch, 418 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-940036-25-4
Von Carsten Kuhr
Auch nach über 2000 Jahren ist das Römische Weltreich nach wie vor in unserer modernen, schnelllebigen Welt präsent. Bis heute haben sich die Bauten, Straßen und Viadukte erhalten, die Ansiedlungen der Römer entwickelten sich zu modernen Metropolen, die politischen und gesellschaftlichen Errungenschaften dienen auch heute noch als Inspiration und Grundlage unseres Lebens. Dabei bauten die Senatoren und Legionäre ganz auf die tatkräftige Hilfe ihres Götter-Pantheons. Und genau diese stehen im Mittelpunkt der 23 Geschichten. Es geht um das aktive Eingreifen der Götter in den Alltag der Menschen.
Da werden Statuen aus ihrem marmornen Schlaf geweckt, Feuer transportieren den Willen der Göttin, ja, treffen die römischen Götter auf ihre Pendants aus anderen Kulturkreisen. Dabei gehen die Verfasser in ganz unterschiedlichem Maße auf die römischen Besonderheiten oder gar historischen Persönlichkeiten ein. Jeder Verfasser sucht und findet seine Zeit und seinen Ort um uns in und mit diesem seine oder ihre Handlung nahezubringen. Zumeist stehen dabei nicht unbedingt die Götter selbst im Zentrum des Geschehens. Eher sind es die einfachen Menschen, die von ihren Göttern Hilfe erwarten und so manches Mal auch bekommen. Allerdings sind göttliche Ratschläge nur zu oft tückisch, erweisen sich Weissagungen anders als erwartet und Hilfe anders als erhofft.
Das Gebotene bietet sich dabei, wie wir dies von den im Verlag Torsten Low erschienen Anthologien bereits gewohnt sind, als handwerklich solide, inhaltlich sehr abwechslungsreich und packend an. So ist das Buch als Lektüre in Happen zwischendurch bestens zu goutieren, geht man auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, als Mensch und Götter noch in direktem Kontakt standen und sich trotzdem oftmals nicht verstanden.