Lisa J. Smith: Schwarze Mitternacht – Tagebuch eines Vampirs 7 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 06. Juni 2014 10:53
Lisa J. Smith
Schwarze Mitternacht
Tagebuch eines Vampirs 7
(The Vampire Diaries – The Return: Nightfall, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Michaela Link
cbt, 2011, Taschenbuch, 608 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-570-38013-3 (auch als eBook erhältlich)
Von Irene Salzmann
In den dunklen Dimensionen ist viel passiert. Elena und ihre Freunde haben sich verändert, und das hat nun Folgen: Elena und Stefano sind zwar wieder vereint, aber der Vampir ist noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte, sodass er auf das besondere Blut seiner Liebsten und das der Kameraden angewiesen ist. Sein Bruder Damon wurde zu einem normalen Menschen und hintergeht prompt die Kameraden, um wieder ein Vampir werden zu können.
Ungewollt nimmt er dabei Bonnie mit in die dunklen Dimensionen, wird von ihr getrennt und kann sie erst – wieder Vampir – retten, als sie dem Tod bereits ins Auge blickt. Allerdings weiß Bonnie nun um Dinge, die Fell’s Church und seine Bewohner vielleicht retten könnten. Aber will Damon überhaupt etwas tun für jene, die in seinen Augen bloß Nahrung sind?
Unterdessen bekommen es Elena, Stefano, Meredith, Matt und ihre Gastgeberin Mrs. Flowers erneut mit den Kitsune Shinichi und Misao zu tun. Allerdings sind die beiden bloß Handlanger von jemand Mächtigem, der die Stadt endgültig verderben will und für seine Zwecke Kinder und Eltern gegeneinander aufhetzt, damit sie sich umbringen. Matt landet im Gefängnis für etwas, das er nicht getan hat, Meredith entdeckt das Geheimnis ihrer Familie, Mrs. Flowers stellt sich ihrer Aufgabe – und Elena begreift, dass sie Stefano undDamon liebt…
Die ersten Bücher der „Vampire Diaries“ erschienen in den 90er Jahren, als „Buffy the Vampire Slayer“ dem Genre seinen Stempel aufdrückte – aber tatsächlich vor der TV-Serie und vom Stil her dieser ähnlich. Nachdem sich die Paranormal Romances (auch im Jugendbuch-Bereich) etablieren konnten, setzte Lisa J. Smith rund 15 Jahre später die Handlung fort – nachdemStephenie Meyer mit „Twilight“ ein großer Erfolg mit demselben Thema gelang. Seither ist nicht nur eine „Vampire Diaries“-TV-Serie erschienen, sondern Ghostwriter setzten die Buch-Reihe fort beziehungsweise orientieren sich weitere Titel an der Fernseh-Serie.
Der vorliegende Roman stammt noch von Lisa J. Smith und knüpft an die Geschehnisse des vorherigen Buchs an. Es gibt mehrere Handlungsebenen und entsprechende Akteure: Damon und Bonnie begeben sich in die dunklen Dimensionen und entdecken dort Dinge, die schließlich Elena und Stefano auf den Plan rufen. In Fell’s Church halten derweil Matt, Meredith und eine unerwartet mächtige Mrs. Flowers die Stellung. Natürlich gibt es wieder Enthüllungen, die die einzelnen Akteure betreffen, aber im Wesentlichen geht es in der äußeren Handlung um die Rettung des Ortes und in der inneren um Elenas Gefühle für die Brüder.
Teils nimmt die Handlung den erwarteten Verlauf, teils gibt es Überraschungen, die nicht so schön sind. Der Höhepunkt schlägt den Bogen zurück zum Beginn der Reihe und bringt Mächte ins Spiel, die wahrlich deus ex machina verkörpern, einen ‚Reset-Knopf‘ drücken und alles offen sein lassen. Damit hat keiner gerechnet, und wenn das Lisa J. Smith‘ letztes Wort war, ist das doch ein enttäuschendes Ende. Cliffhanger-Material ist genug vorhanden, aber wird es genutzt? Wann? Und von wem?
Leser der Serie und sicher auch viele Fans der TV-Reihe werden sich die Bücher nicht entgehen lassen. Aber so richtig zu packen vermag die Autorin ihr Publikum durch die teenage-haften Aktionen und Bagatell-Probleme nicht, erst recht nicht dann, wenn bereits mit einer Erwartungshaltung nach den Lektüren gegriffen wird.