Batman Collection: Alan Davis 1 (Buch)

Mike W. Barr
Batman Collection: Alan Davis 1
Zeichnungen von Alan Davis, Eufronio Reyes Cruz, Terry Beatty, Carmine Infantino u.a.
Aus dem Amerikanischen von Marc-Oliver Frisch
(Detective Comics 569-575, Batman: Full Circle, Batman: Gotham Knights 25, 1986/1987, 1991, 2002)
Panini, 2014, Paperback, 276 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-86201-860-4 (auch als Hardcover erhältlich, 39,00 EUR)

Von Irene Salzmann

Catwoman hat die Seiten gewechselt und wünscht sich, von Batman als Partnerin bei der Verbrechungsbekämpfung und als die Frau an seiner Seite akzeptiert zu werden. Nachdem sie in die Gefangenschaft des Jokers geriet und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, scheint die alte Catwoman wieder zurück zu sein und gemeinsam mit dem Psychopathen gegen Batman und Robin kämpfen zu wollen.

Scarecrow bewirkt durch ein Gas, dass seine Opfer jegliche Furcht und Vorsicht vergessen. Als Batman ihn zu stellen versucht, wird auch er beeinflusst. Die Jagd nach dem Feind wird zum spannenden Spiel, das er mit Leichtigkeit zu bewältigen können glaubt – dabei hängt Robins Leben am seidenen Faden.

Der alternde Detektiv Bradley wird von einem jungen Mann angeheuert, dessen Freundin entführt wurde. Noch bevor dieser seine Geschichte erzählen kann, wird auch er verschleppt. Batman und Robin treffen zu spät am Tatort ein. Unabhängig voneinander stellen die drei Ermittlungen an und fliegen nach London, wo Elastoman bereits in die Geschehnisse involviert wurde. Es geht nicht allein um die Aufklärung zweier Entführungen: Ein Attentat auf die Queen muss verhindert werden.

Mad Hatter wird aus dem Gefängnis entlassen. Kaum stülpt er sich einen Hut über, befällt ihn die Lust, ein Verbrechen zu begehen und Batman durch kleine Rätsel herauszufordern. Diesmal geht er zu weit, denn ein tragisches Opfer ist zu beklagen.

Einmal mehr wird Batman mit seiner Vergangenheit konfrontiert: mit dem Mörder seiner Eltern und einem Verbrechensbekämpfer, der tötet. Aber ist der Reaper wirklich wiederauferstanden? Oder handelt es sich um einen Imitator?

Letztlich tut Batman alias Bruce Wayne im Großen und im Kleinen Gutes.

In dieser „Batman Collection“ werden die von dem britischen Künstler Alan Davis gezeichneten Batman-Abenteuer präsentiert. Es sind dies in Band 1 Arbeiten aus den Jahren 1986 bis 2001, die die Geschichten des Autors Mike W. Barr illustrieren. Beide bilden ein gut eingespieltes Team, denn die Storys scheinen Alan Davis wie auf den Leib geschneidert zu sein, da er sie dynamisch und elegant umsetzt. Auch der Witz ging Dank der Übersetzung von Marc-Oliver Frisch nicht verloren.

Obwohl die Geschichten optisch homogen sind, bemerkt man doch eine Weiterentwicklung bei Alan Davis. Sein Strich wird feiner, die Pencils werden immer detailreicher. Besonders gut sieht man dies an dem letzten, nicht kolorierten Comic. Die Farbgebung ist gleichermaßen anspruchsvoller geworden durch neue Techniken und den Einsatz des Computers.

Die Storys selbst bieten nicht in jedem Fall ein abgeschlossenes Abenteuer, da man eben nur die Werke von Alan Davis berücksichtigte, nicht aber die Fortsetzungen, die von anderen Zeichnern geschaffen wurden. Das ist teils ein wenig unbefriedigend, da man die fehlenden Hefte in anderen (Sammler-) Ausgaben suchen oder nachkaufen muss, teils jedoch nicht überraschend, da das Special schon im Titel dies andeutete.

Etwas verwirrend ist auch, dass mal Dick Grayson, mal Jason Todd als Robin agiert, aber nicht chronologisch. Dier Erklärung hierfür ist der (wiederholte) Relaunch der DC-Serien, der Batmans Werdegang auf zeitgenössische Weise zusammenfasst, sodass natürlich der erste Robin wieder sein Begleiter ist, bevor er zu Nightwing wird und sein Robin-Kostüm an einen jüngeren Sidekick abgibt.

Trotzdem erhält der Leser eine längere zusammenhängende Storyline, beginnend mit dem Wandel von Catwoman und endend mit einer Beinahe-Tragödie. Darauf folgt eine ebenfalls längere Erzählung, jedoch mit offenem Ende, deren Faden an einem späteren Zeitpunkt erneut aufgenommen wurde. Der letzte Beitrag wurde eigens für das „Batman Noir“-Special entworfen.

Obwohl auch die frühen Storys sehr detailreich aufgebaut sind, so erweisen sich die späteren als sehr viel komplexer. Alan Davis darf so manche Hommage an seine Heimat (und an einen berühmten britischen Detektiv) einbinden, und durch wiederkehrende Nebenfiguren sorgt er für Aha-Effekte und schnelles Erkennen. Vor allem seine weiblichen Charaktere sind Augenweiden.

Ist man ein Fan des Künstlers, dessen Namen in einem Atemzug mit dem von zum Beispiel Marc Silvestri, Michael Turner oder Jim Lee genannt werden darf, wird man sich über diesen Band gewiss sehr freuen, denn neben spannenden, witzigen und tragischen Geschichten bietet er wunderschöne Zeichnungen, die man immer wieder gerne anschaut.