Wolverine/Deadpool 8 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 26. Februar 2014 12:15
Paul Cornell, Brian Posehn, Gerry Duggan
Wolverine/Deadpool 8
(Wolverine 8: Killable, Part 1 + Deadpool 8: Running with the Devil, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz, Michael Strittmatter
Titelillustration von Alan Davis
Illustrationen von Alan Davis, Mark Farmer, Matt Hollingsworth u.a.
Panini, 2014, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Wolverine verfügt nicht länger über seinen Heilungsfaktor. Er ist verletzlich, man kann ihn töten – und das für immer. Obwohl er sein Leben nun mit anderen Augen sieht, zieht er sich nicht zurück, bis seine Freunde vielleicht ein Mittel finden, das die Viren in seinem Körper vernichtet und den von ihnen hervorgerufenen Prozess rückgängig macht.
Zusammen mit Storm und einigen anderen fliegt er nach Wakanda, um Host aus einem dortigen Gefängnis zu befreien. Sie ist die einzige noch lebende Mutantin, die auf Viren spezialisiert ist. Doch auch die Viren, die bereits zahlreiche Menschen in ihre willigen Diener verwandelt haben, sind hinter Host her, die für sie eine Bedrohung darstellt. Während Wolverine Black Panther, Storms Ex und seinen Vorgänger, ablenkt, von dem keiner weiß, ob er infiziert wurde oder nicht, brechen die anderen in das Gefängnis ein. Sollte der Plan gelingen, ist es jedoch fraglich, ob Host helfen wird, denn sie gehört zu den Schurken…
Die SHIELD-Agentin Emily Preston wurde ermordet und ihr Geist in Deadpool transferiert, für beide eine unangenehme Situation. Deadpool würde seinen Gast gern loswerden, und Emily möchte wieder einen Körper. Das ist jedoch gar nicht so leicht, denn der Magier Michael, der an dieser Entwicklung nicht ganz schuldlos ist, und der Geist von Benjamin Franklin wissen nur wenig über solche Dinge. Bedauerlicherweise ist Dr. Strange, wenn man ihn mal dringend braucht, nicht verfügbar.
Es kommt aber noch schlimmer, denn Mr. Vetis taucht nach Jahren (siehe „Deadpool“ 7) auf und erpresst Deadpool mit Michael Leben, das enden wird, wenn nicht die Personen getötet werden, die auf der Liste des Teufels stehen. Notgedrungen nimmt Deadpool den Auftrag an und wird unverhofft selber Opfer einer Gruppe Unbekannter, die ihm Organe entnehmen…
„Wolverine“ 8 knüpft nahtlos an die vorherige Episode an. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht allerdings weniger die Befreiungsaktion als der Umgang des Titelhelden mit seiner plötzlichen Sterblichkeit und die Eifersucht, die zwischen ihm und Black Panther herrscht, der – aus welchen Gründen auch immer – gerade Wolverine als seinen Nachfolger ablehnt. Allerdings ist die Wahl ihres Partners Storms Angelegenheit, und was auch immer sie wohl noch für ihren Ex-Mann empfinden mag, verbirgt sie hinter einer undurchschaubaren Maske. Wolverine hingegen scheint empfindlicher auf Black Panther zu reagieren als umgekehrt, doch überhaupt wirkt er emotionaler, menschlicher und gar nicht mehr so cool und kaltschnäuzig wie einst. Mit Host wird ein neuer, interessanter Charakter ins Spiel gebracht, der vor der Wahl steht, der Menschheit zu helfen und dadurch womöglich auf den Pfad der Tugend zurückzukehren – oder die Situation zu ihren Gunsten nutzt. Die Story endet mit einem gemeinen Cliffhanger, der das Schlimmste für die Schüler des Jean-Grey-Instituts befürchten lässt.
In „Deadpool“ wird der Faden aufgenommen, der nach Band 6 liegen blieb zugunsten eines Abenteuers in der Vergangenheit. Dessen Sinn wird durch das Auftauchen von Mr. Vetis, dem Teufel, nun klar. Man darf gespannt sein, ob durch diese unfreiwillige Allianz ein Weg aufgezeigt wird, wie Deadpool den Geist der verstorbenen SHIELD-Agentin loswerden kann. Ob sie aber auch ins Leben zurückkehren darf, ist eine andere Frage. Wieder einmal pendelt der Titelheld von einem Extrem zum anderen. Mal gibt er sich nahezu normal und ungewöhnlich hilfsbereit, dann wieder metzelt er gnadenlos und mit makaberen Sprüchen seine Opfer nieder. Da der richtige Ernst fehlt, nimmt man es hin, ohne groß schockiert zu sein, zumal die Gegenspieler keine Guten sind.
„Wolverine“ wurde ansprechend in Szene gesetzt von Altmeister Alan Davis, während „Deadpool“ etwas cartoonhaft von Mike Hawthorne gezeichnet wurde. Die jeweiligen Stile passen zu den Serien, die spannend beziehungsweise schräg sind und vor allem dem reiferen Publikum gefallen dürften.