Cable und X-Force 3 (Comic)

Dennis Hopeless
Cable und X-Force 3
Endstation Hoffnung
(Cable & X-Force 10-14, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Carolin Hidalgo
Titelillustration von Salvador Larocca
Zeichnungen von Salvador Larocca, Gerardo Sandoval, Frank D’Armata
Panini, 2014, Paperback, 116 Seiten, 12,99 EUR

Von Irene Salzmann

Seit Cable zurück ist, haben sich eine Kräfte verändert. Er sieht Dinge, die sich in naher Zukunft ereignen und zu einer Katastrophe führen werden, doch können er und die X-Force die Geschehnisse nicht verhindern. Sie tun darum, was notwendig ist und bemühen sich, die Zahl der Opfer klein zu halten. Für andere Organisationen sind sie jedoch Terroristen, sodass Havok mit seinem Team Jagd auf die X-Force macht.

Die Visionen, die mit rasender Geschwindigkeit über ihn kommen, beeinträchtigen Cables Gesundheitszustand. Er fällt in die Hände der Avengers, während Domino, Forge, Dr. Nemesis, Boom Boom und Colossus entkommen können. Gemeinsam gelingt es ihnen, die Missionen durchzuführen, doch die schwierigste liegt noch vor ihnen: die Befreiung von Cable, der die Kontrolle über sich verloren hat.

Unterdessen versucht Hope Summers herauszufinden, was mit Cable passiert. Die Spur führt sie zu Blacksmith, der sie in eine finstere Zukunft mitnimmt, die Realität wird, wenn die X-Force scheitert. Allerdings konnte auch Blacksmith nicht alle Details berücksichtigen, sodass Hope in ihre Zeit zurückkehren und verhindern muss, dass Cable aufgrund der Manipulationen, die an ihm vorgenommen wurden, stirbt…

Der dritte Band von „Cable und X-Force“ wartet mit zwei Handlungsebenen auf:

Zum einen will Hope denjenigen finden, der für den Zustand ihres Ziehvaters verantwortlich ist und die Gründe seines Handelns erfahren. Die Reise in die Zukunft ist mit einer großen Überraschung für sie verbunden, und erfahrene Leser erkennen auch die Anspielung auf eine Figur, die einst Cables größter Widersacher war.

Der andere Strang, der an mehreren Schauplätzen spielt, schildert die Aktionen der X-Force und Cables Schicksal nach seiner Gefangennahme. Diese Szenen sind sehr viel dynamischer, denn die X-Force legt sich mit den Avengers an und muss heikle Missionen bewältigen, die sie an den Rand ihrer Möglichkeiten treiben.

Geschickt eingebunden sind in die Kämpfe die persönlichen Konflikte der Protagonisten. Zwischen Dr. Nemesis und Forge besteht eine freundschaftliche Rivalität unter Kollegen, die verbal immer wieder zum Ausdruck gebracht wird. Boom Booms Unbekümmertheit geht Domino gehörig auf die Nerven, aber zum Glück hat sie stets noch einen Plan B, C, D… Noch pikanter ist jedoch die Beziehung von Domino und Colossus, die mit einem One-Night-Stand anfing. Colossus enttäuschte Domino, da er sich aufgrund seiner Reue – er war einer der Phoenix-Five – in sich zurückzog und sich auch von ihr nicht von der Selbstzerfleischung abhalten lassen wollte. Seit er sie jedoch gerettet hat (Band 2), hat sich das Blatt gewendet, doch nun ist es Domino, die den Rückzieher macht, was Colossus nicht zulassen will.

Der Comic endet relativ abgeschlossen, sodass man ihn ohne große Vorkenntnisse und ohne den Zwang, den Folgeband kaufen zu müssen, genießen kann. Allerdings ist die Storyline in vielerlei Hinsicht spannend und bietet reichliches Potenzial, weshalb man die Serie gern weiter verfolgen wird.

Die Zeichnungen sind klar, aber etwas comichaft. Salvador Larocca und Gerardo Sandoval reichen nicht heran an Kollegen wie Jim Lee, Marc Silvestri, Mike Deodato Jr. und andere, doch kann man sich auf ihren Stil einlassen – man hat in den „X“-Reihen schon weit weniger ansprechende Illustrationen gesehen.

„Cable und X-Force“ ist ein hoch dramatischer Titel, der noch viele Überraschungen bieten kann und auch ganz ordentlich gezeichnet ist.