Perry Rhodan 2740: Griff nach dem Galaktikum, Arndt Ellmer (Buch)

Perry Rhodan 2740
Griff nach dem Galaktikum
Arndt Ellmer
Cover: Arndt Drechsler
VPM, 2014, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Christoph Alexander Schmidberger

Mit dem neuen Roman erleben wir einen Wechsel des Schauplatzes – weg von Perry Rhodan, Bostich und den Lucbarni in der Larengalaxis, hin in die Lokale Gruppe, also die Heimatgalaxis Michstraße. Hier wollen die Onryonen anderthalb Jahre nach dem Sieg über die Ertruser Atopische Ordo durchsetzen. Dazu wollen sie auf dem Planeten Aurora, dem Sitz des Galaktikums, eine Ordische Stele installieren. Was immer das auch sein soll.

Das Galaktikum unter Vorsitz des Cheboparners Uldormuhecze Foelybeczt, der Einfachheit halber UFo genannt, will dies um jeden Preis verhindern. Aber die Onryonen setzen ein Ultimatum. Sie drohen mit der Zerstörung des Planeten Noros. Kann Lordadmiral Monkey von der USO noch etwas ausrichten? Jedenfalls ist er in Maskerade unterwegs zu UFo. Doch zuvor trifft Monkey noch einen alten Bekannten, den Terraner Zahran Ushindi. Der ist aber erstmal Feuer und Flamme für die schöne Akonin Kys tan Nephtar sowie für eine besondere Tierart auf Noras: Friedflitter und Erinn. Er filmt diese besonderen fliegenden Wesen und stellt aus den Aufnahmen künstlerisch wertvolle Holoramen her. Doch plötzlich machen die Onryonen ernst.

Arndt Ellmer ist wieder da! „Griff nach dem Galaktikum“ ist der erste Text seit 7 Monaten und wenn man es ganz genau nimmt, sogar der erste richtige Roman seit 10 Monaten, denn „Vier gegen ITHAFOR“ war nur eine Gemeinschaftsarbeit mit Christian Montillon. Das Serien-Urgestein, das am 26. Februar dieses Jahr seinen 60. Geburtstag feiert, hatte eine kleine Auszeit nötig. Die sei Ellmer auch gegönnt, schließlich ist er mittlerweile der dienstälteste Autor im Team. Mit Band 1155 „Der Erwecker“ debütierte er in „Perry Rhodan“ am 10. Oktober 1983, 1980 schrieb er sein erstes Planetenroman-Taschenbuch, „Weg in die Unendlichkeit“. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, Ellmer sei der letzte Klassiker. Über 200 Romane hat er allein für die Erstauflage geschrieben. Er hat sich dabei den Ruf eines Vielschreibers und Routiniers erarbeitet. So bürgen Ellmers Romane in der Regel für eine gewisse konstante Qualität. Allerdings sind selten echte Überflieger dabei. Das mag aber auch an den Exposés liegen, die man ihm zukommen lässt. Manchmal hat man den Eindruck, die wirklich interessanten Storys hebt man sich für jüngere und frischere Autoren auf.

So ist es letztlich auch mit dem vorliegenden Roman. Der Roman wirkt mehr wie ein Vorgeplänkel für nachfolgende Romane. Zu viele Handlungsebenen lassen ihn etwas zerrissen wirken. Es fehlt die nötige Abgeschlossenheit. Mit dem Schreibstil hält sich Ellmer vornehm zurück. Die große Stärke von Ellmer liegt aber in der Beschreibung exotischer Lebewesen, wie die der Erinn oder Friedflitter. Das fehlt aber auch der Serie gerade insgesamt: mehr Forschung und Erkundung. Man hat den Eindruck, es werden nur neue Planeten und Fremdvölker erkundet, weil man irgendwohin entführt wird oder Krieg führen muss.

Arndt Ellmer liefert gute Unterhaltung von Standardformat, nicht mehr und nicht weniger. Es sei ihm herzlich zum Geburtstag gratuliert, und er möge dem Perryversum noch einige gute Romane schenken!