Nautilus 119 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 28. Januar 2014 18:29
Nautilus 119
Februar 2014
Abenteuer Medien Verlag, 2014, Heft, 56 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)
Von Christel Scheja
Der Februar zeigt sich als letzter Wintermonat meistens etwas ruhiger und beschaulicher, Grund genug, sich in der 119. „Nautilus“ einem etwas ruhigeren Thema zu widmen. Karten haben einen unschätzbaren Wert in der Fantasy: Sie helfen nicht nur den Helden, sich zurechtzufinden, sondern auch dem Leser.
Zunächst einmal werden allerdings die wichtigsten aktuellen Filme des Monats vorgestellt. Neben dem Relaunch von „RoboCop“ ist dies vor allem „A Winter’s Tale“, der eigenwilligen Verfilmung eines ambitionierten Fantasy-Romans, der auch schon in Buchform eine Geschichte ist, die Grenzen sprengt. Zudem gibt es eine ausführliche Übersicht über die Blockbuster der kommenden Monate und interessante Fernsehserien, die uns dieses Jahr auch erreichen können, wenn die Sender mitspielen und sie nach Deutschland holen. Abseits der Phantastik bewegen sich zwar die nordischen Kriminalromane in Buchform, Film und Fernsehen, machen aber auf uns deutsche Zuschauer oft auch einen seltsam befremdlichen Eindruck.
Das Schwerpunkthema widmet sich diesmal vor allem Karten und ihren Erschaffern. Ein Artikel beschreibt, wie Landkarten in der Vergangenheit und Gegenwart entstanden sind, und auf was ihre Macher dabei den größten Wert legten. Nicht immer stand dabei die geographische Genauigkeit im Vordergrund. Vieles davon übertrug sich auf die Fantasy und wurde dabei auch manchmal zu einem der wichtigen Themen der Geschichte selbst. Deutsche Autoren äußern sich ebenfalls, ob und wie und warum sie zu ihren selbsterdachten Welten Karten zeichnen. Zudem darf der Illustrator zu Wort kommen, der in der letzten Zeit die meisten Karten für Romane gestaltet hat.
Und wie immer gibt es natürlich auch noch die üblichen Rubriken.
Man merkt, dass sich die Autoren der Artikel diesmal mehr Zeit genommen haben, vermutlich weil das Schwerpunktthema in aller Ruhe vorbereitet werden konnte. Alle Artikel können sich sehen lassen, sind einerseits ein guter Überblick, verraten gelegentlich aber auch einmal Details, die nicht ganz so bekannt sind. Ob nun „Vermessung der Welt – Landkarten in Geschichte und Gegenwart“ oder „Ein Plan – Karten und Kartographen in Roman und Film“ oder „Karten in der Fantasy“, alle drei Essays sind ausführlich und kurzweilig, informativ und stellenweise auch sehr amüsant.
Der Blick über den Tellerrand tut der „Nautilus“ ebenfalls sehr gut, bieten doch gerade Schwedenkrimis und Co. auch viele Anregungen und Ideen, die man ebenfalls in der Fantasy und SF wiederfinden kann. Die Überblicke über die Filme und Serien sind dagegen eher kurz und knackig gehalten – die kurzen Texte können durchaus Interesse an einem Film oder einer Serie wecken, ohne jedoch zu viel zu verraten oder gar zu spoilern.
Alles in allem kommt in der 119. Ausgabe der „Nautilus“ vor allem der karteninteressierte Fantasy-Fan zu seinem Recht, und diejenigen Leute, die einen Überblick auf das phantastische Film- und Fernsehjahr 2014 suchen.