Ghost Love Story 2 (Comic)

Mayu Shinjo
Ghost Love Story 2
(Ayakashi Koi Emaki 2, 2008)
Aus dem Japanischen von Antje Bockel
Tokyopop, 2012, Taschenbuch, 188 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-8420-0365-1

Von Irene Salzmann

Miiko Tsubaki, angehende Miko des Otsubaki-Schreins, begleitet ihre Klasse auf einen mehrtägigen Ausflug. Der Inkubus Kagura, der trotzdem er die meiste Zeit nur ein Däumeling ist, sich als ihr Beschützer sieht, ist dagegen, denn dort wäre Miiko den Angriffen böser Geister schutzlos ausgesetzt, denn sie selber verfügt über keine spirituellen Talente. Prompt taucht ein Schlangendämon auf, und Kagura, der ursprünglich schmollend im Schrein hatte bleiben wollen, ist sofort zur Stelle und deckt auf, dass es sich bei dem Angreifer bloß um einen harmlosen Fuchsgeist handelt, der ein Trugbild geschaffen hatte. Miiko kann nichts Böses an ihm spüren und verhindert, dass Kagura ihn tötet.

Dann steht am Abend plötzlich ein Junge mit Fuchsohren und -schwanz vor den Schlafräumen der Schülerinnen und bittet Miiko, seine Freundin zu werden. Natürlich rast Kagura vor Eifersucht, obwohl dazu gar kein Grund besteht. Tatsächlich bewegt eine sehr traurige Geschichte den Fuchs zu seinem Handeln.

Einen Dämon veranlasst ebenfalls ein triftiger Grund dazu, sich Miikos Seele einzuverleiben und Kagura zu attackieren. Da das Mädchen unter einem Bann steht, muss sie gehorchen und durchbohrt Kagura mit einem magischen Schwert, das sogar ihn töten kann…

Wer die anderen in Deutschland erschienen Serien von Mayu Shinjo kennt („Kaikan Phrase“, „Haou Airen“, „Love Celeb“ und so weiter), weiß, was ihn auch in „Ghost Love Story“ erwartet: Im Mittelpunkt steht stets eine junge, unschuldige Schülerin – Miiko Tsubaki –, die sich in einen überaus attraktiven jungen Mann – der Inkubus Kagura – verliebt, der über reichliche Erfahrung verfügt und weiß, wie man eine Frau glücklich macht. Andere gutaussehende Männer und Frauen versuchen regelmäßig, das Glück der beiden zu zerstören, doch letztendlich überwindet das Paar alle Hürden und findet/bleibt zusammen.

Dieses Hauptthema wird von der Künstlerin in die verschiedenen Settings eingebaut, ob das nun die Welt der Rock-Stars, der Superreichen, der Triaden, der Engel und Teufel oder was auch immer ist. Mal ist die Romanze verhältnismäßig ‚harmlos‘ und an Leserinnen zwischen 12 und 16 Jahre adressiert, mal geht es recht deftig zu, sodass der Titel in die 16+ Kategorie fällt.

„Ghost Love Story“ spart zwar nicht mit anzüglichen Dialogen und zweideutigen Situationen, zielt aber eindeutig auf die Leserschaft, die sich noch einige Fantasien bewahren möchte und mehr Spaß an einer witzig-romantischen Handlung hat als an nackten Tatsachen. Dennoch müssen die Fans einiges aushalten, denn zimperlich geht Mayu Shinjo mit ihren Protagonisten nicht um. So mancher Sympathieträger, der einem ans Herz wächst, findet den Tod.

Was heißt das nun für Kagura, der von Miiko mit einem für ihn gefährlichen Schwert verletzt wird? – Wer neugierig ist, sollte den Manga selber lesen, denn diese Serie macht wirklich Spaß und ist zudem im typischen, klaren, ansprechenden Stil der Künstlerin gezeichnet.