Ghost Love Story 3 (Comic)

Mayu Shinjo
Ghost Love Story 3
(Ayakashi Koi Emaki 3, 2008)
Aus dem Japanischen von Antje Bockel
Tokyopop, 2012, Taschenbuch, 202 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-8420-0366-8

Von Irene Salzmann

Miiko Tsubaki und der Inkubus Kagura leben zusammen bei den Eltern des Mädchens. Ihr Vater folgte der Tradition seiner Ahnen und ist der mächtige Hüter des Otsubaki-Schreins. Miiko möchte als Miko in seine Fußstapfen treten, doch ihr fehlen jegliche spirituelle Anlagen. Infolgedessen hat sie es Kagura zu verdanken, dass sie aufgrund ihrer mächtigen Aura nicht längst von Dämonen verspeist wurde.

Natürlich möchte sich auch Kagura von Miiko nähren, denn seine Magie wird durch Sex ‚aufgeladen‘, doch da er längst mehr für das Mädchen empfindet, hält er sich, so schwer es ihm auch fällt, zurück. Zwar liebt Miiko ihn auch, doch ist sie zu schüchtern, um seinen Avancen nachzugeben oder gar zuzugeben, dass sie sich nach seiner Berührung sehnt. Damit auch wirklich nichts passiert, muss Kagura die meiste Zeit als Däumeling verbringen und erhält bloß dann seine wahre Gestalt zurück, wenn böse Geister Miiko angreifen.

Eines Tages steht der Yin-Yang-Meister So Yamabuchi vor der Tür der Tsubakis. Vor einigen Jahren war er der Schüler von Miikos Vater und wird nun als Medien-Star gefeiert. Er will Miiko heiraten, wogegen die Eltern nichts haben, denn ein Mensch ist auf jeden Fall besser als ein Inkubus. Da auch Miiko bezweifelt, dass sie eine gemeinsame Zukunft mit Kagura hat, beschließt sie, den Antrag anzunehmen und sich von dem Mann ihrer Träume zu trennen, bevor sie ihn zu sehr liebt, um ihn aufgeben zu können. Kagura zieht daraus die Konsequenzen…

Nun scheint das Aus für die Beziehung zwischen Miiko und Kagura gekommen zu sein. Das Mädchen entscheidet sich gegen die Liebe und für die Vernunft, aber ob das funktionieren wird? Auch ist es kaum zu glauben, dass Kagura so leicht aufgibt. Und will So Miiko wirklich heiraten, weil er sich schon während seiner Zeit im Schrein in sie verliebt hat – oder stecken andere Gründe dahinter? Infolgedessen kommt es nicht nur zu Rivalitäten zwischen den Männern um Miikos Gunst, deren Vernunftentscheid sogar die Eltern verunsichert – es passiert auch noch eine ganze Menge mehr, was für die weitere Handlung durchaus richtungsweisend sein könnte.

Mayu Shinjo setzt ihre heiter-romantische Fantasy-Story, in die sich auch immer wieder tragische Entwicklungen mischen, nahtlos fort und gefällt durch klare, detailreiche Zeichnungen. Allerdings sollte die Künstlerin das Hin und Her der Protagonisten nicht unnötig in die Länge ziehen, da sie sonst Gefahr läuft, sich zu wiederholen.

Der Fantasy-Titel, der weniger deftig ist als so manch anderer aus der Feder von Mayu Shinjo, wendet sich an Leserinnen ab 12 Jahre, die witzige Romanzen mögen und auch den Tod eines Sympathieträgers verkraften können.