Gena Showalter: Verruchte Nächte – Angels of the Dark 1 (Buch)

Gena Showalter
Verruchte Nächte
Angels of the Dark 1
(Wicked Nights, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Freya Gehrke
Mira, 2013, 428 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-86278-747-0 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Am Morgen ihres 18. Geburtstages verändert sich das Leben der jungen Annabelle für immer: Ein schrecklicher Dämon tötet ihre Eltern und behauptet, dass sie nun ihm gehöre. Niemand glaubt der jungen Frau ihre Geschichte, und so wird sie als Mörderin in die Psychiatrie eingewiesen.

Der Engel Zacharel ist in Ungnade gefallen. Bei seinem Kampf gegen die Dämonen ist es ihm relativ egal, welchen Kollateralschaden er anrichtet. Das bedeutet, auch Menschen werden verletzt oder gar getötet. Als Strafe wird er zum Kommandeur einer Einheit von Soldaten verdonnert, die ebenso wie er nicht ganz in die Norm passen.

Als er bei einem seiner Kämpfe auf die junge Annabelle trifft, fasziniert sie ihn vom ersten Moment an. Die tapfere junge Frau versucht zusammen mit Zacharel, ihrem Schicksal zu trotzen. Dabei entwickeln die beiden eine tiefe Sehnsucht füreinander. Doch nur wenn der Dämon, der einst die Eltern von Annabelle tötete, besiegt ist, wird die junge Frau endlich frei sein. Zacharel setzt alles daran, den Dämon zu finden, der dieser wundervollen Frau so übel mitspielte. Dabei kommt es zu einer folgenschweren Entdeckung.

Gena Showalter versteht es, ihr Publikum zu fesseln. Ihre Geschichten sind für Frauen bestimmt, die erotische Geschichten mögen, in denen fantastische Wesen eine Rolle spielen. Ihre expliziten Beschreibungen der Geschehnisse erinnern teilweise fast an pornografische Bücher und Filme, da es völlig egal ist, an welchen Orten und zu welchen Gelegenheiten sich die Sexualpartner treffen. Sie paaren sich in den unmöglichsten Situationen, und wer ihnen in die Quere gerät, hat eben Pech gehabt.

Im Gegensatz zu der schwülstig-erotischen Atmosphäre stehen die Kämpfe der Hauptfiguren mit ihren Widersachern. Hier wird gnadenlos gemetzelt, was das Zeug hält. Allerdings sollte jeder wissen, dass eine Horde von Dämonen nicht unbedingt mit Samthandschuhen anzufassen ist. Zwar werden die Engel in der Story göttlich gut aussehend beschrieben, doch ist ihr Handeln nicht gerade engelhaft. Sie schrecken selbst vor grausamer Folter nicht zurück, wenn es darum geht, Gefangenen Informationen zu entlocken. Zudem sind die paranormalen Wesen allzeit bereit – ob zum Kampf oder zum Sex, die Engel stehen stets ihren Mann bzw. ihre Frau.

Wegen des expliziten Inhalts richtet sich die Geschichte ausschließlich an erwachsene Leser. Wem erotische Geschichten gefallen, welche Frauen und Männer beschreiben, die zu schön sind, um wahr zu sein, und sich an den manchmal sehr an den Haaren herbeigezogenen Situationen nicht stört, bekommt einen erotischen Dark-Fantasy-Roman, der für interessante Lesestunden sorgen wird.