G. A. Aiken: Dragon Touch (Buch)

G. A. Aiken
Dragon Touch
(What A Dragon Should Know, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Karen Gerwig
Umschlagabbildung: Sylwia Makris
Piper, 2011, Taschenbuch, 500 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-26804-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Der Drache Gwenvael wird ausgeschickt, sich mit der Bestie zu treffen. So zieht er in das Nordland, um den großen Krieger kennenzulernen und mit ihm über ein Angebot zu verhandeln. Die Bestie entpuppt sich allerdings als junge Frau mit Brille und sittsamer Kleidung. Der Drache kann nicht anders, er kringelt sich vor Lachen und schafft es so, den Zorn der jungen Dagmar auf sich zu ziehen.

Die unscheinbar wirkende junge Frau ist eine gewiefte Taktikerin und Gwenvael bekommt schon bald zu spüren, warum man ihr den Namen „die Bestie“ gegeben hat. Zerknirscht lässt er seinen Charme spielen, um sich Dagmar gewogen zu machen. Doch sie scheint dagegen immun zu sein. Das reizt den an leichte Eroberungen gewohnten Drachen sehr und er beschließt, das Geheimnis, das die junge Frau mir den Augengläsern umgibt, zu enthüllen. Dabei geraten die beiden unfreiwillig in ein brisantes Abenteuer, das schnell zeigt, dass sich der sexy Drache und die gar nicht so unattraktive Dagmar auf vielen Gebieten sehr gut verstehen. Jetzt gilt es nur, dies auch Dagmar klarzumachen, denn Gwenvael ist sich sicher dass, sie die Frau ist, auf die er schon so lange gewartet hat.

Die Autorin erzählt die Geschichte über ihre Drachen-Familie weiter. Dieses Mal beschäftigt sie sich mit dem leichtlebigen Gwenvael, dem Schönen. Er sorgt mit seiner heiteren Art dafür, dass ihn die anderen Drachen nicht sonderlich ernst nehmen. Doch gerade weil er so ungefährlich zu sein scheint, fällt sein teilweise recht hinterhältiges Taktieren nicht sofort auf. Es ist einfach zum Brüllen komisch, wenn er scheinbar einem Bruder der Bestie Avancen macht. Allerdings dient dies nur dazu, ihrem Vater Sand in die Augen zu streuen, um ihn in als männerliebenden Geck ungefährlich erscheinen zu lassen. Jedenfalls für die Tugend der jungen Dagmar. So kann er ganz in Ruhe seine Beute, die junge Dagmar, in ein verrückt-gefährliches Abenteuer mitnehmen.

Diese ist ein richtiges Miststück, wenn man ihr in die Quere kommt. Sie weiß ihre Informationen gezielt einzusetzen und trifft ihre Feinde dann, wenn diese es am wenigsten erwarten. Bestie ist ein Name, der gut zu ihr passt. Daher ist es sehr amüsant zu lesen, wie sie und Gwenvael sich langsam annähern.

Natürlich dürfen auch die übrigen Mitglieder der Familie nicht fehlen. So gibt es ein Wiedersehen mit der blutrünstigen Königin Annwyl, der schönen Talaiths und den umwerfend verführerischen Drachen wie Briec und Fearghus. Ihrer aller Liebling, die junge Izzy, wird ebenfalls gut in die Story eingebunden.

Die Autorin schreibt ihre Geschichten für erwachsene Frauen, die erotische Geschichten mit expliziten Beschreibungen mögen. Obwohl sie auch die familiären Bindungen gut erzählt, sollten sich Menschen und Drachen, die nicht zur Familie gehören, vorsehen. Sie sterben wegen geringfügiger Kleinigkeiten und werden oft sehr grausam behandelt. Dazu kommen bluttriefende Details, wenn es darum geht, die Gegner abzuschlachten.

Allerdings schafft G. A. Aiken es immer wieder, ihre Fan-Gemeinde in ihren Bann zu ziehen. Junge Frauen die ein Faible für Dark-Fantasy-Romane mit erotischem Einschlag haben, werden die Story über Geschöpfe wie Drachen, die sich in männliche Superanschmachtwesenverwandeln können, lieben. Wer dem Genre verfallen ist, darf sich auf aufregende und amouröse Lesestunden freuen.