Alison Croggon: Die Gabe (Buch)

Alison Croggon
Die Gabe
Die Pellinor-Saga 1
(The Gift, 2002)
Übersetzung: Michael Krug
Titelbild: Frank Fiedler
Karte von Helmut W. Pesch
Bastei Lübbe, 2010, Taschenbuch, 490 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20629-2

Von Petra Weddehage

Die Sklavin Maerad hasst den Ort, an dem sie lebt. Ihr Sklavenhalter hat Angst vor der jungen Frau, da sie in dem Ruf steht, dass jeder verflucht wird, der ihr etwas zuleide tut. Daher bleiben ihr einige unangenehme Pflichten erspart. Da sie eine Musikantin ist, muss sie bei jedem Fest als Bardin ihre Pflicht tun und bis zum Ende bleiben. Dies befreit sie jedoch nicht davon, schon früh am Morgen wieder auf dem Hof zu arbeiten.

Alles, was die junge Frau erhofft, ist ihre Freiheit, doch dieser Wunsch scheint in weiter Ferne zu liegen, da Gilmans Feste als uneinnehmbar gilt. Unverhofft kommt ein Fremder an diesen trostlosen Ort. Cadvan nimmt sie mit auf seiner Flucht vor den dunklen Mächten. Die junge Frau ahnt noch nichts von ihrer Herkunft, doch Cadvan ist sich sicher, dass er eines der mächtigsten Mitglieder eines für ausgestorben befundenen Magier-Volk entdeckt hat. Gemeinsam begeben sie sich in ein gefährliches Abenteuer, das ihnen alles abverlangt, was sie an Kräften aufzubieten haben.

Alison Croggon versteht es, ihre Leser zu fesseln. Der erste Band der „Pellinor“-Saga beginnt mit einer guten Einführung in die Geschichte, ufert aber nicht aus. Die Handlung wird flüssig beschrieben. So kann keine Langeweile aufkommen. Ihre Figuren sind sympathisch angelegt und wirken sehr authentisch. Eigenschaften wie Tapferkeit, Mut und Aufopferung haben einen hohen Stellenwert in der fantastischen Story.

Maerad bekommt die Chance, ihrem grausamen Dasein als Sklavin zu entfliehen, und kann ihre schlummernden Kräfte endlich dazu nutzen, um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Gleichzeitig verhilft sie dem Magier Cadvan dazu, sich seiner eigenen Geschichte zu stellen. Gemeinsam trachten sie danach, das Böse, das langsam über Jahrzehnte hinweg Einzug in ihre Welt gehalten hat, zu bekämpfen.

Zug für Zug enthüllt die Autorin interessante Geheimnisse. Sie verrät aber nicht zu viel. Infolgedessen gelingt es ihr, ihr Publikum zu fesseln und die Leserschaft auf den nächsten Band einzustimmen. Bücherwürmer, die fantastische Romane mögen, welche schlüssige Handlungen und ein wenig Romantik enthalten sowie ein spannendes Abenteuer, dürften sich der Serie gerne zuwenden.