Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension (DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 15. Dezember 2013 15:43
Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension
USA 1984, Regie: W. D. Richter, mit Peter Weller, John Lithgow, Ellen Barkin u.a.
Von Christel Scheja
Für die Science Fiction bedeuteten die 80er Jahre einen Umschwung. Seit „Star Wars“ hatte man die düsteren Welten der Zukunft hinter sich gelassen, die Verfilmung literarisch anspruchsvollerer Werke, in denen nur die dunklen Seiten des Fortschritts hervorgehoben wurden. Viel lieber tobte man sich in wilden Weltraumschlachten und actionreichen Abenteuern um schöne Prinzessinnen und smarte Helden aus oder nahm Teile der Visionen in verrückten Komödien auf die Schippe. Einer dieser schrägen Filme, die noch heute das Lebensgefühl der damaligen Zeit atmen, weil sie fest auf der Erde verankert sind, ist der 1984 erstmals in den Kinos gelaufene „Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension“.
Tausendsassa Buckaroo Banzai ist nicht nur Physiker und Neurochirurg, sonder auch Abenteurer und Rockstar, der es auch zu Comic-Ehren gebracht hat. Nun lässt er es sich nicht nehmen, selbst als Testpilot ein riskantes Manöver für seine Firma zu wagen. Sein Team hat den Oszillations-Alpha-Laser geschaffen, durch dessen Einsatz man in eine andere Dimension reisen kann. Tatsächlich gelingt es ihm mit diesem Wechsel durch einen massiven Berg zu fahren – die Sensation ist perfekt und wartet nun auf ihre Vermarktung.
Allerdings hat das auch Doktor Emilio Lizardo mit ansehen können. Der verrückte Wissenschaftler bricht aus der Irrenanstalt aus, in die man ihn gesteckt hat, und versucht nun mit allem Mitteln, den Laser an sich zu bringen. Denn in Wirklichkeit ist er ein Außerirdischer, kein anderer als Lord John Whorfin, der einst auf Planet 10ls Führer der roten Lektroiden eine tyrannische Herrschaft ausübte und dafür in die 8. Dimension verbannt wurde. Seit ihn 1938 Experimente von dort zurückholten, will er nun die Technik nutzen, um wieder in seine Heimat zurückzukehren. Gemeinsam mit anderen roten Lektroiden, die ebenfalls auf der Erde eine Zuflucht gefunden haben und die Firma „Yoyodyne Propulsion Systems“ gegründet haben, setzt er alles daran, die Erfindung an sich zu reißen.
Das ruft nun auch die schwarzen Lektroiden auf den Plan, die über der Erde erscheinen und Buckaroo Banzai aufsuchen, um ihn zu warnen. Aber können sie das Unvermeidliche wirklich rechtzeitig aufhalten?
Die Inhaltsangabe macht bereits keinen Hehl daraus: „Buckaroo Banzai“ ist kein ernstzunehmender Science-Fiction-Film, sondern eine durchgeknallte Komödie, die nicht nur Genre-typische Klischees der Zukunft, sondern auch die der Comics- und Pulp-Heftchen auf die Schippe nimmt.
Buckaroo ist ein Held wie aus dem Bilderbuch, gut aussehend und charmant, ein intelligenter Wissenschaftler und sportlicher Abenteurer, der sich auch noch durch das Leben rockt und nicht so ganz verstehen kann, wenn es einmal in der Liebe und im Leben nicht ganz so rund läuft. Auch Doktor Lizardo wirkt zunächst wie das durchgeknallte Genie mit den Allmachtsallüren, hat aber auch den ein oder anderen Wunsch und Traum, der nicht nur selbstsüchtig erscheint. Andererseits erfüllen aber beide letztendlich ihre Rollen in der eher simpel gestrickten Geschichte, in der ein nur allzu bekannter Plot auf die Schippe genommen wird.
Alle bewegen sich durch eine Geschichte, die mit Gags nur so gespickt ist und dabei leider auch schon einmal in dumpfe Sitcom-Kalauer verfällt. Einige wirken mittlerweile ordentlich angestaubt, weil sich gesellschaftliche Klischees verändert haben, andere wieder gehen noch heute übelst unter die Gürtellinie. Zudem ist das ständige Feuerwerk aus Witzen und Action auf Dauer ermüdend, weil sich vieles unter den gleichen Umständen wiederholt und dann nur noch platt wirkt. Auch die Action ist einfach zu überdreht, um den Film zu einem Klassiker zu machen.
Letztendlich wirkt der Film auch mehr wie eine Persiflage auf die Popkultur der 80er Jahre und weniger wie eine Utopie, so dass man letztendlich mehr die 80er mögen muss, als das Genre selbst.
Bild und Ton sind zwar ordentlich, es wurde aber darauf verzichtet, den Film nachzubearbeiten, so dass der körnige Charme seiner Entstehungszeit erhalten blieb. Dafür gibt es eine Menge Extras; neben einem Audiokommentar, natürlich auch einen alternativen Anfang, eine Dokumentation zum Film, geschnittene Szenen, Interviews und vieles mehr.
„Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension“ dürfte vor allem die ansprechen, die Spaß verstehen, wenn ihr Genre ordentlich auf die Schippe genommen wird und nichts gegen die durchgeknallte und rockige, leider oft auch sehr platte Witzigkeit der 80er-Jahre-Komödien haben. Einzelne Szenen und Gags wirken recht gelungen, aber in ihrer Gesamtheit ist der Film doch ein Tick zu albern, um wirklich positiv in Erinnerung zu bleiben.
DVD-Facts:
Bild: 2,35:1 (16:9)
Ton: deutsch Dolby Digital 2.0, englisch Dolby Digital 5.1
Untertitel: deutsch, englisch
DVD-Extras:
Audiokommentar, alternative und entfallene Szenen, Making of