Arrow 1 (Comic)

Mark Guggenheim & Andrew Kreisberg
Arrow 1
(Arrow 1-3, 2012/2013)
Titelbild von Randy Mayor u. a.
Zeichnungen von Sergio Sandoval, Mike Grell, Jorge Jimenez u. a.
Aus dem Amerikanischen von Peter Thannisch
Panini, 2013, Paperback, 100 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-86201-777-5

Von Christel Scheja

Superhelden sind im Trend, auch wenn nicht jede Verfilmung zu zünden scheint. Aber die neue „Arrow“-Serie scheint es geschafft zu haben. Auch die zweite Staffel findet in den USA immer noch genug Fans, um gute Einschaltquoten zu garantieren. Grund genug also, um nun auch dieser neuen Inkarnation von Oliver Queen eine eigene Comic-Serie zu schenken, an der auch viele Künstler mitarbeiten, denen Green Arrow nicht fremd ist, so wie Mike Grell und Jorge Jimenez.

Oliver Queen lebte bis vor fünf Jahren wie viele Millionenerben in den Tag hinein und scherte sich nicht viel um das, was in der Welt vor sich geht. Doch das endete, als er Schiffbruch erlitt und auf einer einsamen Insel strandete. Von nun an musste er so gut wie jeden Tag um sein Überleben kämpfen – und das nicht nur gegen wilde Tiere und die Unbilden der Natur, sondern auch gegen sehr menschliche Feinde.

Erst nach vielen Jahren gelingt es ihm nach Hause zurückzukommen. Auch wenn er Narben auf den Körper trägt, scheint er sich nicht verändert zu haben. Doch das ist eine Maske, die er für die Welt trägt. Wenn er des Nachts als maskierter Vigilant durch die nächtlichen Straßen zieht um böse Buben zu stellen, kommt der wahre Oliver Queen zum Vorschein, denn die fünf Jahre haben ihn zu einem gnadenlose Jäger gemacht, den man nicht unterschätzen sollte.

Doch auch als Millionenerbe muss er sich neuen Herausforderungen stellen, erkennt er doch nun das Netz aus Intrigen und Machenschaften, in das er zurückgekehrt ist, und muss sich dem Kampf um Queen Industries stellen.

Wer die TV-Serie kennt wird die kurzen nur wenige Seiten langen Geschichten genießen können, die eng mit den Folgen verwoben sind und die ein oder andere Szene vertiefen. Ist das nicht der Fall, stehen die meisten der kurzen Erzählungen eher im Raum und haben weder einen Anfang, noch ein richtiges Ende.

Das ist wohl das größte Manko des Comics zur TV-Serie. Es wird leider keine eigenständige Handlung geboten, die man auch ohne Vorkenntnisse verstehen kann und so vielleicht Spaß an der Fernseh-Ausstrahlung oder den DVDs bekommen könnte. Aber auch den Fans wird nicht mehr geboten als das ein oder andere Stimmungsbild oder eine nette Erklärung. Dabei gehen die Künstler allerdings nicht sonderlich ins Detail, was den Charakter des Helden und seiner Freunde wie Feinde angeht, auch wenn sie die eine oder andere Bemerkung auszukleiden versuchen.

Die Zeichnungen sind ganz in Ordnung, Sauber und klar entsprechen sie auch in den Figuren dem, was man aus dem Fernsehen kennt, die Farben erfassen ebenfalls die Stimmung der Fernsehserie.

Alles in allem funktioniert „Arrow“ im Moment nur dann als Geschichte, wenn man die Fernseh-Ausstrahlung verfolgt. Eigenständig ist die Handlung leider nicht und sie dient auch nicht dazu, neue Interessenten für Beides zu gewinnen.