Perry Rhodan 2726: Totentanz, Christian Montillon (Buch)

Perry Rhodan 2726
Totentanz
Christian Montillon
Cover: Dirk Schulz
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Christoph Alexander Schmidberger

Das Atopische Tribunal hat sein Urteil über Perry Rhodan und Bostich gesprochen – die Beiden müssen mehrere hunderte Jahre hinter Gitter, da sie ansonsten Dinge in Gang setzen würden, die scheinbar zur Zerstörung der Milchstraße führen würden. Der Unsterbliche Julian Tifflor bestätigte diese Aussage bei der Verhandlung auf Terra als Zeitzeuge, der das Ganze angeblich selbst beobachtet hat. Nach dem Abzug des Richters mit Rhodan und Bostich bleiben vor allem Fragen. Was hatte es mit dem rätselhaften Stab des Richters auf sich? Warum das plötzliche Interesse der Atopen am toten Korpus einer Superintelligenz im Inneren von Sol? Warum will man diverse Völker innerhalb der Galaxis umsiedeln?

Im ersten Teil des Doppelbandes von Christian Montillon hatte der Tomopat Schechter mit Hilfe einer Messinghaube das Szenario seines Attentats auf Tamaron Vetris in allen Einzelheiten durchgespielt und war gescheitert. Im zweiten Band geht Schechter nun in der Realität an die Durchführung seines Plans, hier aber mit veränderten Vorzeichen.

Währenddessen laufen im „Stern von Apsuma“, dem Regierungssitz des Tamarons, die Vorbereitungen für die feierliche Übergabe des Zellaktivators an Vetris-Molaud auf Hochtouren. Oc Shozdor, Chef des „Gläserne Insel“ genannten tefrodischen Geheimdienstes, hat die Aufgabe, bei der Zeremonie für die Sicherheit des Tamarons zu sorgen, vor allem für die seiner hochschwangeren Frau Amyon Kial. Für Shozdor ermittelt der fähigste Agent des Tamaniums – Uvan Kollemy. Dieser war Schechter auf die Spur gekommen, als in der Leiche des ermordeten Milizionärs Aacyr-Cugham fremdartiges genetisches Material entdeckt worden war. Kollemy verfolgt die Spur des Tomopaten vom Hochsicherheitsgefängnis Holosker auf Aunna bis hin zum Vraz-Kloster Ghoport. Schechter jedoch trifft alle notwendigen Vorkehrungen, die den Tamaron ins Jenseits und das Zellaktivator-Ei um seinen eigenen Hals befördern sollen…

Nach dem Schock der „Deus ex Machina“-Auflösung am Ende des ersten Doppelbandes tut sich Christian Montillon schwer, in der Fortsetzung die nötige Spannung aufzubauen. Eine Geschichte mit einer Traumsequenz ad Absurdum zu führen hat immer einen etwas bitteren Beigeschmack. Zu beliebig erscheint einem mit diesem Hintergrundwissen die nun laufende Handlung. Allerdings ist Montillon ein begabter Autor, der trotz allem mit einem leidlich spannenden Space Thriller zu unterhalten weiß. Die vielen Ränkespielchen der verdeckt arbeitenden Agenten oder Auftragskiller erzeugen das Feeling eines Hard-boiled-Krimis, das Ausmaß der zelebrierten Gewalt erinnert an klassische Actionfilme der 80er und 90er Jahre, mit viel Blut und Leichen gerät die Handlung zu einem Totentanz. Warum nur muss ich beim Gefängnis Holosker auf der Eiswelt immer nur an „Wedlock“ mit Rutger Hauer denken?

Das wirkliche Ende wird erneut für ungläubiges Kopfschütteln sorgen. Entweder war der Doppelband als ganzes völlig überflüssig oder man sieht ihn einfach als gut gemachten „Lückenfüller“, der den Subplot um die tefrodische Widerstandsbewegung (vorerst?) zu einem Ende bringt.