Star Trek Voyager 1: Heimkehr, Christie Golden (Buch)

Star Trek Voyager 1
Heimkehr
Christie Golden
(Star Trek Voyager: Homecoming, 2003)
Taschenbuch, Science Fiction, ISBN 978-3-86425-287-7, 247/1280
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Andrea Bottlinger
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 238 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-287-7

Von Christel Scheja

„Star Trek: Voyager“ war die dritte der im 24. Jahrhundert angesiedelten „Star Trek“-Serien und gleichzeitig die letzte, die noch sieben Staffeln erleben durfte, in denen die bunt zusammengewürfelte Crew Abenteuer in einer unbekannten Region der Galaxis erlebte und viele Geheimnisse entdeckte, die ihre Schatten voraus werfen. Die neue Buchreihe „Star Trek Voyager“ beginnt genau mit dem, was der glorreichen Heimkehr des Schiffes zur Erde nachfolgt.

Sieben Jahre sind vergangen, in denen die Mannschaft der „Voyager“ – zusammengewürfelt aus den Überlebenden der Sternenflottencrew und des Maquis-Schiffes, die durch eine Anomalie an das genau gegenüberliegende Ende der Milchstraße gerissen wurde, ums Überleben kämpfte und jede Möglichkeit nutzte, um nach Hause zu kommen. In dieser Zeit haben sie nicht nur viele Völker entdeckt, sondern auch die Heimat der Borg gefunden, des Feindes, der der Förderation auch heute noch zu schaffen macht.

Deshalb wird der Crew auch mehr Aufmerksamkeit zuteil als ihnen lieb sein kann, denn ganz offensichtlich ist die Bedrohung durch die Maschinenzivilisation noch nicht vorbei, könnte den letzten Angriffen, die viele Schäden hinterlassen haben, einen finalen Schlag folgen lassen So fällt die Heimkehr wesentlich weniger triumphal aus als vermutet und die Oberen machen keinen Hehl daraus, dass sie noch einiges mit Captain Janeway und Co. vorhaben. Doch zunächst gönnt man ihnen erst einmal ein wenig Ruhe und die Möglichkeit, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, etwas, was einigen seltsam erscheint, sind sie ihrem früheren Leben doch sehr fremd geworden.

Damit ist es jedoch vorbei, als eine Seuche ausbricht, die nur auf eines zurückzuführen ist – das hinterhältige Einwirken der Borg. Doch wer oder was war der Auslöser? Vielleicht sogar die Crew der „Voyager“?

Christie Golden, eine versierte Autorin, die sich auch im „Star Wars“-Universum routiniert bewegt, hat es übernommen, die Geschichte der „Voyager“ weiterzuerzählen und genau an dem Punkt anzusetzen, an dem die Serie selbst aufhörte. Eifrige Leser wissen, dass diese Geschichte wohl auch zu „Star Trek Destiny“ überleiten wird.

In dem Sinne sind mehr als drei Viertel des Buches erst einmal der Heimkehr der Helden gewidmet, die die Galaxis nicht mehr so hoffnungsvoll wiederfinden wie sie diese verlassen haben und nun selbst wieder zur Ruhe kommen müssen. Erstaunlicherweise tun sich die meisten schwer. Captain Janeway ahnt bereits früh, dass ihre Reise noch ein Nachspiel haben wird und ihre Ernennung zum Admiral durchaus einen anderen Grund haben könnte als nur die Reise. Tom Paris versöhnt sich mit seiner Familie und erlebt selbst kleines Glück mit seiner Frau und seiner neugeborenen Tochter Miral. Allerdings bekommt auch er Schwierigkeiten. Seven of Nine und Icheb, einst Teil des Borg-Kollektivs, ist die Erde fremd, obgleich sie Menschen sind, und das liegt nicht nur an ihrem Implantaten.

Obwohl letztendlich nicht viel passiert, merkt man doch, das erste Weichen gestellt und Andeutungen gemacht werden, die vermutlich in den nächsten Romanen zum Tragen kommen. Das Buch endet zudem gerade in dem Moment, in dem es wirklich interessant wird. Wer nicht glücklich über den Cliffhanger ist, kann sich zumindest mit den stimmungsvollen Charaktermomenten trösten.

Alles in allem bleibt der Eindruck von „Heimkehr“, dem ersten Band der „Voyager“-Reihe, doch gespalten. Einerseits freut man sich darüber, wie feinfühlig die Autorin schildert, auf welche Art die Crew mit ihrer Rückkehr zurechtkommt, auf der anderen Seite ist die Spannung eher moderat, da lange Zeit nicht viel passiert und das Buch gerade in dem Moment aufhört, in dem die Handlung wirklich anzieht und zum eigentlichen Thema des Zyklus kommt.