X-Men 140 (Comic)

Kieron Gillen, Victor Gischler, Marc Guggenheim
Regenesis – Neuanfang: Jedermann ist Sinister!, Teil 1 + 2, Kriegsmaschinen, Teil 1 + 2, Sturmfront
X-Men 140
(Uncanny X-Men 1 + 2 (Neustart: 2011) + X-Men 20 + 21 (Neustart: 2010) + X-Men: To Serve and Protect 3, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Carlos Pacheco, Cam Smith, Frank D'Armata
Zeichnungen von Carlos Pacheco, Jorge Molina & Rodney Buchemi u.a.
Panini, 2012, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR

Von Britta van den Boom

Fünf Comics sind in diesem Sammelband vereint, alle auf der Prämisse einer Neugestaltung der Situation der X-Men.

Das Team hat sich aufgespalten. Während die eine Gruppe um Wolverine in die alte Schule von Xavier zurückgegangen ist, um diese neu aufzubauen, haben sich die anderen Mutanten um Cyclops auf der Insel Utopia eine neue Heimst geschaffen. Doch das Verhältnis zwischen Menschen und Mutanten ist weiterhin angespannt. Um sich gegen neue Übergriffe zu schützen, fasst Cyclops den Entschluss, weil Heldentaten alleine nicht reichen werden, dass die X-Men gleichermaßen geachtet und gefürchtet sind. Ein neuer Ansatz, den er mit einem speziellen Extinktion-Team erreichen möchte. Wer allerdings glaubt, nun gleich eine ‚dunklere‘ Seite der X-Men zu Gesicht zu bekommen, irrt sich.

Denn es geht gleich zu einem klassischen Rettungseinsatz, in dem klar ist, wer die Bösen sind – und wer die Guten. Als Sinister den schlafenden Sentinel erweckt, der über San Francisco thront, ist dies die erste Bewährungsprobe der neuen Gruppe – zudem eine, die sie gleich an den Rand der Vernichtung führt. Und mit ihnen vielleicht die ganze Welt. („Jedermann ist Sinister“ Teil 1 und 2, Fortsetzung folgt).

In „Kriegsmaschinen“ Teil 1 und 2 sieht sich ein Team um Storm mit der Tatsache konfrontiert, dass instabile Staaten Osteuropas in dem Besitz mehrerer Sentinels gelangt sind und sie als Waffe zum Erhalt ihrer Unabhängigkeit einsetzen wollen – nicht nur gehen Mutanten, sondern als umfassende Kriegsmaschinen. Storm und ihr Team, die ehemalige Söldnerin Domino und Warmachine müssen diese Gefahr in einer politisch brisanten Atmosphäre klären (Fortsetzung folgt).

In der fünften, in sich abgeschlossenen Kurzgeschichte, „Sturmfront“, bringt der Donnergott Thor ein Geschenk seines Bruders Loki zu Storm – und wie zu erwarten ist nichts aus der Hand des Gottes der Lügen ohne Tücke.

Alle Zeichner der verschiedenen Bände verstehen ihr Handwerk: Die Figuren sind (nach Superhelden-Maßstäben) gut proportioniert, dynamisch und ausdrucksstark, wenngleich in ihrer Perfektion zuweilen etwas unspannend. Will Conrad („Kriegsmaschinen“) fällt durch etwas mehr Lebendigkeit auf, Eric Koda („Sturmfront“) durch organischere Charaktere (immerhin, der Donnergott hat da auch mal Barstoppeln) – ob hier die Unschärfe einiger Bilder gewollt oder ein Druckproblem ist, bleibt jedoch offen. Insgesamt wird viel Wert auf Aktion und Dynamik gelegt, gerade in den kampfreichen Szenen ist das gut gelungen. Die Kolorierungen sind farbintensiv, aber niemals schrill und somit durchweg angenehm. Ergänzt werden die Geschichten durch Cover-Abbildungen und einige Hintergrundinformationen.

Inhaltlich und von der Aufmachung her gut gemachte Marvel-Panini-Qualität mit viel aktionsreicher Unterhaltung.