Nautilus 115 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 25. September 2013 09:45

Nautilus 115
Oktober 2013
Abenteuer Medien Verlag, 2013, Heft, 56 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)
Von Christel Scheja
In Ermanglung eines besonderen Films oder Blockbusters hat auch die neue „Nautilus“ kein aktuelles Schwerpunktthema sondern beschäftigt sich mit einem Dauerbrenner, der immer mal wieder in das Interesse der Medien rückt: Zeitreisen.
Zunächst einmal nutzt man die Gelegenheit und den Platz, um einige unabhängige kleinere Filme vorzustellen, die vermutlich nur in die Programmkinos gelangen und mit viel Glück bald auf DVD erhältlich sind.
Auch in Deutschland gibt es spannende phantastische Stoffe, die durchaus modern umgesetzt werden, seien es nun SF-Filme wie „Gravity – Allein im Weltall“ oder Mystery-Thriller wie „Lost Places“ oder gar dramatische Psychoduelle in „Spieltrieb“. Dazu wird ein Blick auf kommende phantastisch angehauchte Fernsehserien im deutschen aber vor allem im US-amerikanischen und britischen Fernsehen geworfen.
Zeitreisen werden von mehreren Seiten her betrachtet; neben einer Übersicht über die wichtigsten Filme und einen weiteren neuen Independentfilm dreht sich alles um die wissenschaftlichen Stichworte, Tipps für Zeitreisen und die 25 interessantesten Romane zu dem Thema, seien es nun neuere oder bereits nur noch gebraucht erhältliche.
Dazu kommen wie immer die üblichen Rubriken zu Büchern, Hörbüchern und natürlich auch Computerspielen.
Das Interessante an der aktuellen „Nautilus“ ist diesmal die Konzentration auf Filme jenseits des Mainstreams, ambitionierte Streifen, die ganz eigene Geschichten erzählen und dabei eine neue Sichtweise bekannter Themen fördern. Das merkt man auch dem Schwerpunktthema ein wenig an, denn die Artikel greifen eher ungewöhnliche Aspekte auf, machen auf die Gefahren und Schwierigkeiten aufmerksam, die sich bei einem Sprung durch die Zeit ergeben könnten. Zudem gehen sie auch etwas genauer auf die wissenschaftlichen Grundlagen ein, die in den Filmen und Romanen natürlich ausgeklammert werden. Durch die vielen unabhängigen Filme gibt es diesmal ein sehr unruhiges Bild – aber zumindest bieten die Interviews zusätzliche Informationen zu den eigentlichen Vorstellungen und stellen dabei auch ein wenig die persönliche Sicht der Macher dar. Alles in allem sind die Artikel inhaltlich gelungen, wenn auch nicht so ausführlich wie sonst, und beweisen, dass sich die Autoren gründlich damit beschäftigt haben und regen teilweise auch zum Nachdenken an.
Damit ist die 115. „Nautilus“ gerade für die Leser und Kinobesucher interessant, die vor allem ungewöhnliche Werke schätzen, in die nicht jeder gleich rennen würde, und weniger für die Fans, die auf Blockbuster und Mainstream setzen.