Das Rad der Zeit: Die Suche nach dem Auge der Welt 3

Robert Jordan & Chuck Dixon
Das Rad der Zeit: Die Suche nach dem Auge der Welt 3
(Robert Jordans Wheel of Time: The Eye of the World 13-18, 2011/2012)
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Zeichnungen von Marco Fiorito, Francus Nuguit
Panini, 2013, Paperback, 180 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86201-547-4

Von Christel Scheja

Die Comic-Adaption des erfolgreichen Zyklus von Robert Jordan nimmt sich erstaunlich viel Zeit. Noch immer werden die Inhalte des ersten Originalbandes, „Die Suche nach dem Auge der Welt“, umgesetzt.

Langsam aber sicher wird Rand und seinen Freunden klar, dass das Schicksal etwas anderes für sie vorgesehen hat als Bauern und Handwerker in Emondsfeld im Land der zwei Flüsse zu werden. Ein Angriff der Trollocs und die Ankunft der Aes Sedai setzten Ereignisse in Gang, denen sie sich nicht mehr entziehen können. Von nun an sind sie auf der Flucht. Vor allem auf Rand scheinen es die Schergen des Bösen abgesehen zu haben, aber der junge Mann versteht nicht so ganz, warum. Zusammen mit Moraine und ihrem Beschützer sind die jungen Leute von nun an auf der Flucht. Zu ihnen gehören jetzt auch noch die junge Egwene, der Barde Thom und Nyaneve, die Seherin von Emondsfeld. Gerade in den Frauen erkennt Moraine die Trägerinnen besonderer Fähigkeiten, könnten diese doch – wenn sie sich ausbilden ließen –, die Magie beherrschen, die auch ihr innewohnt.

Auf ihrer Reise erfahren die jungen Leute mehr über die Ereignisse, die ihr Land auseinander zu reißen drohen. Ganz offensichtlich ist ein altes Übel wieder erwacht und schickt sich an, die Menschen zu unterjochen. Und es sieht so aus, als wäre inzwischen auch die Menschen wiedergeboren worden, die es schon einmal besiegt haben, wenn auch zu einem sehr hohen Preis. Kann es sein, dass Rand und seine Freunde zu diesen alten Seelen gehören? Bevor sie sich näher damit beschäftigen können, werden sie von dem alten Übel in einer Ruinenstadt bedroht und danach durch einen Angriff der Trollocs voneinander getrennt. Nun muss man sich alleine auf eine ungewisse Reise begeben, bei der nicht sicher ist, ob sie noch einmal auf die anderen treffen werden.

Wie auch schon in den vorhergehenden Graphic Novels befinden sich Action und ruhige Szenen in einer guten Mischung, so dass dem Leser nicht langweilig wird. Die jungen Helden kommen derweil immer mehr mit der Vergangenheit in Berührung und beginnen über sich nachzudenken; noch scheint ihnen aber die Tragweite ihrer Erkenntnisse nicht bewusst zu sein. Das macht sie recht sympathisch.

Die notwendigen Kürzungen sind auch hier nicht spürbar. Man rafft die Handlung so, dass sie in der Comic-Adaption keine Längen hat, aber trotzdem die wichtigsten Schlüsselelemente enthält. Auch werden die beiden Ebenen, in die sich die Geschichte später spaltet, gleichwertig behandelt. Neugierig macht, wie sich Rand und sein Begleiter jetzt alleine durch die Welt schlagen müssen, ihrer direkten Verfolger bewusst. Noch reagieren sie sehr typisch für unerfahrene Jugendliche – aber auch das weiß zu gefallen, weil sie dadurch noch lange nicht perfekt sind.

Die Zeichnungen stammen wieder von anderen Künstlern und wirken stellenweise etwas unausgereift und fahrig. Sie erreichen nicht die Qualität, die man von anderen Adaptionen gewohnt ist, sind aber durchaus noch akzeptabel.

Auch die dritte Graphic Novel ist solide – wenn auch nicht überragend – umgesetzt und bietet auch für den Leser, der die Saga nicht kennt, gute Unterhaltung. Das epische Fantasy-Abenteuer mischt weiterhin viele vertraute und bekannte Handlungsmuster des Genres und wartet mit einer abwechslungsreichen Handlung und sympathischen jungen Helden auf.