Nautilus 114 (Magazin)

Nautilus 114
September 2013
Abenteuer Medien Verlag, 2013, Heft, 60 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Im Spätsommer halten sich die Kinos mit direkten Blockbustern zurück, so dass auch einmal phantastische Filme eine Chance haben, die nicht ganz so viele Zuschauer ansprechen oder für ganz bestimmte Zielgruppen gemacht wurden.

Diesmal gibt es nur ein Schwerpunkthema: „Antihelden und Monsterjäger“. Auch wenn das auf den ersten Blick wie ein Widerspruch erscheint, beweisen doch moderne Filme, dass beide Heldentypen nicht einmal so weit auseinander liegen. Im Mittelpunkt stehen hier die „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“ und „Riddick“. Ein Artikel verrät, wie sich die Monsterjäger im Laufe der Zeit veränderten.

Waren sie in den Sagen und Legenden der Vergangenheit noch tugendhafte Kämpfer, die von Gott oder den Göttern besonders ausgezeichnet wurden oder gar selbst deren Blut in sich tragen, waren sie im 19. Jahrhundert Männer der Wissenschaft, die über den Aberglauben triumphieren konnten. Heute sind sie oft selbst halbe Kreaturen der Nacht, scheinen Auserwählte zu sein, die zwischen dem Licht und dem Dunkel stehen. Dazu passt die Rolle des sympathischen Verlierers. Antihelden sind immer menschlicher und stehen Lesern und Zuschauern näher als tugendhafte Kämpfer für das Gute. Ansonsten stellt diese Ausgabe noch weitere aktuelle Filme wie „Elysium“, „Upside Down“ und „The World’s End“ vor. Dazu gibt es die üblichen Überblicke über Neuerscheinungen bei DVDs, Büchern und Computerspielen.

Anders als sonst gehen die Artikel diesmal nicht so wissenschaftlich in die Tiefe. Gerade bei den Monsterjägern fällt dies auf, erhält man doch eher eine Aufzählung der bekanntesten Kämpfer von „Van Helsing“ bis hin zu „Buffy“, als eine genauere Analyse dessen, was den Wandel bei der Darstellung erst eingeleitet und bewirkt hat. Auch konzentriert sich der Artikel mehr auf die Helden aus Film und Fernsehen, lässt die Buchsparte außer Acht. Bei den Antihelden geht der Autor auf die Entwicklung dieses Typus in der klassischen Literatur und hält sich vor allem dort auf, während er die moderne Pupkultur etwas außer Acht lässt.

Die Artikel sind diesmal nicht ganz so rund wie sonst, aber doch halbwegs informativ. Bei den Filmvorstellungen nehmen diesmal die Interviews überhand, so bekommt man eigentlich keine Informationen über den Inhalt von „The World’s End.

Die 114. Ausgabe der „Nautilus“ erweist sich als nicht ganz so gelungen wie ihre Vorgänger, könnte aber immer noch die Leser ansprechen, die offen für viele Themen sind und sich nicht nur auf ein Genre konzentrieren.