Perry Rhodan 2707: Messingträumer, Wim Vandemaan (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 11. Juli 2013 17:22

Perry Rhodan 2707
Messingträumer
Wim Vandemaan
Cover: Arndt Drechsler
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)
Von Olaf J. Menke
Nachdem die JULES VERNE unter dem Kommando von Reginald Bull vor den Onryonen aus dem Solsystem fliehen musste, positioniert sich das Hantelschiff in der Korona einer nahegelegenen Sonne. Hier werden Reparaturarbeiten vorgenommen und Khosrau wird ohne Ergebnis medizinisch durchgecheckt. Wie per Zufall fliegt eine Staffel Onryonen-Schiffe vorbei und Bully beschließt, eines der Schiffe aufzubringen. Hierbei wird ein hochgestellter Onryone an Bord gebracht.
Der Onryone Caileec Maltynouc stellt sich als Marshall einer Atopischen Richters vor und Bully selbst übernimmt das Verhör, bei dem das Fremdwesen sich als bestens bewandert mit den örtlichen Begebenheiten herausstellt. Viel kommt auch trotz Androhung von Folter bei diesen Gesprächen nicht heraus, lediglich nimmt Bully immer wieder seltsame Gerüche ausgehend vom Marshall wahr. Später stellt er in der JULES VERNE zunehmend seltsames Verhalten bei den Crewmitgliedern fest – sie agieren gestresst und müde, teils sogar aggressiv. Immer mehr Patienten landen in der Krankenstation und Bully ordnet eine Untersuchung der Atemluft und eine Isolierung der Raumschiffsektionen an. Das Schiff nähert sich derweil dem Schwarzen Loch Tephaya. Hier wird ein seltsames Objekt registriert, welches scheinbar mit dem Atopischen Tribunal in Zusammenhang steht. Die Krankheitsfälle häufen sich weiter und schließlich kommt es auf dem Schiff zu dramatischen Explosionen – die Patienten haben sich in lebende Bomben verwandelt, ausgelöst durch Substanzen, die der Marshall an Bord gebracht hat und über die Atmosphäre in Kontakt mit den Besatzungsmitgliedern. Der Marshall erringt außerdem die Kontrolle des Geistes der Crewmitglieder und alle außer Bully und der Posbi-Kommandantin verlassen auf Beibooten das Schiff. Die JULES VERNE wird schließlich in das Schwarze Loch gesogen – der Status des Schiffes und Bully ist derzeit ungewiss.
Perry Rhodan befindet sich derweil auf dem Schiff KRUSENSTERN, das das Taranis-System besucht. Hier gibt es angeblich einen für die Steuerung des alten Posbi-Raumers passendes Plasmahirn, der allerdings erst gefunden werden muss. Perry und Co. schlagen sich durch die verschiedenen Gesellschaften des Planeten, auf dem neben kuriosen Künstlern auch Messingträumer zu finden sind – dies sind Arkoniden, die sich via Daten- beziehungsweise Messingkappen in virtuelle Räume träumen, auch das Plasmahirn hat gefallen an dieser Technik gefunden und „träumt“. Das Hirn wird schließlich gefunden und mit einem Trick gelingt es Rhodan, ihn zur Übersiedlung auf die KRUSENSTERN zu überreden. Derweil tauchen vielerorts „Fürsprecher“ für das Atopische Tribunal auf, im Taranis-System ist dies der Tesqire Dhayqe, welcher das Atopische Tribunal als moralische Instanz des Universums preist und in der Lage ist, fast sämtliche Bedenken zu zerstreuen. Doch es gibt einige, die diese Person kritisch sehen – und Nachforschungen anstellen…
Wim Vandemaan liefert wieder einen schrägen und liebevoll gestrickten Roman ab, den man nicht aus der Hand legen mag. Dies nicht nur, weil man natürlich wissen will, was es mit dem Fürsprecher auf sich hat, sondern vor allem wegen der phantasievollen und humorigen Schilderung des bunten Völkchens, welches das Taranis-System bewohnt. Anmerkenswert ist auch, dass ihm mit ein paar Worten gelingt, ein „kleines Sonnensystem“ prachtvoll und wundersam erscheinen zu lassen – so dass selbst ein Perry Rhodan mal Zeit hat, um über einen einfach Gasriesen zu staunen. Sehr schön gemacht.
Mit diesem Roman gibt Wim als Co-Exposéautor seinen Einstand und es gibt erste Hintergründe zum Atopischen Tribunal, allerdings sind diese widersprüchlich und man kann noch immer nicht sagen, wem das Tribunal zuzuordnen ist. Immerhin scheinen die Tesqire über den Onryonen in der Hierarchie zu stehen – aber selbst das mag ein Trugschluss sein.
Mit diesem Band sind außerdem die ersten beiden Viererblöcke abgeschlossen (auch wenn man nicht wirklich zuletzt das Gefühl hatte, hier einen Viererblock vor sich zu haben). Im kommenden Heft geht es in die Eastside-Hader-Galaxis, dort wird der Konflikt zwischen Blues und Tefrodern um den Polyporthof ITHAFOR aufgerollt.