Perry Rhodan 2706: Sternengrab, Michael Marcus Thurner (Buch)

Perry Rhodan 2706
Sternengrab
Michael Marcus Thurner
Cover: Arndt Drechsler
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf J. Menke

Nachdem die JULES VERNE unter dem Kommando von Reginald Bull vor den Onryonen aus dem Solsystem fliehen musste, positioniert sich das Hantelschiff in der Korona einer nahegelegenen Sonne. Hier werden Reparaturarbeiten vorgenommen und Khosrau wird ohne Ergebnis medizinisch durchgecheckt – Bully verdächtigt ihn der Spionage für die Onryonen, nur so ist erklärbar, wie diese vom Eintreffen der JULES VERNE im Solsystem wissen konnten. Sogar er selbst vermutet, dass irgendetwas während der Polyport-Passage mit ihm passiert ist, und man ihn möglicherweise manipuliert hat. Bully beschließt daraufhin, Khosrau „auszusetzen” und die Onryonen damit vom Standort der JULES VERNE wegzulocken.

Just in dem Moment tauchen zahlreiche Onryonen-Schiffe scheinbar zufällig im System der Sonne auf und Bully ordnet einen Angriff an. Man will ein Schiff, das von anderen Schiffen beschützt wird, aufbringen und eventuelle Daten erbeuten. Bei dem sich anschließenden Raumkampf kann das Schiff tatsächlich aufgebracht werden und ein enger Vertrauter eines Atopischen Richters „erbeutet“ werden, der zunächst im Koma liegt.

Der Onryone Caileec Maltynouc stellt sich als Marshall einer Atopischen Richters vor und Bully selbst übernimmt das Verhör, bei dem das Fremdwesen sich als bestens bewandert mit den örtlichen Begebenheiten herausstellt. Viel kommt auch trotz Androhung von Folter bei diesen Gesprächen nicht heraus, lediglich nimmt Bully immer wieder seltsame Gerüche ausgehend vom Marshall wahr. Später stellt er in der JULES VERNE zunehmend seltsames Verhalten bei den Crewmitgliedern fest – sie agieren gestresst und müde, teils sogar aggressiv. Immer mehr Patienten landen in der Krankenstation und Bully ordnet eine Untersuchung der Atemluft und eine Isolierung der Raumschiffsektionen an, das Schiff nähert sich derweil dem Schwarzen Loch Tephaya. Hier wird ein seltsames Objekt registriert, welches scheinbar mit dem Atopischen Tribunal in Zusammenhang steht. Die Krankheitsfälle häufen sich weiter und schließlich kommt es auf dem Schiff zu dramatischen Explosionen – die Patienten haben sich in lebende Bomben verwandelt, ausgelöst durch Substanzen, die der Marshall an Bord gebracht hat und über die Atmosphäre in Kontakt mit den Besatzungsmitgliedern. Der Marshall erringt außerdem die Kontrolle des Geistes der Crewmitglieder und alle außer Bully und der Posbi-Kommandantin verlassen auf Beibooten das Schiff – keine gute Idee in der Nähe eines Schwarzen Lochs, dessen Anziehungskraft immer stärker an der JULES VERNE zerren…

Der dritte Teil von Thurners Trilogie mischt noch einmal alle Karten neu und überrascht gleich mit mehreren Wendungen: Nichts ist so wie es in den beiden vorherigen Romanen schien, alles strebt einem dramatischen Höhepunkt zu, der Leser liest gebannt weiter und hofft inständig auf ein Happy End. Mit diesem Band endet erstmal die „Bully“-Handlungsebene und es bleibt ziemlich ungewiss, ob diese Ebene überhaupt – und wenn ja: wie – wieder aufgenommen wird. Die Lektüre ist nicht zuletzt auch wie schon bei den beiden vorherigen Bänden deshalb so spannend, weil man das bunte Völkergemisch auf dem Schiff ziemlich ins Herz schließt und nicht mehr missen möchte. Umso härter trifft einen dann das Finale des Romans.

Im Folgeband geht es nun erstmal wieder mit Rhodan auf der KRUSENSTERN weiter, der Roman ist zudem der erste des Co-Exposé-Autors Wim Vandemaan – das dürfte interessant werden.