Der Krieg der Orks 2: Krieg und Frieden (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 29. Juni 2013 10:46
Der Krieg der Orks 2
Krieg und Frieden
(Le Guerre des Orcs: Guerre et paix)
Text: Olivier Peru
Zeichnungen: Giovanni Lorusso
Übersetzung: Resel Rebiersch
Splitter, 2013, Hardcover, 48 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-86869-582-3
Von Frank Drehmel
Kil’Tyrsons vernichtender Schlag gegen die übrigen Rassen hat dem Kontinent einen stabilen Frieden gebracht: die Zwerge haben sich vollständig in ihren Höhlen verkrochen, die Elfen sind zu fremden Gestaden aufgebrochen und die Menschen haben sich anstandslos dem neuen Herrscher unterworfen, der von ihnen im Gegenzug nichts weiter als Dienstbarkeit verlangt.
Eines Tages erreicht ein Gesandter der Menschen – Arkalen –, der von seiner Tochter begleitet wird, den Königshof, um die Unterstützung der Orks einzufordern, denn seit geraumer Zeit tauchen an den von den Menschen besiedelten Küsten bis dato unbekannte Kreaturen auf, sogenannte Schaumschaufler, bei denen es sich augenscheinlich um untote und magisch wiederbelebte Orks handelt. Jedes dieser untoten Monster ist für sich genommen kaum zu besiegen, auf Grund ihrer bloßen Anzahl stellen sie nun eine tödliche Bedrohung für das Hinterland und das gesamte neue Reich dar.
Kil’Tyrson lässt daraufhin nach zehn Jahren des Friedens und der Trägheit zur Freude seiner Untertanen eine 2000 Mann starke Orks-Armee ausheben, um der Bedrohung entgegenzutreten. Während ihres Marsches wird jedoch immer deutlicher, dass die Schaumschaufler nur ein Symptom für ein deutliches größeres Unheil darstellen, denn nicht nur, dass das Klima auf dem Kopf steht und Schnee dort fällt, wo lauer Frühling herrschen sollte, sondern auch die Rückkehr von Riesen und Drachen erfüllt die Orks mit Furcht. All diese Phänomene waren eine der sechs Plagen, die in den ork’schen Mythen vor Äonen von der Inkarnation des Krieges, der einzigen Göttin der Orks, vertrieben worden sind, damit die neuen Rassen einen Platz auf den Kontinent fänden.
War der Aufhänger des ersten Albums noch der originelle und nicht ganz humorlose Blick auf die Kultur der Orks im Speziellen und eine sachte ironische Kommentierung phantastischter Spezies-Stereotypen im Allgemeinen, so steht nun das reine Abenteuer im Vordergrund, in dem es von Monstren und Magie nur so wimmelt und dessen geradezu epische Schlachten und düsteren Protagonisten jedem Sword & Sorcery-Fan die Freudentränlein in die Augen treiben. Bemerkenswerterweise versteht es Autor Olivier Peru, in seiner atmosphärisch dichten, actionreichen und spannenden Story den besondere Nimbus der Orks, ihre Unberechenbarkeit und Gefährlichkeit, weitgehend zu bewahren, sie also nicht zu bloßen, etwas groß geratenen Menschen zu degradieren.
Für das Artwork zeichnet diesmal Giovanni Lorusso verantwortlich, der als Debütant die Nachfolge Daxiongs antritt. Larussos Bilder kommen stilistisch denen seines Vorgängers sehr nahe und stellen in Verbindung mit Digikores Koloration, die unterm Strich einen Hauch lebendiger als im ersten Teil wirkt, eine ebenso düstere, wie dynamische und stimmige Visualisierung des Szenarios dar.
Fazit: Actionreiche und frische Sword & Sorcery, die nicht nur Ork-Fans unterhalten wird.