Andreas Eschbach: Das Marsprojekt (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 29. Juni 2013 10:44
Andreas Eschbach
Das ferne Leuchten
Das Marsprojekt 1
Titelgestaltung von Guter Punkt unter Verwendung einer Illustration von Jim Burns
Bastei Lübbe, 2004, Taschenbuch, 302 Seiten, 7,99 EUR, ISBN 978-3-404-24332-7
Von Petra Weddehage
Die vier Kinder Ariana, Ronny, Carl und Elinn sind die allerbesten Freunde. Sie gehen zusammen zur Schule und verbringen ihre gesamte Freizeit gemeinsam. Ihr Zuhause ist allerdings recht ungewöhnlich. Sie sind die einzigen Kinder der Marssiedler; sie sehen den Mars als ihre Heimat an, und diese Heimat lieben sie über alles. So wie andere Kinder auf der Erde Fahrrad fahren lernen, lernen die Abkömmlinge der Marssiedler die schweren Gerätschaften wie die imposanten Fahrzeuge zu bewegen und kennen sich bestens mit allerlei Technik aus. Dies beinhaltet ebenfalls die Wartung ihrer Raumanzüge sowie die gemeinschaftliche Arbeit in den Gewächshäusern. Ausflüge auf der Marsoberfläche sind für sie ein normaler Zeitvertreib.
Dann beschließt die Erdregierung urplötzlich, die Marskolonie aufzugeben und die Siedler zur Erde zurückzubeordern. Alle sind traurig, doch als sich herausstellt, das Elinn auf der Erde in tödlicher Gefahr schwebt, beginnen die Kinder, um den Erhalt ihrer Heimat zu kämpfen. Vor allem Elinn ist überzeugt davon, dass es ein geheimnisvolles Wesen auf dem Mars gibt, das mit ihr Kontakt aufnehmen will. Leider glaubt ihr niemand, und die Artefakte, die sie findet, werden ebenfalls belächelt. So entscheidet sie sich dafür, heimlich auf dem Mars zu bleiben. Ihre Freunde wollen ihr helfen und ihr Gesellschaft leisten.
Andreas Eschbach erlangte mit mehreren Science-Fiction-Romanen die Aufmerksamkeit vieler Leser dieses Genres. In „Kelwitts Stern“ erzählte er anschaulich, wie sich ein junger Außerirdischer auf unserer Erde zurechtzufinden muss.
Mit seiner Reihe „Das Marsprojekt“ sind es wieder Kinder, die er mit seinen Geschichten ansprechen will. Allerdings dürften sich auch erwachsenen Leser animiert fühlen, dieses gelungene Abenteuer für sich zu entdecken. Liebevoll beschreibt der Autor, wie die Siedler sich auf dem Mars eingerichtet haben. Dabei sind es vor allem die Kinder, die ja nichts anderes kennen als den roten Planeten, die diesen für sich erobert haben. Für sie ist es nur schwer vorstellbar, auf der Erde zu leben. Andreas Eschbach beschreibt die Umgebung, in der die Siedler leben, so plastisch, dass sich die Leser gerne auf eine Fantasie-Reise zum Mars begeben, auch wenn diese vielleicht nicht so schnell Realität werden wird. Wer sich für diesen Planeten interessiert, wird eingeladen, den Mars mit den jungen Protagonisten zu besuchen. Das gelingt mit Hilfe des Autors so problemlos, dass man versucht ist, eine Reise zum Mars zu buchen, sollte dies je möglich sein.
Mit einem überraschenden Ende infiziert Andreas Eschbach seine Leser endgültig mit dem Marsvirus. So darf die Fortsetzung mit Spannung erwartet werden.