Fables 12: Krieg und andere Kleinigkeiten (Comic)

Bill Willingham
Krieg und andere Kleinigkeiten
Fables 12
(Fables 70-75, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von James Jean
Zeichnungen von Mark Buckingham, Steve Leialoha, Niko Henrichon, Andrew Pepoy
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 196 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86607-908-3

Von Irene Salzmann

„Fables“ 12 stellt den Höhepunkt der Serie dar, auf den alle Bände hingearbeitet haben: den entscheidenden Krieg gegen das Imperium, seinen Kaiser und den Strippenzieher im Hintergrund.

Durch ihre Spione und Überläufer erfuhren die Bewohner Fabletowns von den Invasionsplänen ihrer Feinde. Diese planen, binnen dreier Jahre die Heimat der Flüchtlinge und die ganze Welt der ‚Normalos‘ mit ihren gewaltigen Armeen und Magie zu erobern. Die kleine Schar der Fables bemühte sich in der verbliebenen Zeit um Bündnisse mit den arabischen Fables und den Bewohnern der Wolkenreiche, sowie das Erlernen der Bedienung von den Waffen der ‚Normalos‘. So gerüstet, kommen sie dem Imperium zuvor und tragen den Krieg in die Märchenreiche.

Es gibt drei Fronten: Briar Rose führt ein wichtiger Auftrag in die Hauptstadt, Bigby Wolf und seine Truppen beschützen die letzte Bohnenstange, die es ihnen ermöglicht, in die Märchenreiche und zurückzugelangen, Prinz Charming und Sinbad bombardieren von einem Luftschiff aus die Tore im Feindesland, um ein Vorrücken der Armeen in die ‚Normalo‘-Welt zu verhindern.

Zunächst läuft alles nach Plan, und die Fables erleiden kaum Verluste. Doch dann stellt sich der Kaiser auf deren Taktik ein und schlägt grausam zurück. Das Luftschiff explodiert, Bigby Wolf wird durch Magie kampfunfähig gemacht, viele Fables sterben…

Ja, „Fables“ 12 wartet mit dem finalen Kampf zwischen den Fables von Fabletown und ihren Verbündeten gegen das Imperium auf – der Höhepunkt der Serie, aber kein schöner. Krieg ist nun mal kein schönes Thema, auch wenn vor allem namenlose Figuren die Opfer sind. Der Unterschied zum Vorgängerband, in dem „Der gute Prinz“ Flycatcher sein Land wieder in Besitz nimmt, es erfolgreich ohne Blutvergießen gegen den Feind verteidigt und ihn schwächt, indem er ihn seiner wichtigsten Ressourcen beraubt und Überläufern eine Heimat bietet, könnte nicht größer sein. Auch einige der (weniger wichtigen) Sympathieträger sterben oder gelten als verschollen. Für die Überlebenden gibt es einen Neuanfang, Gegenspieler eingeschlossen.

Damit könnte die Serie abgeschlossen sein, aber nein, nur die Storyline wurde beendet. Das nächste Paperback setzt die Geschichte der Fables fort, und man darf davon ausgehen, dass schon der nächste Konflikt im Kommen ist, denn so manche Frage blieb unbeantwortet, beispielsweise die Macht von Frau Totenkinder und das Schicksal von Prinz Charming betreffend. Zudem wurden kleine Aufhänger eingebaut, die für neue Krisen sorgen könnten.

Die Zeichnungen sind durchgehend von guter und gleichbleibender Qualität.

Alles in allem ist „Fables“ 12 ein Band, den man nicht missen will, auch wenn man das Thema Krieg alles andere als schön findet.