Fables 10: Väter und Söhne (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 19. Mai 2013 11:16
Bill Willingham
Fables 10: Väter und Söhne
(Fables 52-59, 2006/2007)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von James Jean
Zeichnungen von Mark Buckingham, Steve Leialoha, Michael Allred, Andrew Pepoy u.a.
Panini, 2009, Paperback, 204 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86607-771-3
Von Irene Salzmann
Unter dem Titel „Väter und Söhne“ vereint der 10. „Fables“-Band mehrere Geschichten. Zum einen sind da Geppetto und sein Erstgeborener Pinocchio. Nachdem Blue Boy herausfand, dass der Holzschnitzer der wahre Feind ist und er den von der Holzarmee getöteten Junge hatte zurücklassen müssen, hat Geppetto seinen Sohn wiederbelebt und durch Magie an sich gebunden. Nun plant der Vater, das Wissen Pinocchios zu nutzen, um sich für den Angriff von Bigby Wolf zu rächen und die Welt der sogenannten Normalos, in der sich die Fables verbergen, zu erobern.
Zum anderen wären da Bigby Wolf, seine Frau Snow White, ihre sieben Kinder und Mr. North, Bigbys Vater. Dass der Nordwind die weiße Wölfin, mit der er sieben Kinder hatte, verließ und sie wenig später starb, hat Bigby ihm nie verziehen. Wegen der Kinder, die ihren Großvater lieben, stimmt er einem Besuch in dessen Schloss schließlich zu. Freunde werden sie dennoch nicht, da immer noch zu viel zwischen ihnen steht und Mr. North seinen Kindern nach wie vor kein guter Vater ist, was beinahe in tragischen Konsequenzen gegipfelt hätte.
Um diese Schwerpunkte ranken sich weitere, sehr viel kürzere Erzählungen, in denen entweder gezielt offene Fragen beantwortet werden oder die Handlung vorangetrieben wird.
Geppetto plant, Fabletown und die Menschenwelt zu erobern und entsinnt zusammen mit der Schneekönigin und anderen Getreuen ein grausiges Szenario, das jedoch von Pinocchio aufgrund diverser Schwachstellen zerpflückt wird. Statt sofort mit der Invasion zu beginnen, schickt Geppetto zunächst als Diplomaten getarnte Spione, die alles über die Stärken und Schwächen der Fables herausfinden und möglichst die Holzsoldaten und Baba Yaga befreien sollen. Natürlich ahnen Prinz Charming und seine Helfer, dass Hänsel nur vorgeblich ein Unterhändler des Imperiums ist und lassen ihn beobachten.
Die Gefahr ist also noch nicht gebannt. Geppetto braucht Zeit, um Informationen zu sammeln, Armeen um sich zu scharen und einen Plan zu entwickeln, der den Fables kaum eine Chance zur Gegenwehr lässt. Unterdessen bemühen sich diese um Verbündete, da sie wissen, dass der Feind seine grausamen Pläne noch nicht aufgegeben hat.
Alle Geschichten sind phantasievoll erzählt und mit einer dicken Prise mitunter schwarzen Humor garniert. Die Figuren, die man aus der Literatur und aus diversen Märchen kennt, wurden angemessen modifiziert und modernisiert. Sie haben sich, soweit sie in der Menschenwelt leben, angepasst und feiern sogar Weihnachten. Klar, der Weihnachtsmann ist auch ein Fable…
Mehrere Zeichner teilten sich die Arbeit an diesem Band. Da jeder seine Episoden stets zum Abschluss bringt, entstehen beim Wechsel keine wirklichen Brüche. Stattdessen wird unterstrichen, dass ein neues Kapitel oder Thema angeschnitten bzw. eine Geschichte innerhalb der Geschichte erzählt wird.
„Fables“ 10 ist ein sehr umfangreicher Band mit mehr als 200 Seiten, der in der üblichen Aufmachung – Paperback mit Klappenbroschur – erschienen ist, diesmal viel ‚Kleinklein‘ beinhaltet, ohne jedoch den großen Rahmen außer Acht zu lassen. Für Neuleser dürfte das etwas verwirrend sein, während treue Sammler Antworten auf so manche Frage erhalten.