Legion of Super-Heroes 3: Konsequenzen (Comic)

Paul Levitz
Konsequenzen
Legion of Super-Heroes 3
(Adventure Comics 523+527, Legion of Super-Villains 1, Legion of Super-Heroes 11, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Yildiray Cinar & Wayne Faucher, Hi-Fi
Zeichnungen von Andy Lanning, Hi-Fi, Phil Jimenez, Sean Parsons, Geraldo Borges u.a.
Panini, 2013, Paperback, 172 Seiten, 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

Viele junge Menschen mit besonderen Fähigkeiten träumen davon, eines Tages Mitglieder der Legion der Superhelden zu sein. Das trifft auch auf Chemical Kid, Variable Lad, Dragonwing, Comet Queen, Gravity Kid und Glorith zu, die alle von verschiedenen Planeten stammen und sich nun als Team an der Legion-Akademie zusammenraufen müssen.

Schnell übernimmt Chemical Kid die Rolle des Anführers, zunächst wenn es darum geht, sich zu amüsieren und über die Stränge zu schlagen, dann aber auch, als er befürchten muss, dass mit seinem Vater etwas nicht stimmt. Trotz Hausarrest klauen die Teens ein kleines Raumschiff und fliegen nach Phlon. Dort bewahrheiten sich nicht nur Chemical Kids Sorgen, es kommt sogar noch schlimmer – und das Team muss sich erstmals in einer fast aussichtslosen Situation bewähren.

Unterdessen ist Saturn Queen aus ihrem Gefängnis entkommen und hat einige Schurken um sich geschart. Ihre Flucht wird von einem Gemetzel begleitet und soll erst der Anfang von weiteren grausamen Aktionen sein. Die Legionäre haben derweil alle Hände voll zu tun, die ebenfalls frei gekommenen Verbrecher wieder einzufangen.

Der dritte Band mit Abenteuern der Legion der Superhelden stellt einige neue Protagonisten vor, die die Akademie besuchen, um eines Tages ‚echte Legionäre‘ zu werden. Trotz großer Ambitionen sind die Schüler aber immer noch Jugendliche, die Spaß haben wollen, die strengen Regeln brechen und sich anschließend mit mehr Glück als Verstand aus dem Ärger herauswinden, der natürlich von den Lehrern über sie gebracht wird. In kleinen Sidestories und Rückblenden erfährt man Näheres über den Einzelnen.

Die Charaktere sind individuell gestaltet, sympathisch und können überzeugen. Man fühlt sich ein wenig an die „Teen Titans“, „New Mutants“, „Generation X“, „Gen13“ und ähnliche Serien erinnert, in denen gleichfalls junge Helden zusammengewürfelt wurden, die sich zu früh dem Ernst des Lebens und den Gefahren heikler Missionen stellen mussten/müssen.

Auf einer anderen Handlungsebene wird man Zeuge von den Grausamkeiten, die Saturn Queen begeht – nicht allein, um zu fliehen, sondern weil sie Freude daran hat, andere zu quälen und dann zu töten. Sie wird als extrem skrupellos und sadistisch beschrieben, schlimmer als ihre Kameraden, die in ihren Augen lediglich austauschbare Helfershelfer sind. Sie wirkt wie eine Psychopathin und verkörpert das Böse, vergleichbar dem Joker, Batmans langjährigen Widersacher. Saturn Queen plant, die Legion und andere Wesen, die für das Gute stehen, auszulöschen. Diese ahnen noch nichts von dem, was auf sie zukommt, da sie auf dem Gefängnisplaneten um Schadensbegrenzung bemüht sind. Derweil gibt es neue Opfer und einen Cliffhanger.

Die spannende Handlung ist idealistisch-realistisch gezeichnet und farbenprächtig koloriert. Die Vielzahl an agierenden Charakteren macht es für Neuleser schwer, sich zurechtzufinden – doch kleine Kästchen mit den Namen der Pro- und Antagonisten helfen weiter. Hat man erst einmal Fuß gefasst, sind nicht allein die Geschichte sondern auch die prächtigen Illustrationen Grund genug, sich auf den nächsten Band zu freuen.