Psychic Detective Yakumo 7 (Comic)

Psychic Detective Yakumo 7
Text: Manabu Kaminaga
Zeichnungen: Suzuka Oda
Aus dem Japanischen von Renata Lucic
(Shinrei Tantei Yakumo, 2012)
Tokyopop, 2013, Taschenbuch, 160 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-8420-0587-7

Von Irene Salzmann

Yakumo Saito und Haruka Ozawa sehen sich an der Grundschule um, an der die junge Frau seit kurzem als Referendarin arbeitet, nachdem Masato Omori, ein verhaltensauffälliger Schüler, behauptet hatte, er könne Geister sehen. Prompt stoßen sie auf eine Leiche, die fast vollständig verbrannt ist. Die Erklärung dafür ist spontane Selbstentzündung.

Der Tote kann als Kengo Tobe identifiziert werden, der des Mordes an seinem Vater angeklagt wurde und aus einer psychiatrischen Sitzung mit der Pychologin Anna Sasaki hatte entkommen können. Es stellt sich heraus, dass er als Kind beinahe in einem Feuer umgekommen wäre, aus dem ein anderer Junge nicht hatte gerettet werden können. Auch damals war die Grundschule Schauplatz der Tragödie.

Anna Sasaki, die sich als Profilerin angeboten hat, stellt eine überraschende Theorie über Tobe auf. Obwohl sie eine attraktive Frau ist, misstraut ihr Kommissar Kazutoshi Goto, der zusammen mit Yutaro Ishii den Fall bearbeitet. Wenig später begeht Frau Komai, eine Lehrerin, Selbstmord – und Masato hatte ihren Tod vorhergesagt. Hinzu kommt, dass der Junge Frau Komai, die erstaunlich viel Interesse an seinen familiären Problemen zeigte und über diese mehr wusste, als üblich ist, misstraute. Warum das so ist und weshalb der wenig einfühlsame Schuldirektor Masato des Diebstahls bezichtigte, würde Haruka gern herausfinden, doch der Junge öffnet sich ihr nur zögerlich.

Treue Leser von „Psychic Detective Yakumo“ kennen längst das bewährte Schema: Der Titelheld ermittelt in einer Angelegenheit, in der Geister gesehen wurden. Benötigt er Hintergrundinformationen, wendet er sich an seine Bekannten bei der Polizei, die ihm gern behilflich sind, da sie ihn umgekehrt bei Fällen hinzuziehen, die übersinnlicher Natur sein könnten. Meist gehen sie getrennt den Spuren nach, bis herauskommt, dass beide Angelegenheiten miteinander verknüpft sind.

Natürlich gibt es auch schon eine feste Helfergruppe, zu der Haruka, Gotos Assistent Ishii, der Pathologe Hata, Jakumos Onkel und einige andere zählen, die angemessene Handlungsanteile erhalten. Obwohl das Zwischenmenschliche eine wichtige Rolle spielt und immer deutlicher wird, dass sich etwas zwischen Haruka und Jakumo anbahnt, bleibt die Serie ein Mystery-Thriller, der nicht durch ein Zuviel an Romance verwässert wird.

Die Künstler konzentrieren sich auf die Handlung und die zeichnerische Umsetzung, die sehr apart und gelungen ist. Die Protagonisten sind attraktiv, sympathisch, interessant und immer wieder für eine Überraschung gut. Der Plot weist regelmäßig unerwartete Wendungen und dramatische Enthüllungen auf, so dass der Ausgang einer Storyline nie (ganz) vorhersehbar ist und die Ereignisse den Leser in Atem halten.

Auch diesmal würde man nach der letzten Seite am liebsten sofort den nächsten Band beginnen, um die Geheimnisse von Masato, Tobe und den übrigen Beteiligten zu erfahren, insbesondere nach dem Cliffhanger, der eine weitere Person ins Spiel bringt, die an den Vorkommnissen beteiligt sein könnte.

„Psychic Detective Yakumo“ ist eine spannende Manga-Serie, die Leser beiderlei Geschlechts anspricht, insbesondere die Fans des Mystery-Thrillers ab 13 Jahre. Da die Story komplex, die Charaktere überzeugend und die Illustrationen sehr schön sind, fühlt sich auch das reifere Publikum sehr gut unterhalten.