Star Trek/Legion of Super-Heroes (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 16. Mai 2013 10:22
Chris Roberson
Star Trek/Legion of Super-Heroes
(Star Trek/Legion of Super-Heroes 1-6, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Phil Jimenez, Romulo Fajardo Jr.
Zeichnungen von Jeffrey Moy, Philip Moy, Romulo Fajardo Jr.
Panini, 2013, Paperback, 164 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-634-1 (auch als Hardcover erhältlich, 29,00 EUR)
Von Irene Salzmann
Crossover zwischen Figuren, die sich in der Regel nie über den Weg laufen, weil sie die Schöpfungen verschiedener Verlage sind oder aus Kino-Filmen und ähnlichem entnommen wurden, erfreu(t)en sich bei den Fans stets großer Beliebtheit. So mancher erinnert sich vielleicht noch an die Marvel/DC-, Marvel/Image-, DC/Dark-Horse-Crossover, an das Amalgam-Universum und an etliche solcher Hefte mehr.
Die „Star Trek“-Charaktere (Original Series und „TNG“) trafen bereits zweimal auf Marvels X-Men und begegnen nun erstmals einigen Mitgliedern von DCs „Legion of Super-Heroes“.
Eigentlich freuten sich Captain Kirk und seine Begleiter auf einige Tage Landurlaub auf der Erde, doch eine Zeit-Anomalie versetzt sie in ein Parallel-Universum, an dessen Spitze ein Mann namens Flint steht, der immer wieder in die Geschicke der Menschheit eingegriffen hat. Auf der Flucht vor seinen Truppen begegnen sie anderen Zeitreisenden, die es auf die gleiche Weise auf diese Erde verschlagen hat. Nach anfänglichen Missverständnissen beschließen die Crewmen der „Enterprise“ mit der Legion of Super-Heroes zusammenzuarbeiten. Auch Letzteren ist der skrupellose Machthaber nicht unbekannt, doch nennt er sich in ihrer Welt Vandal Savage. Spock und Brainiac 5 finden heraus, dass ihre eigenen Universen von diesem ausgelöscht wurden und beide Gruppen alles riskieren müssen, um diese Katastrophe ungeschehen zu machen und in ihre jeweilige Heimat zurückkehren zu können.
Auch wenn die „Legion of Super-Heroes“ eine der spacigsten DC-Serien ist, so mutet eine Begegnung mit der „Enterprise“-Crew doch etwas seltsam an, passen die einen doch besser in ein Crossover mit den „X-Men“, „Avengers“, „W.I.L.D.Cats“ oder „Gen13“ und die anderen in eines mit „Aliens“ oder „Predator“. Chris Roberson hat sich große Mühe gegeben, die doch so fremden Gruppierungen unter einen Hut zu bringen.
Zunächst agieren sie getrennt. Als sich herausstellt, dass sowohl die Mannschaft von Captain Kirk als auch die ‚Legionäre‘ unter Cosmic Boy wider Willen in dieses Parallel-Universum versetzt wurden, man einen gemeinsamen Feind hat und wieder nach Hause zurück möchte, vereinen sie ihre Kräfte und suchen als gemischte Teams nach einem Weg, dieses Universum zu verhindern und die eigenen Welten zu retten.
Während Brainiac 5 und Spock gut miteinander harmonieren, klappt das Teamwork der anderen nur bedingt. Kirks der Situation wenig angepassten Flirtversuche wirken bemüht und fruchten nicht bei Shadow Lass. Hinzu kommt, dass sonst er derjenige ist, der von den Frauen ‚angebaggert‘ wird und sich ihrer mit viel Charme zu erwehren weiß, schließlich ist er bereits mit der „Enterprise“ verheiratet. Auch von seinem Charme und den unkonventionellen Tricks, mit denen er Gegenspielern ein Schnippchen schlägt, ist nicht viel zu bemerken. Letztlich erinnert die Story ein wenig an das „Spiegel-Universum“, das einige Male Erwähnung findet, und bedarf der Hilfe von deus ex machina, um ein befriedigendes Ende zu nehmen.
Die Zeichnungen sind sehr gefällig. Man hat keine Probleme, die Figuren wiederzuerkennen. Titelbildkünstler Phil Jimenez und Illustrator Jeffrey Moy haben sogar berücksichtigt, dass die Schauspieler relativ klein waren und weit entfernt von den gängigen Gardemaßen der Superhelden sind. Die ‚Legionäre‘ wiederum erinnern vom Aussehen her an ihre frühen Jahre (1958 bis ca. 1970). Eine umfangreiche Cover-Galerie rundet gelungen ab.
Das „Star Trek/Legion of Super-Heroes“-Crossover ist weder top noch flop und sollte außerhalb der jeweiligen Serien-Kontinuität betrachtet werden. Für Leser und Sammler ist es auf jeden Fall ein interessanter Titel, den man kennen sollte und der ganz ohne jegliches Vorwissen als kurzweilige, ansprechend gezeichnete Lektüre herangezogen werden kann.