Star Wars Essentials 5: Das Geheimnis der Jedi-Tempel / Der Freedon Naad-Aufstand (Comic)

Tom Veitch
Das Geheimnis der Jedi-Tempel / Der Freedon Naad-Aufstand
Star Wars Essentials 5
(Star Wars: Tales of the Jedi 1-5, Star Wars: Tales of the Jedi – The Freedon Nadd Uprising 1-2, 1994/2008)
Aus dem Amerikanischen von Uwe Anton
Titelillustration von Dave Dorman
Zeichnungen von Chris Gossett, Mike Barreiro, Janine Johnston, David Roach u.a.
Panini, 2008, Paperback, 188 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86607-564-1

Von Petra Weddehage

Über Jahrtausende sorgten die Jedi als Beschützer und Erhalter für den Frieden in der Galaxis. Es gab Tausende von ihnen, so dass jedem neu entdeckten Planetensystem ein eigener Jedi-Wächter zugeteilt werden konnte. Jedi-Meister bildeten damals oft mehrere Schüler gleichzeitig aus.

Doch die Sith haben ein tödliches Erbe in der Galaxis hinterlassen. Dies entwickelt sich zu Zeiten Ulic Quel-Dromas, Nomi Sunriders und Exar Kuns zu einer tödlichen Bedrohung für die Jedi und die Republik. In drei Geschichten wird die Entwicklung der verschiedenen Protagonisten erzählt.

„Der Onderon-Krieg“:
Das Planetensystem Onderon ist gerade erst der Republik beigetreten. Der seit Jahrhunderten immer wieder aufflammende Bürgerkrieg erschüttert erneut die abgelegene Welt. Der neu ernannte Jedi-Wächter Arca von Arkania schickt deshalb seine drei Schüler Ulic, Cay Quel-Droma und Tott Doneeta nach Onderon, um den Konflikt zu beenden. Die Thronerbin Galia wird vor den Augen der Jedi aus dem Königspalast entführt. Als diese die junge Frau retten wollen, stellt sich heraus, dass sie gar nicht gerettet werden will. Sie möchte den Tierlord heiraten, um Frieden zwischen den Völkern zu stiften, doch dunkle Mächte wollen dies verhindern und ziehen die Jedi ihn ihre Intrigen hinein.

„Die Saga von Nomi Sunrider“:
Um seine Jedi-Ausbildung zu vollenden, macht sich der Jedi-Ritter Andur Sunrider mit seiner Familie zum legendären Meister Thon auf. Er will ihm außerdem wertvolle Adegan-Kristalle übergeben. Doch bei einem Besuch auf einer Raumstation wird Andur von Räubern angegriffen und ermordet. Mit Hilfe der Macht gelingt es ihm auch nach seinem Tod, seiner Frau Nomi und ihrer gemeinsamen Tochter beizustehen. Wie in Trance erledigt die junge Frau ihre Feinde, indem sie das Lichtschwert ihres Mannes benutzt. Dieser fordert von ihr, an seiner Stelle zu Meister Thon aufzubrechen und sich zur Jedi ausbilden zu lassen. Für die junge Witwe beginnt eine aufregende Zeit.

„Der Freedon-Nadd-Aufstand“:
Seit Meister Arca zu seinen Schülern gestoßen ist und die dunkle Seite zurückdrängen konnte, scheint der Frieden auf Onderon in greifbarer Nähe zu liegen. Ein Schatten liegt allerdings über dem Planeten und bedroht die gegenwärtige Ruhe. Die Anhänger Freedon Nadds greifen immer wieder das Königspaar und die ihnen loyal ergebenen Truppen an. Mit Sith-Magie gerüstet, können sie es sogar mit den Jedi-Rittern aufnehmen. Als man versucht, die Sarkophage der verstorbenen Königin und Freedon Nadds nach Dxun zu verlegen, um den Bann der dunklen Seite zu brechen, kommt es zu einem Überraschungsangriff. Hierbei werden die Sarkophage gestohlen und Meister Arca entführt. Die Jedi fordern in ihrer Not Verstärkung an.

Die „Jedi-Chroniken“, welche den Auftakt zum gewaltigen Sith-Krieg bilden, werden im mittlerweile fünften „Essentials“-Band neu aufgelegt. Damit werden den Wünschen zahlreicher Fans Rechnung getragen.

Die Figuren sind wie fast alles im „Star Wars“-Universum interessant und vielschichtig in Szene gesetzt. Die junge Nomi, die vorher mit ihrem Mann, einem Jedi-Ritter, zusammengelebt hat, ist vor dem gewaltsamen Tod Andurs nie mit einem Lichtschwert in Berührung gekommen. Urplötzlich wird ihr eröffnet, dass auch sie die Kräfte einer Jedi besitzt, und so werden ihr Leben und das ihrer Tochter völlig auf den Kopf gestellt. Die übrigen Protagonisten wirken ebenfalls sehr lebendig, aber gerade Nomi ist eine der interessantesten Gestalten dieses Bandes. In dieser Zeit war es nichts Ungewöhnliches, dass Jedi auch eine Familie gründeten. In „Episode 1“ bis „Episode 3“ werden die Jedi eher wie Mönche beschrieben, die zwar lieben dürfen, aber keinerlei Bindungen eingehen beziehungsweise Besitz anhäufen. Das wird auch in den „Jedi-Quest“-Reihen nahtlos fortgesetzt und sorgt für allerlei traurige und dramatische Geschichten. Es ist daher sehr erfrischend, dass dieses starre Gefüge endlich einmal durchbrochen wird.

Zu den spannenden Geschichten gibt es interessante und vielfältige Illustrationen. Hier wird noch echtes Zeichentalent verlangt, und computergenerierte Bilder fehlen dankenswerterweise völlig. Echte Comic Fans dürften zulangen!

Wer eine nostalgische Geschichte lesen will, die mit angemessenen Illustrationen aufwartet, dürfte sich dieser Neuauflage gerne zuwenden.