Dorian Hunter 71: Das Schädelorakel, Catalina Corvo & Logan Dee (Buch)

Dorian Hunter 71
Das Schädelorakel
Catalina Corvo & Logan Dee
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2013, Taschenbuch, 198 Seiten, 14,95 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Für Dorian Hunter ist eine Welt zusammengebrochen. Trevor Sulivan wurde von Dämonen getötet, seine langjährige Gefährtin im Kampf gegen die Schwarze Familie, Coco Zamis, hat die Seiten gewechselt. Als Schiedsrichterin steht sie nun in Diensten Asmodis, Dorian selbst sieht sich verlassen und alleine einer Übermacht gegenüber.

Nach Amsterdam gelockt, versucht Cocos geschlagener Konkurrent um den Posten der Schiedsrichterin, der Hexer und Dämon Edwin Jong, Hunter endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. Lediglich unterstützt von der Vampirin Salamanda Setis, die ihre eigenen Pläne verfolgt, macht der Dämonenkiller sich auf, das Herz Jongs zu suchen – aus einem seiner früheren Leben als Sklavenjunge Eno Anno 1776 in Niederländisch Guayana weiß der Dämonenkiller, dass Long sein Herz außerhalb des Körpers versteckt hat…

Seit Susanne Wilhelm den Regiestuhl bei „Dorian Hunter“ übernommen hat, nutzte sie die Gelegenheit alte Zöpfe abzuschneiden und uns einen einsamen Dämonenkiller zu präsentieren, der weit dunkler, verzweifelter aber auch entschlossener wirkt, als zuletzt.

Wie wir dies gewohnt sind, darf ein Ausflug in die Vergangenheit, in eines der vielen Leben des Dorian Hunter, nicht fehlen. Vorliegend geht es ins 18. Jahrhundert, die Hochzeit des Kolonialismus und der Sklaverei. In eindrucksvollen Bildern schildern uns die Autoren die Verzweiflung, die Kraftlosigkeit, die die gebrochenen Sklaven auf den Plantagen heimsucht. Nicht genug damit, gnadenlos geschunden, ge- und missbraucht zu werden, müssen sie auch noch die schwarzen Beschwörungen der Dämonen und deren Versuche über sich ergehen lassen.

Während die Handlung in der Jetztzeit Amsterdams wenig wirklich Packendes für den Leser bereithält, fesselten mich die Berichte aus Südamerika zur Sklavenzeit. Auch wenn es, insbesondere im zweiten von Logan Dee verfassten Teil, ein wenig abrupt zwischen Vergangenheit und Jetztzeit hin- und hergeht, wussten die Abenteuer zu faszinieren. Allerdings ist ein einsamer Dorian Hunter ohne seine bekannten und über Jahre liebgewonnenen Unterstützer ein Bild, an das man sich erst gewöhnen muss. Es bleibt die Frage, wie es wohl weitergehen soll im scheinbar aussichtslosen Kampf des einsamen Dämonenkillers gegen die Schwarze Familie.