Jack of Fables 2: Viva Las Vegas! (Comic)

Bill Willingham & Matthew Sturges
Jack of Fables 2
Viva Las Vegas!
(Jack of Fables 6-11, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von James Jean
Zeichnungen von Tony Akins, Andrew Pepoy & Steve Leialoha
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-775-1

Von Irene Salzmann

Jack Horner konnte zusammen mit einigen anderen Fables aus der ‚Golden Boughs Ruhestandsresidenz‘ entkommen. Gemeinsam verbergen sie sich vor ihren Häschern in den Bergen. Da sie nichts anderes zu tun haben, erzählt Jack, wie er die Schneekönigin Lumi kennenlernte und für eine Weile zu Jack Frost wurde.

Zusammen mit Gary – auch genannt ‚Pathetic Fallacy‘ –, der über die Fähigkeit verfügt, mit unbelebten Gegenständen zu sprechen und sie lebendig zu machen, schlägt er sich nach Las Vegas durch, wo er die hübsche und reiche Holly heiratet. Das gemeinsame Glück hat jedoch nur kurz bestand, denn auf seine Gemahlin und den Schwiegervater wird ein Attentat verübt. Nur Jack entkommt schwer verletzt der Flammenhölle. Schnell findet er heraus, wer dahintersteckt, und sinnt auf Rache. Doch die Gegnerin ist kein ‚Normalo‘…

Scheinbar wird die laufende Handlung durch die Geschichte von Jack Frost ausgebremst, doch diesem Einschub kommt eine gewisse Bedeutung zu, die man erst richtig versteht, wenn man die entsprechenden „Fables“-Kapitel gelesen hat. Mittlerweile arbeitet Lumi für den Feind, der die Fables aus ihren Märchenreichen vertrieben hat. Sie hat einen Sohn, auf den ihre Macht überging und der sich auf die Suche nach seinem Vater begibt. Dass dieser tatsächlich Jack ist, wird hier bestätigt.

Darüberhinaus zeigt sich, dass er tatsächlich ein Schuft ist, der immer nur an sich und nie an andere denkt. Die Macht der Schneekönigin missbraucht er und fügt dadurch Menschen und Fables großen Schaden zu. Im Kontrast dazu steht sein Verhalten Holly gegenüber, die er tatsächlich – in der kurzen gemeinsamen Zeit – zu lieben scheint. Statt sie zu vergessen und sich über das geerbte Vermögen herzumachen, sucht er nach der Verantwortlichen und trägt dazu bei, dass sie aus dem Verkehr gezogen wird.

Sein ambivalenter Charakter macht die Figur interessant, so dass man gespannt auf die weiteren Abenteuer wartet, die ansprechend gezeichnet wurden von Künstlern, die auch an Titeln wie „Star Wars“, „X-Men“ und „Spider-Woman“ gearbeitet haben. Man sollte allerdings „Jack of Fables“ mit Band 1 beginnen, da die Episoden aufeinander aufbauen.