Psychic Detective Yakumo 4 (Comic)

Psychic Detective Yakumo 4
(Shinrei Tantei Yakumo, 2010)
Text: Manabu Kaminaga
Zeichnungen: Suzuka Oda
Aus dem Japanischen von Renata Lucic
Tokyopop, 2012, Taschenbuch, 176 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-8420-0276-0

Von Irene Salzmann

Die Studentin Mizuho Iida bittet Yakumo Saito, der mit seinem roten Auge die Geister Verstorbener sehen kann, sich um den Geist zu kümmern, der sie seit geraumer Zeit verfolgt. Tatsächlich kann Yakumo eine Frau dabei beobachten, wie sie sich von einem Haus herabstürzt und bedauert, dass sie nicht sterben kann. Ein mysteriöser Mann, der sich Eiji Kamiyama nennt und sich als Spiritueller Meister vorstellt, behauptet, Rika Sawaguchi sei voller Zorn, nachdem man sie zu diesem Schritt getrieben habe.

Yakumo beginnt, den fünf Jahre alten Fall aufzurollen, an dem auch der Kommissar Kazutoshi Goto beteiligt war. Er und seine Kollegin waren damals unerwartet von dem Fall, einer angezeigten Vergewaltigung, abgezogen worden und hatten nicht verhindern können, dass die Kollegen das Opfer in Bedrängnis brachten. Nach dem angeblichen Freitod von Rika Sawaguchi beschuldigten deren Eltern die Polizei des Mordes, die Medien zeigten Interesse, und ganz plötzlich war ein Täter gefunden: Kazushi Ori wanderte für drei Jahre ins Gefängnis.

Dass in dieser Angelegenheit wieder ermittelt wird, scheint einige Leute zu stören, die entweder etwas mit der eindeutigen Vertuschung zu tun haben oder den Ruf der Polizei nicht gefährden wollen. Das stachelt die Beteiligten umso mehr an, das Rätsel zu lösen, zumal plötzlich eine Freundin von Makoto Hijikata, der Tochter des Polizeichefs, verschwunden ist, angeblich der Rache des Geistes von Rika Sawaguchi zum Opfer fiel…

Treue Leser der Serie ahnen natürlich sofort, dass bestimmt nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick hin scheint. Aber welcher der Beteiligten hat Dreck am Stecken? Oder ist noch jemand involviert? Yakumo erhält plötzlich Unterstützung von einem Spirituellen Meister, der jedoch auf andere Weise als der Student arbeitet und auch nicht dessen Einstellung gegenüber den Geistern teilt.

Yakumo ermittelt nach gewohnt unkonventioneller Manier, indem er sich Schauplätze ansieht, Personen befragt, Dritte für seine Ermittlungen einsetzt. Was ihm erzählt wird, will er nicht unbesehen glauben, sondern sich eine eigene Meinung bilden. Manches fügt sich zu glatt aneinander, angefangen bei dem tragischen Tod von Rika Sawaguchi bis hin zur Beweiskette, bei der ein Tattoo in den Focus rückt.

Erneut bleibt darüber das Zwischenmenschliche im Hintergrund: Makoto interessiert sich für den Ermittler Yutaro Ishii, der davon nichts merkt, aber ein Auge auf die Studentin Haruka Ozawa wirft, die ihn sehr gut versteht, aber bekümmert ist, weil die Momente, in denen Yakumo ihr nicht die kalte Schulter zeigt, so seltenen sind.

Folglich bleibt „Psychic Detective Yakumo“ ein Mystery-Thriller, der Lesern beiderlei Geschlechts gefällt, auch aufgrund der klaren, ansprechenden Illustrationen. Unerwartete Wendungen und Cliffhanger sorgen dafür, dass man gespannt der Fortsetzung entgegenfiebert. Schätzt man Serien wie „Dengeki Daisy“ oder „Ghost Hunt“, wird man auch hiervon bestens unterhalten.