Witchblade Rebirth 1: Aus dem Gleichgewicht (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 06. April 2013 12:05
Tim Seeley, Ron Marz
Aus dem Gleichgewicht
Witchblade Rebirth 1
(Witchblade 151-155, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Diego Bernard
Zeichnungen von Diego Bernard, John Tyler Christopher, Fred Benes u.a.
Panini, 2013, Paperback mit Klappenbroschur, 116 Seiten, 14,95 EUR
Von Irene Salzmann
Dreizehn Artefakte, die zusammen die Welt in der Balance halten, wurden zusammengebracht, um sie zu zerstören. Seither ist nichts mehr, wie es war, denn der Versuch, die Erde zu retten, misslang. Sara Pezzini, die Trägerin der Witchblade, hat alles, was ihr früheres Leben ausmachte, verloren. Jackie Estacado, der über die Macht der Darkness gebietet, hat das Unmögliche gewonnen: eine Familie.
Seitdem Sara New York und das NYPD verlassen hat, schlägt sie sich in Chicago als Privatdetektivin durch. Der Ehemann einer Klientin, den sie beschattet, stirbt unerwartet und auf unerklärliche Weise, und die Leiche sieht aus, als wäre sie mehrere Tage alt. Eine Spur führt Sara in einen Gothic Club, wo sie erst den charmanten Bühnenmagier Cain Jorgensen kennenlernt und im Anschluss eine Frau, die ein Kostüm trägt, das der Witchblade nicht unähnlich ist. Zwar kann Sara die Aggressorin besiegen, doch verwandelt sich diese daraufhin in eine alte Frau, und Sara landet im Gefängnis.
Wieder draußen muss sie feststellen, dass Caine entführt wurde, und zwar von derselben Hexen-Clique, die auch für den Tod der alten Frau verantwortlich ist. Sara findet die nächsten Hinweise in Caines Wohnung und trifft endlich jemanden, der mehr weiß. Aber auch die Hexen, die den Quell der Jugend begehren, lassen nicht lange auf sich warten…
Die bekannte Welt wurde zerstört, und nur Jackie Estacado scheint zu wissen, dass sie alle in einer neuen Welt leben, in der vieles ähnlich, aber doch ein bisschen anders ist. Um nicht zu verlieren, was er gewonnen hat, ignoriert er Saras Bitte um Hilfe, obgleich er sie beobachten lässt. nfolgedessen muss sich Sara alleine herumschlagen mit Personen, die eine entartete Form der Witchblade besitzen und ihre Existenz teils einer mysteriösen Quelle, teils der Lebensenergie anderer Menschen verdanken. Hinter diesem Geheimnis ist ein Hexen-Zirkel her, der seiner Erdmagie Gaben verdankt, die teils an die Macht der Darkness, teils an die des Angelus erinnern.
Zunächst weiß Sara nicht, worauf sie sich einlässt, denn sie spürt bloß, dass da ‚etwas‘ ist. Dann wird sie auch schon von einer Frau in ähnlicher Rüstung attackiert, die jünger ist und den Zufallsbekannten Caine fortlocken konnte. Was in Sara fast eine Midlife-Crisis auslöst, ist jedoch nicht das, was es auf den ersten Blick hin scheint… rotz vielerlei Widrigkeiten bekommt sie sich in den Griff, findet den ‚bösen‘ Jungbrunnen und stellt sich den Hexen, die -der amerikanischen Fantasielosigkeit sei Dank! – an germanische Nazi-Walküren erinnern. Gerade das ‚Damen-Wrestling‘ wird den männlichen Lesern sehr gefallen.
Der Konflikt wird bereinigt, die vordringlichen Fragen werden beantwortet, ein Cliffhanger wird gesetzt – nun wartet das Publikum gespannt auf das Kommende. Das Abenteuer ist relativ in sich abgeschlossen, so dass es keine große Rolle spielt, ob man die „Witchblade“ kennt oder bloß sporadisch vor einer Bahnfahrt nach einem hübsch aussehenden Comic greift.
Die Zeichnungen sind durchgehend sehr gefällig und erinnern stellenweise an ‚die gute alte Zeit‘, in der Marc Silvestri und der leider zu früh verstorbene Michael Turner die Titelheldin prägten.
Insgesamt darf man sagen: Weiter so!