Kiss of Rose Princess 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 26. März 2013 09:57
Aya Shouoto
Kiss of Rose Princess 3
(Barajou no Kiss Vol 3, 2009)
Aus dem Japanischen von Hirofumi Yamada
Carlsen, 2013, Taschenbuch, 176 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-551-7953-3
Von Irene Salzmann
Schwarz Yamamoto, der Vater von Anis, und ihr Klassenkamerad Haruto Kisugi, der sich als Ritter der gelben Rose geoutet hat, haben dem Mädchen und seinen vier Rosenrittern Kaede Higa (rot), Mitsuru Tenjoh (weiß), Seiran Asagi (blau) und Mutsuki Kurama (schwarz) den Kampf angesagt. Haruto entführt Seiran, der geopfert werden soll, damit das Siegel, das den Dämonengott bannt, nicht bricht.
Anis beschließt, Seiran zu befreien und ihm dieses Schicksal zu ersparen. Zu diesem Zweck geht sie den ‚wahren Pakt‘ mit ihren Rittern ein, durch den deren Magie gestärkt wird und das Siegel gekittet werden kann. Aber Seiran, der eigens für diesen Zweck geschaffen wurde, will nicht, dass sich Anis auf etwas einlässt, von dessen Folgen sie keine Ahnung hat. Darum flieht er aus seinem Gefängnis, während die anderen mit Haruto kämpfen. Letztlich fordert das Siegel doch noch ein Opfer…
Gänzlich wiederhergestellt ist es allerdings nicht. Auch die Sprünge müssen geschlossen werden, und das geht nur, wenn Anis die Bruchstücke findet, die sich als Karten in der Umgebung verteilt haben. Zusammen mit ihren Rittern begibt sich Anis auf die Suche, und wieder kommt der Vater, der als neuer Schulsanitäter arbeitet, ihnen in die Quere zusammen mit den Rittern der orangen und der grünen Rose.
Das Rätsel um die Rosenritter und ihre Meisterin ist nur teilweise gelüftet worden. Jede Antwort hat wenigstens eine neue Frage nach sich gezogen: Ist die Geschichte, die Anis nun kennt, die Wahrheit? Oder haben sich manche Ereignisse in der Vergangenheit ganz anders abgespielt? Weshalb kann sich Mutsuki kaum an früher erinnern, und was verbindet ihn mit Mitsuru? Welches Ziel verfolgen Anis‘ Vater und die anderen Rosenritter? Vieles liegt noch im Dunkeln, und diejenigen, die mehr wissen, verraten Anis nicht alles – und dazu gehören ihre eigenen Ritter und der Lehrer Itsushi Narumi, der Mitglied jener mysteriösen Organisation ist, die hinter den Rosenrittern steht und anscheinend verhindern will, dass der Dämonengott zurück auf die Erde gelangt und alles verwüstet. Anis ahnt nicht, wie viel man ihr verschweigt. Ihr Wunsch ist, dass mit der Vergangenheit abgeschlossen wird, denn die jetzige Meisterin und ihre Ritter sind nicht verantwortlich für die Fehler, die ihre Vorgänger machten. Sie möchte, dass alle frei sind und Freundschaft zwischen ihnen herrscht. Bis es dazu kommt, wird gewiss noch eine Menge passieren, schließlich stehen sechs Bände aus.
„Kiss of Rose Princess“ wirkt optisch wie eine etwas weniger düstere Version von „Fesseln des Verrats“ (Hotaru Odagiri) für Leserinnen zwischen 10 und 14 Jahre. Inhaltlich sieht man Parallelen zu „Card Captor Sakura“ (Clamp), dessen Heldin ebenfalls nach magischen Karten sucht und sie im Kampf gegen ihre Widersacher einsetzt, und zu „Chrome Breaker“ (Chaco Abeno), das ebenfalls mit einer aufopferungsbereiten, begriffsstutzigen Hauptfigur mit mehreren Beschützern aufwartet. Dass Anis oft auf der Leitung steht und ihr die Aufmerksamkeit ihrer attraktiven Ritter peinlich ist, soll Humor in die Handlung tragen, aber mit der Zeit nutzen sich die Running Gags ab.
Von daher möchte man die neunteilige Reihe jungen Leserinnen empfehlen, die vor allem hübsche Zeichnungen von ‚coolen‘ Jungen mögen, mehr der Komödie als der Romanze zugeneigt sind und zudem nichts gegen Fantasy-Elemente haben, die das öde Schüler-Dasein aus dem Alltäglichen heben.