Carsten Thomas: Die Erben der Flamme – Die Dunkelmagierchroniken 1 (Buch)

Carsten Thomas
Die Erben der Flamme
Die Dunkelmagierchroniken 1
Titelbild und Illustrationen von Joachim Lindner
Wölfchen Verlag, 2012, Paperback, 324 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-943406-17-7

Von Petra Weddehage

In der von Zwergen erbauten Stadt Belerock kämpfen die Menschen tagtäglich um ihre Existenz. Die letzten Überlebenden von Kyranis fristen hier unter dem Joch der Dunkelmagier ihr Dasein und müssen für sie in den Minen schuften. Wasser und Nahrung sind rar und können bloß unter Mühen dem Boden abgerungen werden.

Lee lebt mit ihrem Vater Brega in dieser Stadt. Das im Teenager-Alter befindliche Mädchen, ist alles andere als zufrieden mit ihrem zukünftigen Los. Bei einer Kundgebung wird erstmals eine magische Kraft, die in ihr schlummert, erweckt, und sie gerät ins Visier der Schergen des Gottkönigs. Durch dessen Schuld verebbte einst die Magie in der Welt, so dass diese von Eis überzogen wurde. Seither ist ein Überleben auf der Oberfläche unmöglich geworden. Kurz darauf ist ihre Ziehmutter tot, das Zuhause nur noch eine rauchende Ruine und ihr Vater in den Kerkern der Dunkelmagier. Das Mädchen sucht verzweifelt nach einem Ausweg.

Die Lirith sind ein Volk, das nahe an der Oberfläche Kyrions wohnt, einem der wenigen Orte, an denen die Menschen noch frei leben können. Der junge Rebell Akio ist entschlossen, die Macht des Gottkönigs zu brechen. In den Kerkern trifft er auf Lee. Gemeinsam versuchen sie, die Menschen zu befreien. Mit dem Feuerwesen Cherome, das sie in einer der unterirdischen Kammern finden und befreien, machen sie sich daran, ihr Schicksal zum Besseren zu wenden.

Carsten Thomas, Jahrgang 1985, ist gebürtiger Pforzheimer und schreibt seit seinem 17. Lebensjahr Kurzgeschichten. 2008 gewann er den Marburg Award. Mit seiner als Mehrteiler geplanten Chronik um die Dunkelmagier, gelingt es ihm, die Leser mit den ersten Worten für sich einzunehmen.

Die spannende Geschichte entwickelt sich rasant und ist immer wieder für Überraschungen gut. Seine Figuren wirken sympathisch und agieren nachvollziehbar in den verschiedenen Situationen, die sie durchleben. Er schafft es zudem, eine kleine Romanze in die packende Story einzubauen. Die Gefühle die Akio und Lee langsam füreinander entwickeln, wirken nachvollziehbar und geben der Geschichte dadurch noch mehr Substanz. Carsten Thomas‘ Welt wimmelt nur so von Magiern, Zwergen und Eisorks, die alle ihre eigenen Ziele verfolgen. Seine interessanten Hauptfiguren lässt er mit allerlei Nebenfiguren interagieren, die er ebenfalls mit wenigen Worten glaubhaft in Szene setzt. Das Feuerwesen Cherome erweist sich als interessanter Schachzug. Nach und nach offenbart der Autor den Lesern, was es mit dem Mädchen Lee auf sich hat.

Erfahrene Fantasy-Leser werden schnell ahnen, wie sich der Plot entwickelt; dies ist allerdings kein Grund, das Buch nicht bis zur letzten Seite zu genießen. Die Leseempfehlung kann beruhigt für Genre-Freunde ab 12 Jahre erfolgen, da die Geschichte sich dank ihrer Protagonisten in der beliebten All-Age-Kategorie einfindet.

Bücherwürmer, die Erzählungen voller Magie, dunkler Geheimnisse und interessanten Überraschungen mögen, werden sich dieser Geschichte bestimmt gerne zuwenden.