Spice & Wolf 7 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 17. März 2013 10:34
Spice & Wolf 7
(Ookami to Koushinryou Vol. 7, , 2011)
Story: Isuna Hasekura
Artwork: Keito Koume
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Panini, 2012, Taschenbuch, 196 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-86201-392-0
Von Britta van den Boom
Sie sind ein ungleiches Paar, der offensiv-charmante fahrende Händler Lawrence und Holo, eine uralte Erntegottheit in Gestalt einer jungen Frau, die mit spitzen Ohren, Fangzähnen und Schwanz ihre wölfische Natur nicht verbergen kann. Gemeinsam sind sie auf der Suche nach dem mystischen Land Yoitsu, der alten und verlorenen Heimat Holos. In einem kleinen Dorf namens Tereo hoffen sie, von dem dortigen Pater Wissen über heidnische Kulte und somit auch über Holos Vergangenheit erlangen zu können.
Doch der Gelehrte ist tot und seine Ziehtochter Elsa versucht verzweifelt, dem Dorf die Freiheiten zu erhalten, die es zum Überleben braucht. Als Lawrence und Holo an der Tür der Kirche auftauchen, weiß sie nicht, ob es Spione aus der Stadt Emberch sind, gekommen, um das Dorf zu infiltrieren – oder ob ihre Suche nach dem alten Wissen nicht alles in Gefahr bringen wird. Denn die Kirche verbirgt ein Geheimnis, und Elsa muss sich entscheiden, ob sie die Geschichte der Reisenden glauben kann, ob sie ihnen vertrauen wird – und was das für ihren eigenen Glauben an Gott bedeutet. Lawrence und Holo hingegen stehen vor der Entscheidung, ob sie weiter den Traum von Yoitsu verfolgen oder sich um Schwierigkeiten im Hier und Jetzt kümmern.
Gefühlvoll, mit Zeit für Stimmungen und die Emotionen der Protagonisten, detailreichen Bildern und viel Energie entwickelt sich die Geschichte um Lawrence und Holo weiter. Nicht nur finden sie neue Hinweise auf Holos Heimat, sie können auch nicht mehr leugnen, dass das Ende ihrer Reise für sie eine Trennung bedeuten würde, von der sie nicht mehr sagen können, ob sie sie wollen. Gerade bei der Beziehung zwischen den Charakteren verzichten Hasekura, Ayakura und Koume auf allzu plakative Aussagen oder Bilder, sondern arbeiten gekonnt mit Andeutungen und Hinweisen, so dass der Leser alles versteht, ohne dass es ausgesprochen wird.
Die Welt von „Spice & Wolf“ ist allein durch Holo und ihre Wolfsform definitiv Fantasy, doch mit einem sehr mittelalterlichen Hintergrund. Statt großer magischer Explosionen oder schwertschwingender Hünen geht es hier um Leute, die real wirken, so wie in diesem siebten Band die Diakonin Elsa und ihr Freund, der Müller. Das gibt der Geschichte eine überzeugende Stimmigkeit, die keine großformatigen Panels braucht, um zu wirken. Die Ästhetik der Zeichnungen entspricht diesem Ansatz und stellt die Mimik der Charaktere in den Vordergrund.
Klar und unaufdringlich, schön und ohne große Übertreibungen überzeugt „Spice & Wolf“ sowohl inhaltlich als auch vom Ansehen. Eine sehr schöne Serie, bei der es sich lohnt, sich auf den nächsten Band zu freuen.