X-Men Sonderheft 39: Astonishing X-Men: Lebende Waffen (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 14. März 2013 10:36
Marjorie Liu
Astonishing X-Men: Lebende Waffen
X-Men Sonderheft 39
(Astonishing X-Men 52-56, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Dustin Weaver und Rachelle Rosenberg
Zeichnungen von Mike Perkins, Gabriel Hernandez Walta, Jay David Ramos u.a.
Panini, 2013, Heft, 100 Seiten, 6,95 EUR
Von Irene Salzmann
Während der Hochzeit von Northstar/Jean-Paul Beaubier und seinem Freund Kyle Jinadu explodiert in Wolverines/Logans Magen eine Bombe. Zum Glück gibt es keine Opfer, und auch Wolverine erholt sich wieder. Es scheint, als wäre Karma/Xi’an Coy Mahn der Schlüssel zu den jüngsten Vorfällen, denn die junge Frau wird manipuliert und gegen ihre Freunde eingesetzt.
Susan Hatchi, eine skrupellose Geschäftsfrau, gibt sich als Drahtzieherin zu erkennen. Sie hat nichts zu befürchten, denn Wolverine, Karma, Northstar, Gambit/Remy LeBeau, Iceman/Bobby Drake, Cecilia Reyes und Warbird wurden mit Nano-Würmern infiziert. Nicht nur erfährt sie über diese Technologie, was die X-Men besprechen, sondern sie kann jeden von ihnen explodieren lassen. Notgedrungen reist das Team nach Madripoor, um die Insel in Susan Hatchis Auftrag einzunehmen. Schaffen die X-Men dies nicht in der ihnen gesetzten Frist, soll ganz New York mit Nano-Würmern verseucht und in die Luft gesprengt werden – eine beeindruckende Demonstration, die Susan Hatchi zahlreiche Waffenhändler als Kunden zuführen wird.
Die im vorherigen „X-Men“-Sonderheft begonnene Handlung wird auf diesen Seiten weiter und zu Ende geführt. Die Gegenspielerin stellt sich ihren Herausforderern und zeigt sehr schnell, dass sie diese in der Hand hat, denn Susan Hatchi schreckt nicht einmal vor Massenmord zurück. Dabei geht es ihr nicht nur ums Geschäft, sondern auch um Rache -und hier kommt Karma ins Spiel.
Man würde jedoch zu viel preisgeben, ginge man näher auf ihre Verbindung zu Susan Hatchi ein, die teils in Rückblenden offengelegt wird, schwerwiegende Entscheidungen zur Folge hat einschließlich eines nicht vorhersehbaren Endes. Marjorie Liu, die den vor sich hin dümpelnden Titel „Astonishing X-Men“ wieder in Fahrt bringen sollte, schafft dies mit Bravour, denn sie liefert eine wahrlich spannende Story, vergisst darüber aber auch nicht die persönlichen Probleme ihrer Protagonisten, die sich weiterentwickeln. Überdies wagt sie sich an intimere Szenen zwischen Northstar und Kyle, die sich schon vor einer Weile als homosexuell geoutet und nun ganz offiziell geheiratet haben. Karma ist ebenfalls als Lesbierin bekannt, doch ihre Liebe zu Shadowcat/Kitty Pryde blieb unerwidert, und beide sind sehr gute Freundinnen. Außer mit ihr gibt es auch ein Wiedersehen mit Tiger Tyger, einer vormaligen Bankangestellten, die sich zum Gangleader und zur Herrin über Madripoor mauserte, welche man vor allem aus der Serie „Wolverine“ kennt.
Die Episoden wurden ansprechend gezeichnet von Mike Perkins, ausgenommen einer Rückblende aus der Feder von Gabriel Hernandez Walta, die sich stilistisch und farblich deutlich vom gesamten Heft abhebt und nur deshalb nicht gänzlich aus dem Rahmen fällt, weil hier zurückliegende Geschehnisse geschildert werden.
Man kann das „X-Men“-Sonderheft 39 auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen, doch da mit der Nummer 38 ein neues Kreativ-Team das Ruder übernommen hat und die aktuelle Handlung darauf aufbaut, empfiehlt es sich, beide Bände zu kaufen. Damit als Einstiegspunkt in die Serie haben es Neuleser leicht und werden, wie auch die treuen Sammler, mit spannenden Storys und gefälligen Illustrationen belohnt.