Bad Blood 1: Der Zoo, Manfred Weinland & Timothy Stahl (Buch)

Bad Blood 1
Der Zoo
Manfred Weinland & Timothy Stahl
Cover: Arndt Drechsler
Weinland & Stahl, 2012, eBook, 0,99 EUR

Von Carsten Kuhr

Einst war Tom Lincoln einer der Elitesoldaten, die die Weltmacht USA in die Krisengebiete aussendet, um dort für Ordnung zu sorgen. Nachdem ihn die Taliban lebendig begraben hatten, wurde er, nach seiner Rettung, vom Dienst freigestellt. Zurück in den USA versucht er wieder in ein bürgerliches Leben zurückzufinden – und hat seine Schwierigkeiten damit. Als ihn sein Bruder, der als Leichenbeschauer arbeitet, in sein Reich ruft, ahnt er nicht, dass sein Leben eine weitere Wendung nehmen wird – eine Wendung zum Dramatischen.

Schon auf den Weg ins Reich des Sezierers trifft er auf merkwürdig aussehende Menschen, die einen offensichtlich kürzlich Verstorbenen zwischen sich tragen. Tom wird angegriffen und halb ohnmächtig liegen gelassen. Während er noch über die Schnelligkeit, mit der sich die Wesen bewegen, nachrätselt, stößt er auf die Leiche seines Bruders und dessen Handy, das eine Nachricht für ihn bereithält. Das verbale Testament seines Bruders führt ihn, begleitet nur von dem örtlichen Sheriff, zu einem Haus, in dem die Beiden nicht nur auf ein verborgenes Reich eines Killers stoßen, sondern auch auf Spuren von Vampiren treffen…

Der Auftakt der neuen, ausschließlich im eBook vertriebenen, monatlich erscheinenden Serie hält sich inhaltlich an das erfolgserprobte Schema. Man nehme einen Afghanistan-Veteran, der unter den Folgen seines letzten Einsatzes leidet, und lässt diesen auf Vampire stoßen. Den Informationen, die die beiden Autoren dem Band beigegeben haben, ist zu entnehmen, dass er zukünftig unter den einander verfeindeten Vampiren ermitteln und zum Schutz der unschuldigen Menschen tätig werden wird.

Das ist inhaltlich nicht unbedingt Neuland, bietet den Autoren aber die Möglichkeit, ihre Stärken ganz auszuspielen. Bereits bei „Vampira“ hatten sie immer wieder gemeinsam dafür gesorgt, dass die Leser packend unterhalten wurden. So ist unschwer zu erraten, dass auch „Bad Blood“ ganz unter dem Zeichen von Tempo, Action und Auseinandersetzungen stehen wird. Dass sie dabei die Charaktere eher schematisch aufbauen, dass sie eine, den Lesern aus unzähligen TV-Serien und Filmen bekannte Umgebung – das kleinstädtische USA als Handlungsort – wählen, ermöglicht es ihnen, hier auf große Einführungen zu verzichten. So geht es gleich mitten hinein ins Geschehen, wird der Leser mit einem Cliffhanger am Schluss zurückgelassen, so dass er auch ja den nächsten Band ordern wird.

Es bleibt abzuwarten, ob die Autoren mit Experiment eBook den richtigen Riecher haben. Wachsende Absatzzahlen von kindle und Co. beweisen, dass sich die Lesegewohnheiten geändert haben, so dass hier Potential sicherlich vorhanden ist.