Conan 13: Conan und der Gott der Nacht (Comic)

Joshua Dysart
Conan 13
Conan und der Gott der Nacht
(Conan Funcom Special, Conan and the Midnight God 1-5, 2006/2007)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Jason Shawn Alexander
Zeichnungen von Will Conrad, Tone Rodriguez u.a.
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-957-1

Von Irene Salzmann

Conan ist Mitte Vierzig, König von Aquilonien und hat die Konkubine Zenobia zu seiner Frau und Königin gemacht. Sie könnten glücklich sein, würde Conan nicht das Abenteuer und den Kampf vermissen. Doch bekanntlich soll man vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht, denn nachdem Conan die Warnungen von Spähern und Gesandten missachtete, die vor seltsamen Vorgängen in Stygia berichteten, passiert Schlimmes.

Anscheinend war das Geschenk der Stygier, die ihn aufsuchten, verhext, denn Zenobias Wehen setzen zu früh ein, und der Sohn, den sie Conan schenkte, kommt tot zur Welt. Um Rache zu nehmen, hebt Conan die größte Armee aus, die es je gegeben hat. Er gelangt mit ihr nach Stygia, wo das Grauen auf die Männer wartet: eine düstere Gottheit, an die sich niemand mehr erinnert, welche ein Hexer heraufbeschwören will, um sich die Erde Untertan zu machen…

Nicht neu, wird der treue „Conan“-Leser sagen, denn schon öfters legte sich der Titelheld mit düsteren Gottheiten und den Magiern, die sie beschworen hatten, an. Fakt ist, dass die Fantasy sehr ausgeschöpft ist, und auch die Autoren, die Robert E. Howards populärsten Helden immer wieder in ein spannendes Abenteuer schicken, haben wenige Möglichkeiten, wollen sie die vorherigen Storys toppen, weil alles in ähnlicher Form schon einmal dagewesen ist. Dennoch lohnt sich die Lektüre allein schon wegen des Drumherums. Conan ist nicht mehr der junge Einzelgänger, der allenfalls wechselnde Kameraden und Gespielinnen bei sich hat, sondern ein gereifter Krieger, der einen Thron erringen konnte und eine Familie gründen will, der das einstige Feindesland offenbar ganz gut regiert und sich – dem Barbaren! – Respekt verschafft hat.

Alte Götter hin oder her, Joshua Dysart gelingt es, auch diesen an sich aussichtslosen Kampf gegen ein übermächtiges Wesen spannend und glaubwürdig zu beschreiben, so dass man der Geschichte gern folgt. Die Illustrationen sind gefällig und unterstützen die Handlung, passen auch zum Genre. Sehr schön ist außerdem, dass das Paperback ein in sich abgeschlossenes Abenteuer bietet, so dass man weder die vorherigen noch die folgenden Bände kaufen muss, wenn man zu den Gelegenheitslesern zählt. Hat man jedoch Spaß an Sword & Sorcery, dann macht der Band Appetit auf mehr.

„Conan“ 13 bietet ein typisches und außerdem in sich abgeschlossenes Abenteuer des namhaften Helden, von dem Fantasy-Fans sehr gut unterhalten werden und das von Neulingen oder Quereinsteigern keine Vorkenntnisse verlangt.