Star Trek New Frontier 5: Ort der Stille, Peter David (Buch)

Star Trek New Frontier 5
Ort der Stille
Peter David
Star Trek: New Frontier, Band 5
(Star Trek – New Frontier: The quiet place, 1999)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2012, Taschenbuch, 256 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-942649-05-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Nach einer längeren Pause setzt Cross Cult die „Star Trek New Frontier”-Serie mit „Ort der Stille” fort. Diesmal rücken andere Figuren in den Vordergrund der Geschichte, da Captain Mackenzie Calhoun und sein Erster Offizier Elizabeth Shelby anderweitig beschäftigt sind.

Doch die Aufgaben der „U.S.S. Excalibur“ reißen nicht ab und einige davon sind sehr persönlicher Natur. Nach dem Zusammenbruch des Thallionanischen Imperiums ist Si Cwan, einst ein Prinz der Herrscherfamilie, ein heimatloser Vagabund und froh darüber, auf dem Schiff der Sternenflotte eine Zuflucht gefunden zu haben. Dennoch ist er immer noch auf der Suche nach seiner kleinen Schwester, die neben ihm die einzige Überlebende des Königsgeschlechts sein könnte. Da erfährt die Crew der „Excalibur“ von den Vorgängen auf dem Planeten Montos. Eine junge Frau mit unbekannter Vergangenheit scheint das Ziel der fanatischen Sekte der Erlöser und der Hunde des Krieges zu sein, einer Rasse wilder, räuberischer Wesen. Das Mädchen namens Riella scheint der Schlüssel zum „Ort der Stille“ zu sein, einer sagenhaften Region im Universum, von der schon alte Mythen und Gesänge auf vielen Planeten erzählen. Von den seltsamen Vorgängen angezogen, sucht die „Excalibur“ Montos auf und muss sich schon bald einer düsteren Wahrheit und neuen Problemen stellen.

Der fünfte „Next Frontier“-Roman ist ebenfalls vor gut zehn Jahren schon einmal bei Heyne erschienen und wird von Cross Cult nur noch einmal neu aufgelegt. Die Serie belebte die Tradition der universumserweiternden Geschichten neu und erzählt die Abenteuer einer ganz neuen Crew. Das ist in diesem Band umso mehr spürbar, da Peter David keine bekannte Figur mehr auftreten lässt und sich mehr oder weniger nur mit den Vorgängen in seiner Ecke des Universums beschäftigt. Und die werden wie gewohnt sehr figurenbezogen erzählt. Mehrere Ebenen bauen die Handlung langsam auf. Allerdings sind es so viele, dass dabei die Charakterisierung der Figuren und die Gestaltung des Hintergrundes viel zu kurz kommen, was auch mehr Aufmerksamkeit erfordert, weil man immer wieder überlegen muss, wer jetzt schon wieder diese Figur ist. Die Geheimnisse werden leider nur mäßig spannend enthüllt, was vermutlich auch daran liegt, das Peter David die Leute eher reden als kämpfen lässt und nur wenige überraschende Wendungen einbaut. Alles in allem entwickelt man trotz alltäglicher Szenen und persönlicher Schicksale keine Bindung zu den Figuren, so dass man nicht wirklich mit ihnen fühlen kann.

„Ort der Stille“ mag zwar ein atmosphärisch stimmiges „Star Trek“-Abenteuer sein, kann aber von der Spannung her nicht sonderlich fesseln und kommt daher über ein Mittelmaß nicht hinaus.