Nautilus 104 (Magazin)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 09. November 2012 10:46
Nautilus 104
November 2012
Abenteuer Medien Verlag, 2012, Heft, 56 Seiten, 4,50 EUR
Von Christel Scheja
Auch der Spätherbst und Winter wartet wieder mit einigen Blockbustern auf, einer von ihnen ist der lange erwartete letzte Teil der „Twilight“-Saga. Grund genug, sich noch einmal ausführlich mit dem Thema „Vampire und Werwölfe“ zu beschäftigen.
Nachdem die letzten zehn Jahren von den Wesen der Nacht beherrscht wurden, stellt sich die Frage, ob die Welle, die uns unzählige Romane um Blutsauger und Gestaltwandler bescherte, mittlerweile am Ende ist. Einige Kenner, Autoren, quasi die Profis der deutschen Buchszene, äußern sich dazu.
Andere Artikel gehen noch einmal ausführlich auf die „Twilight“-Saga ein, stellen ungewöhnliche Romane mit Vampiren und Werwölfen vor und fragen sich, warum der Vampir eigentlich vom grausamen Monster zum Popstar werden konnte. Ein anderer geht auf einen möglicherweise „realen“ Werwolf ein. Zwei Interviews mit Nina Blazon und diversen Hörbuchsprechern runden das Thema ab.
Ein weiteres Schwerpunktthema gibt es diesmal nicht, dafür noch weitere Film- und Buchvorstellungen, ein Blick auf neue Adventure Games und nicht zuletzt die üblichen Gimmicks und Kolumnen. Hervorzuheben sei nun auch noch der Blick auf die aktuelle Darstellung von Engeln.
Wer nicht gerade auf die weichgespülten Vampire von Stephenie Meyer steht, wird dieser „Nautilus“, die auf dem Cover eine vampirisch Bella zeigt, sicherlich sehr skeptisch gegenüberstehen. Aber das Schwerpunktthema ist breit gefächert und bietet für jeden Geschmack etwas, allein der Artikel, der sich Gedanken über die Entwicklung und Veränderung der mythischen Gestalt des Blutsaugers macht und der, der alternative Romane zum Thema vorstellt, zeigt, dass sich nicht alles auf die Erfolgsreihe ausgerichtet hat. Auch das Bild der Werwölfe ist nicht ganz so einseitig wie vermutet.
Letztendlich machen auch kritische Töne die Abwechslung in den Texten aus, so dass auch erfahrene Leser und Genrefans durchaus noch Aspekte finden können, die die Texte für sie interessant machen. Neulinge, die vielleicht gerade erst anfangen, über den Tellerrand zu blicken, bekommen hier passende Anregungen für neue Lektüre.
Auch die neue „Nautilus“ ist trotz des vielleicht schon ausgelutscht klingenden Schwerpunktthemas so interessant und unterhaltsam wie zuvor, egal ob man langjähriger Fan oder Frischling ist.