Disney: Hall of Fame 1: Don Rosa (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 29. August 2012 09:24
Don Rosa
Disney: Hall of Fame 1
Aus dem Amerikanischen von Michael Czernich, Fritz Walter, Johnny A. Grote, Peter Daibenzaiher
Mit einem Vorwort von Georg Tempel
Ehapa, 2008, Hardcover, 176 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7704-0680-7
Von Irene Salzmann
Die Reihe „Hall of Fame“ ist (manchmal unterschätzten) Künstlern gewidmet, die für die Entwicklung der zahlreichen Disney-Figuren (fast) so wichtig waren und noch sind wie Carl Barks. Gerade Don Rosa ist ein großer Bewunderer des Altmeisters, dem er nachzueifern und dessen Erbe er hochzuhalten versucht – und den er nicht übertreffen will. In den Begleittexten erzählt er, wie er Disney-Zeichner wurde, was ihn zu den hier gesammelten Geschichten inspirierte, welche Verbindungen es zu den Barks-Storys gibt, wo er seine Widmung „D. U. C. K. – Dedicated to Uncle Carl from Keno“ versteckte, die von den Disney-Studios nicht geduldet wurde, und vieles mehr.
13 kurze und längere Geschichten offeriert der Band hier einige Beispiele:
„Das Gold der Inkas“ macht Dagobert Duck und seinen Rivalen Mac Moneysac zu Rivalen, die sich nichts schenken, wobei Letzterer zu besonders schmutzigen Tricks greift, um als Sieger da zu stehen.
„Tiere aus aller Welt“ möchten die Pfadfinder Tick, Trick und Track im Wald fotografieren. Donald will seinen Neffen beweisen, dass sie durch ihr ‚Schlaues Buch‘ längst nicht alles wissen, aber…
„Der Kürbiskampf“ mit Nachbar Zorngibl lässt die ewigen Auseinandersetzungen eskalieren. Donald lernt, dass ein Sieg auch eine Niederlage sein kann.
„Der letzte Schlitten nach Dawson“ vereint Dagobert mit einer Frau, die ihm viel bedeutet hat, und mit etwas, das er einst aufgeben musste. Gauner, die ihre Chance auf Reichtum wittern, sind ihm und seinen Neffen auf den Fersen.
Don Rosa hat akribisch recherchiert, um Barks-Charaktere getreu beschreiben und Anschlussgeschichten an einige vorliegende Erzählungen zeichnen zu können. Man merkt den Storys an, dass der Künstler sein Vorbild ehren möchte, indem er den Geist von Carl Barks am Leben erhält – und das gelingt ihm vortrefflich. Als Disney-Fan schätzt man Don Rosas Ideen und seinen Stil, der die Entenhausener so zeigt, wie man sie kennt und mag, die Hauptfiguren ebenso wie die wechselnden Nebendarsteller.
„Hall of Fame“ 1 ist ein sehr schöner Band für Sammler (Hardcover, Kunstdruckpapier, Hintergrundinformationen, vielfältige Geschichten). Allein eindeutige Quellenangaben vermisst man: Wann erschienen die Storys in den USA und Deutschland? Gibt es hier deutsche Erstveröffentlichungen? Aber das ist ein sehr kleines Manko, das den Lesespaß nicht schmälert.