Oliver Bowden: Der geheime Kreuzzug – Assassin’s Creed 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 25. August 2012 09:53
Oliver Bowden
Der geheime Kreuzzug
Assassin’s Creed 3
(Assassin’s Creed: The secret Crusade, 2011)
Aus dem Englischen von Timothy Stahl
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 410 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8332-2436-2 (auch als eBook erhältlich)
Von Birgit Scherpe
„Assassin’s Creed: Der Kreuzzug“ erzählt die Lebensgeschichte des Assassinenmeisters Altaïr, allen Fans bekannt aus dem ersten Teil der Spielereihe „Assassin’s Creed“ und dem Nachfolger „Assassin’s Creed: Bloodlines“.
Schon als Kind zeigt Altaïr, der als Waisenjunge von Al Mualim, den Meister der Assassinen, aufgenommen wurde, seine Begabung für das Handwerk der Assassinen. Zum jungen Mann herangereift, gibt es kaum ein Mitglied des Ordens, das ihm an Fähigkeiten ebenbürtig wäre; eine Tatsache, deren Altaïr sich wohl bewusst ist und die ihn stolz und unvorsichtig werden lässt. Und so kommt es wie es kommen muss: Bei einem Angriff auf Robert de Sable, den Meister der Templer, versagt Altaïr und verursacht so den Tod eines Kameraden. Um seinen guten Ruf wieder herzustellen und das Wohlwollen seines Meisters Al Mualim wieder zurückzugewinnen, wird Altaïr auf eine Quest ins Herz der Templerbewegung nach Jerusalem geschickt, wo er sieben Männer zur Strecke bringen muss. Mit großem Eifer geht der junge Assassine ans Werk, doch jeder Mann, den er aufspürt und tötet, lässt seine Zweifel an der Richtigkeit seiner Aufgabe wachsen. Was steckt hinter der Verschwörung, die die sieben Männer umgibt, und was ist das eigentliche Ziel Al Mualims?
„Der geheime Kreuzzug“ ist der dritte „Assassin‘s Creed“-Roman des englischen Autors Oliver Bowden, der sonst unter dem Namen Anton Gill historische Romane veröffentlicht. Während er sich in seinen ersten beiden Büchern „Renaissance“ und „Bruderschaft“ auf den Assassinen Ezio Auditore, bekannt aus dem zweiten Teil der Computerspielereihe, konzentrierte, widmet er sich in seinem dritten Roman nun endlich Altaïr, dem Helden des ersten ursprünglichen Spiels.
Routiniert erzählt Bowden die Geschichte des Spiels nach und ergänzt diese durch das eine oder andere Detail, das den Charakteren mehr Tiefe und der Geschichte insgesamt ein wenig mehr Glaubwürdigkeit und Spannung geben soll. Ein Konzept, das aber leider nur zum Teil funktioniert. Denn über weite Strecken ist leider sehr klar spürbar, dass hier einfach nur die Level eines Computerspiels nacherzählt werden: Altaïr, sucht ein Opfer, Altaïr findet ein Opfer, Altaïr tötet sein Opfer, Altaïr darf ein Level aufsteigen beziehungsweise seine Mission fortführen. Dies macht den Ausgang der einzelnen Stationen von Altaïrs ‚Strafe‘ leider sehr vorhersehbar, so dass sich hier nur wenig Spannung beim Lesen aufbaut. Echte Gamer werden hierüber aber sicher gerne hinwegsehen, da sich der Autor ja schließlich nur an die ursprüngliche Storyline gehalten hat und es insofern einiges wiederzuentdecken gibt.
Schön ist, dass Bowden sich viel Mühe gegeben hat, den einzelnen Figuren Leben einzuhauchen. Wie zum Beispiel Altaïr, der im Laufe der Geschichte die Reifung vom übermächtigen und hochmütigen jungen Killer zum weisen und bedachten Anführer der Assassinengilde schafft, oder Maria Thorpe, die sich von der Feindin der Assassinen zu einer engen Vertrauten entwickelt.
So ist „Der geheime Kreuzzug“ ein Roman, der vor allem den Fans der Spielreihe gut gefallen dürfte, da diese, versöhnt durch die Tatsache, dass sie einige neue Informationen zu ihrem Helden Altaïr erhalten, sicher gern über die kleinen Längen und Schwächen des Buches hinwegsehen werden.