Enthologien 9: Enten, Mäuse und Moneten – Geschichten rund ums Geld (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 12. August 2012 13:46
Enten, Mäuse und Moneten – Geschichten rund ums Geld
Enthologien 9
(Skrue McDuck – slik blir du rik, 2011)
Aus dem Italienischen von Peter Daibenzeiher, Susanne Walter, Gudrun Penndorf u.a.
Ehapa, 2011, Hardcover, 444 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3478-7
Von Irene Salzmann
Wenn es um „Enten, Mäuse und Moneten“ geht, darf man davon ausgehen, dass vor allem Dagobert Duck und seine Fantastilliarden im Fokus stehen – und tatsächlich: Entweder versucht der reichste Mann der Welt sein Vermögen durch lukrative Geschäfte beziehungsweise eine Schatzsuche zu mehren, oder er muss seine Habe vor Gundel Gaukeley, den Panzerknackern, Klaas Klever und anderen Gaunern verteidigen. In 13 abwechslungsreichen Geschichten aus den Jahren 1971 bis 2006, unter denen sich erfreulicherweise drei deutsche Erstveröffentlichungen befinden, erzählen weniger bekannte italienische Künstler spannende und witzige Abenteuer mit den Ducks in den Hauptrollen – und ganz ohne Micky, Goofy & Co.
„Altes Geld auf neuen Wegen“ einzusetzen, ist etwas, das Dagobert mit Hilfe seiner Neffen erlernt. Internet, Online-Shopping und, und, und sorgen schnell dafür, dass die Verkaufshäuser unrentabel werden und die Kunden ihre ganze Zeit bloß noch am PC oder mit dem immer moderneren Handy verbringen. Die Entwicklung wird außerdem von den Rivalitäten zwischen Dagobert und Klaas Klever angeheizt. Aber dann passiert das Überraschende…
Die Story hält vielen ihr eigenes Konsumverhalten vor: Aus Bequemlichkeit bleibt man zu Hause und bestellt online, die persönlichen Freunde gehen verloren, während man seine Zeit mit virtuellen Kontakte verbringt, das Leben wird hektischer, gefühlsärmer und unmenschlicher, und der Zwang, stets mit den modernen Entwicklungen Schritt halten zu müssen, erweist sich als kostspielig und als eine Verschwendung von Ressourcen. Ob auch in der Realität irgendwann ein Umdenken einsetzen wird?
Dagobert und seine Neffen suchen das „Geheimnisvolle Antilia“, eine sagenhafte Goldinsel. Um sie zu finden, stellen sie die Umstände der Entdecker nach und besteigen in historischen Gewändern ein Schiff, das Kolumbus‘ Santa Maria nachempfunden wurde. In einem Sturm geht das Boot unter. Die Insel, auf die sich die Ducks retten können, ist – Antilia. Allerdings erleben sie dort eine böse Überraschung.
Nicht immer hat Dagobert mit seinen Unternehmungen Glück, insbesondere dann nicht, wenn er andere ausnutzt und zu etwas zwingt, was sie nicht wollen. Außerdem erfährt man wieder etwas mehr über die lange Ahnenreihe der Ducks.
„Gemüse aus dem Weltraum“ soll die Nahrungsprobleme lösen. Allerdings erweisen sich der Unterhalt der stellaren Kuppel und der Transport von Gemüse und Obst zur Erde als sehr teuer. Dann passiert auch noch ein Unglück: Ein Asteroid, den Konkurrent Klaas Klever, aus seiner Bahn beförderte, schlägt in die Kuppel ein. Und der Gesteinsbrocken trägt Leben in sich…
„Silent Running“ (1971, mit Bruce Dern als Freeman Lowell und den kleinen Robotern Huey, Dewey und Louie – die Originalnamen von Tick, Trick und Track – sowie Songs von Joan Baez) lässt grüßen. Eine schöne Hommage, die kein so tragisches Ende nimmt wie der Film, zumal sich Dagobert auch großzügig zeigen kann und dafür belohnt wird.
In „Vertauschte Rollen“ erteilt Butler Baptiste seinem Chef eine lange überfällige Lektion. Dagoberts Geiz treibt bereits Blüten, die fern jeglicher Realität sind. Erst als er selber erfahren muss, welche Aufgaben und Auflagen er seinem treuen Helfer seit langem aufbürdet, begreift er, dass er es zu weit getrieben hat.
Eine witzige Story, in der Dagobert tatsächlich etwas lernt. Man gönnt ihm diese Erfahrungen, schließlich ist er oft genug gemein zu seinen Verwandten, Freunden und Angestellten.
Auch die übrigen Geschichten lesen sich amüsant und sind farbenfroh gezeichnet. Wie schon die anderen Bände der „Enthologien“-Reihe wird man sich auch diesen Titel gern ins Regal stellen, denn das Hardcover sieht schmuck aus. Junge Leser ab 5 Jahre haben genauso viel Spaß an der Lektüre wie das reifere Publikum.